Beitragvon Daniel Jeandupeux » 24.08.07 @ 12:16
Interview mit Xavier auf SF Online
Er scheint im Baskenland angekommen zu sein und zeigt sich recht selbstbewusst.
«Bewusst einen familiären Club ausgewählt»
Er gehört zu den talentiertesten Spielmachern, die die Schweiz je hervorgebracht hat. Diesen Sommer wagte Xavier Margairaz den Sprung ins Ausland: Vom FCZ wechselte er nach Pamplona zu CA Osasuna. Im Interview spricht der 23-Jährige über seine ersten Wochen in Spanien, die Trainingsintensität und seine Perspektiven für die EURO.
Wie haben Sie sich bei Osasuna eingelebt?
Xavier Margairaz : Die Trainingsintensität war sehr hoch - ein eigentliches Einleben findet automatisch statt. Wir haben einen Franzosen (Ludovic Delporte, Anm.d.Red.) im Team, das hilft bei sprachlichen Problemen. Langsam finde ich den Rhythmus, und es entwickeln sich Automatismen auf dem Platz. Aber es braucht noch Zeit. Ich freue mich auf die Meisterschaft.
Man spricht ja immer wieder von den unterschätzten «petites Suisses» im Ausland. Wurden Sie anfangs so behandelt?
Es ist so, dass der Schweizer Fussball in den grossen Ligen unterschätzt wird. Das ist auch in Spanien so. Wäre ich Brasilianer, würde man mich anders behandeln. Ich muss beweisen, dass auch wir Schweizer mit dem Ball umgehen können. Als meine Teamkollegen erfuhren, dass die Nati gegen Holland spielen wird, meinten sie, dass es eine Klatsche absetzen werde.
Viele Schweizer Spieler kehren hinsichtlich EURO in die Super League zurück. Riskiert man mit einem Auslandtransfer nicht den Nati-Stammplatz?
Das wird sich weisen. Ich habe mich entschieden, dieses Risiko einzugehen, denn wenn ich mich durchsetze, hilft mir das hinsichtlich Nati.
Marco Streller meinte kürzlich, er sei zu jung nach Deutschland gegangen - mit 22 Jahren. Sie sind jetzt 23.
Ich habe das Gefühl, dass der richtige Moment gekommen ist. Ich habe bewusst einen mittelgrossen, noch familiären Klub für meine ersten Schritte im Ausland gesucht.
Was ist in der Primera Division anders als in Super League?
In den Trainings geht alles viel schneller. Man hat keine Zeit, um den Ball zu kontrollieren, weil immer sofort diverse Spieler da sind und ihn dir abnehmen wollen. In meiner ersten Woche hatte ich enorme Schwierigkeiten. Mittlerweile weiss ich, dass ich wissen muss, was ich mache, bevor ich den Ball erhalte. Einmal Überlegen, schon ist es zu spät.
Und wie sehen Sie Ihre Zukunft mit der Nati
Ich möchte ganz einfach als Spielmacher an die EURO 2008. Wie schon gesagt: Falls ich in Spanien nicht spiele, wird es schwierig. Die Aufgabe, die ich mir stelle, ist nicht einfach. Aber ich gehe das Risiko gerne ein. (Interview: Miguel Bao/tom)