dennisov hat geschrieben:Dä Gögi hät nanig gnueg: https://www.bluewin.ch/de/index/goekhan-inler-verlaesst-adana-demirspor-1801640.html
Chum bitte heiii!
Zu Aarau?
dennisov hat geschrieben:Dä Gögi hät nanig gnueg: https://www.bluewin.ch/de/index/goekhan-inler-verlaesst-adana-demirspor-1801640.html
Chum bitte heiii!
Mushu hat geschrieben:dennisov hat geschrieben:Dä Gögi hät nanig gnueg: https://www.bluewin.ch/de/index/goekhan-inler-verlaesst-adana-demirspor-1801640.html
Chum bitte heiii!
Zu Aarau?
Oliver Buff hat geschrieben:Ich frage mich hin und wieder, ob es nicht besser gewesen wäre, schon früher ins Ausland zu wechseln. Dazumal hiess es noch, man solle sich zuerst in der Schweiz etablieren. Ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Weg ist. Aber eines ist klar: Wenn man sich in 10 Jahren nicht in einer grossen Liga behaupten kann, dann hat man es auch nicht verdient.
Es war Ende Oktober, die Spiele gegen Basel und die Grasshoppers standen an, als Urs Meier sagte: «Oliver Buff ist am Scheideweg.» Der Spieler sei in einem Loch, befand der Trainer, er hatte wenige Einsätze, und wenn er auf dem Rasen stand, gelang nicht viel. In einem Loch war das ganze Team, es ging tief hinunter - bis zum zweitletzten Tabellenrang. Die sportliche Leitung kämpfte an vielen Fronten: Mit dem Ausbruch von Stürmer Gavranovic, der Assistenztrainer Massimo Rizzo aggressiv angegangen war, mit der Sphinx Chikhaoui, die zwischen mysteriösen körperlichen Beschwerden, vollkommenem Desinteresse und Momenten aufblitzender Genialität pendelte. Mit Verletzten und - eben - Spielern wie Oliver Buff, der feststeckte, gefangen im Loch.
Mitte März hat der FCZ die sechs Partien der Rückrunde gewonnen. Buff hat alle von Anfang bis Ende bestritten. Er spielt vor der Abwehr, fängt Bälle ab, verteilt sie, bestimmt den Rhythmus des Spiels. Die Position ist keine Bühne für Zauberfussball, aber es ist eine Arbeit mit viel Verantwortung. Eine Aufgabe, die man dann am besten erledigt hat, wenn nach dem Spiel niemand von einem spricht. Das ist undankbar, Buff sah sich immer weiter vorne, dort, wo grosse Regisseure wie Iniesta oder Pirlo die Offensive leiten. Jetzt akzeptiert er die neue Rolle und erhält viel Lob. Was ist passiert seit den dunklen Tagen im Herbst?
Buff blinzelt nach dem Training vor der Saalsporthalle in die Sonne und sagt: «Es ist klar, dass man Fortschritte macht, wenn man spielt. Aber ich finde nicht, dass ich zehnmal besser bin als vorher.» Der 21-Jährige folgt der Fussballer-Logik: Manchmal spielt man nicht, dann muss man halt im Training Vollgas geben, bis der Trainer einen wieder aufbietet. Der Trainer selber sieht die Angelegenheit differenzierter. Er sagt, Buff habe sich nicht immer richtig eingeschätzt. Der Spieler habe seinen Offensivqualitäten zu viel Gewicht gegeben. Er habe versucht, ihm zu erklären, wo seine Stärken lägen, «aber wir hatten nicht immer die gleiche Wahrnehmung». Marco Bernet, der sportliche Direktor, sagt, Buff habe Vertrauen in den Trainer entwickeln und sich dessen Denkweise aneignen müssen. Er habe einen Schritt zurück machen müssen, um den nächsten nach vorne gehen zu können. «Nachgeben, um zu siegen», heisse das in den Kampfsportarten.
Der Ausgangspunkt der Krise ist bei Buff paradoxerweise im Triumph zu finden. Er steht im Schweizer U-17-Team, das 2009 in Nigeria Weltmeister wird. Wieder zu Hause, stattet ihn der FCZ mit einem Profivertrag aus und nimmt ihn ins Kader der ersten Mannschaft auf. Er hat als 17-Jähriger Einsätze in der Super League. Urs Meier sagt, er habe die Gefahr schon damals gesehen. Meier war zu dieser Zeit Coach von Buff in der U18. Er findet, man habe dem Spieler mit der raschen Beförderung keinen Gefallen getan, man hätte ihn sachte ans Profi-Niveau heranführen müssen. Der U-17-Titel bedeute nicht, dass man den Durchbruch geschafft habe, die Gefahr sei gross, dass man sich auf einem falschen Level sehe. Buff mag das Thema nicht besonders. Er rede eigentlich nicht mehr über den Weltmeistertitel, dieser sei Vergangenheit, und es bringe nichts, sich auf ihn zu berufen.
Ricardo Rodríguez, auch er U-17-Weltmeister und ein Freund von Buff, hat sich damals schnell in der ersten Mannschaft etabliert, er hat den Routinier Ludovic Magnin verdrängt und im Winter 2012 einen Vertrag in Wolfsburg unterschreiben. Admir Mehmedi und später Josip Drmic, beide etwa gleich alt wie Buff, wechselten ins Ausland. Buff habe immer gedacht, er sei der Nächste, der gehe, sagt sein Berater Bernt Haas. Doch statt der internationalen Karriere wartete die Ersatzbank, der Spieler erwog einen Wechsel, prüfte ein Angebot des FC Luzern und lehnte es ab, weil es den FCZ-Verantwortlichen gelang, ihm zu vermitteln, dass man auf ihn setze.
Haas weiss, wie schwierig es ist, als Junger Geduld zu haben. Der einfachste Weg sei es, sich als Opfer zu sehen, die Schuld beim Trainer oder bei den Mitspielern zu suchen. Er sagt, Buff habe - nach vielen Diskussionen - begriffen, dass er in seine fussballerische Zukunft investieren müsse. Es habe seine Zeit gebraucht, bis Buff seine Rolle in der Mannschaft richtig habe einordnen können, sagt Meier. Der WM-Titel war für viele Spieler wie ein Katapult; Buff ist erst vor ein paar Wochen wieder ganz gelandet. An einem Ort, der unspektakulär erscheint, aber besser zu ihm passt als alles, was er sich erträumt hat.
Das Beispiel von Oliver Buff sei eine kleine Erfolgsgeschichte im Gesamtbild, sagt Sportdirektor Bernet, «nicht mehr». Aber auch nicht weniger. Denn die Geschichte steht für die Art, wie im FCZ gearbeitet wird: mit dem Anspruch, über viele Gespräche Vertrauen zu schaffen. Buff ist nicht der Einzige, bei dem sich eine Blockade gelöst hat. Auch andere Spieler wie Davide Chiumiento, der rätselhaften Schwankungen unterworfen war, hat zu neuer Konstanz gefunden. Die Verantwortlichen haben das Bewusstsein für Aspekte wie richtige Ernährung und angemessene Erholung geschärft. Und sie haben es geschafft, aus einer Ansammlung von Individualisten eine Gemeinschaft zu formen. Die Summe der kleinen Erfolgsgeschichten ist es, die dem FCZ erlaubt hat, zur Aufholjagd anzusetzen.
Bei aller Eintracht: Vom Ausland träumt Buff immer noch. Er wohnt bei den Eltern in Geroldswil, man wisse ja nie, wie lange man noch hier sei. «Oli ist ein Stratege», sagt Marco Bernet, «er hat klare Vorstellungen, wie etwas laufen muss.» Keine schlechte Fähigkeit, wenn sie auf dem Platz zum Tragen kommt.
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