08.09.2006
Tja, nun ist es soweit. Am nächsten Dienstag steht meine Operation im Spital Thun an. Ich werde mir dort meine beiden Achillessehnen operieren lassen. Bis es jedoch dazu gekommen ist, ist eine lange Zeitspanne vergangen.
Unser neuer Kolumnist Marc Schneider. (eq images)
Meine ersten Achillessehnenbeschwerden liegen bereits 4 Jahre zurück und sind kontinuierlich stärker geworden. Es gab sicherlich Zeiten, in welchen ich dachte, „jetzt hast du es endlich geschafft!“ Dem war leider nicht so.
Vor ziemlich genau einem Jahr sind die medizinische Abteilung, der Trainerstab mit Sportchef und ich bereits einmal zusammen gesessen und haben das Thema einer allfälligen Operation besprochen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns aber alle darauf geeinigt, dass wir es noch einmal auf die konventionelle Art versuchen wollen.
Mit einer 6-wöchigen Pause wollten wir den Achillessehnen nochmals die Chance geben sich zu erholen. Als ich jedoch nach dieser Zeit wieder intensiv in den Trainings- und Spielbetrieb eingestiegen bin, sind schon wieder die ersten Beschwerden aufgetreten.
In der Winterpause versuchte ich es noch einmal mit einer anderen Therapie bei einem Ostheopathen. Ich schien sehr gut auf diese Therapieweise anzusprechen. Jedenfalls war ich über die ganze Rückrunde mehr oder weniger schmerzfrei.
Mit der Saisonvorbereitung 06/07 begannen jedoch meine Schmerzen wieder von neuem. Die erste Zeit in diesem Sommer war für uns, und insbesondere für meine lädierten Achillessehnen, sehr intensiv und hart. Vor drei Wochen war es dann so weit, ich konnte kaum mehr einen Schritt machen, geschweige denn trainieren oder spielen.
In gewisser Hinsicht bin ich froh, dass ich mich zu dieser Operation habe durchringen können und ich die Entscheidung so getroffen habe. Jetzt bleibt mir nur der Blick nach vorne und ich hoffe, dass ich diese, sicherlich schwierige Zeit, gut überstehen werde und hoffentlich gesund auf den Platz zurückkehren kann.
Letzte Woche hat mich ein Teamkamerad gefragt, wieso ich eigentlich immer so aufgestellt sei und lache in der Kabine? Ich habe ihn gefragt, ob ich denn die ganze Zeit heulen soll?! Ich habe ihm gesagt, dass ich an dieser Tatsache nichts mehr ändern kann und darum mein Blick nur noch in die Zukunft gerichtet ist.
Aber jetzt genug von meiner Verletzung! Der Spielbetrieb geht ja schliesslich auch ohne mich weiter. Am kommenden Sonntag steht für uns das immens wichtige Auswärtsspiel im Basler St. Jakobpark auf dem Programm. Wir wollen unseren guten Saisonstart bestätigen.
Dort geht es nicht nur um die 3 Punkte, sondern auch um die Bestätigung der in letzter Sekunde gewonnenen Meisterschaft. Wir wollen beweisen, dass wir zu Recht Schweizermeister geworden sind und darum müssen wir in Basel ein positives Resultat erzielen.
Ich denke, es wird eine tolle Stimmung herrschen, obwohl die Muttenzer Kurve (leider) leer bleiben wird. Jedoch erhoffe ich mir, dass alles im fairen Rahmen bleiben wird und dass diesmal der Fussball siegt.
In diesem Sinne freue ich mich auf ein packendes und emotionsreiches Fussballspiel.
Euer Marc Schneider
Quelle: http://www.sportal.ch/nncs/sportch/fuss ... 00000.html
