Beitragvon devante » 02.04.07 @ 10:13
Ein Fehlgriff verhinderte Happy-End
VON BEAT SUMMERMATTER
01.04.2007 | 23:35:23
SION – Aarau-Junior Sascha Studer (15) musste gestern durch die Hölle vom Tourbillon. Und beinahe wäre er zum Helden geworden, doch sein Fehlgriff eine Viertelstunde vor Schluss verhinderte das Happy-End des Fussball-Märchens.
Am Freitag erfuhr Sascha Studer, dass er am Sonntag im Tourbillon zwischen den Aarau-Pfosten stehen würde. Zu kurzfristig, um noch nervös zu werden.
Die Aarauer übernachteten vor dem Spiel in Saillon. Studer teilte das Zimmer mit dem designierten Goalie Ivan Benito (30). Studer: « ‹Er sagte zu mir: ‹Pass auf, die leichtesten Bälle sind oft die schwierigsten›». Genau so ein «leichter» Ball vermasselte Studer den Wunder-Einstand.
Denn der 15-Jährige hielt alles, was auf seinen Kasten kam. Bis zur 75. Minute: Studer liess eine harmlose Mijadinoski-Flanke durch seine Hände flutschen. Saborio stand dahinter und konnte ungehindert zum 1:1 einköpfeln. «Nach dem Tor hatte ich eine völlige Leere in mir», sagte Studer nach dem Spiel mit Tränen in den Augen.
Der Schüler, der in Hägendorf SO die Bezirksschule besucht, wird einmal ein Grosser. Beeindruckend, wie er nach dem Spiel die Schuld auf sich nahm: «Es tut mir leid fürs Team. Es wäre sogar ein Sieg möglich gewesen.»
Der FC Aarau und seine Goalies. Im September wurde das 4:0 gegen St. Gallen in eine 0:3-Forfaitnieder-lage umgewandelt, weil die Spielbewilligung für Goalie Astrit Rrustemaj (17) fehlte. Und jetzt sind wieder beide Stammkeeper, Massimo Colomba (29) und Demetrio Greco (27), verletzt.
Der FC Aarau und seine Goalies. In dieser unglaublichen Geschichte wurde gestern ein neues Kapitel geschrieben.
Weil die Spielberechtigung für Rückkehrer Ivan Benito (Pistoiese/C1) vom italienischen Verband nicht rechtzeitig eintraf, kam Junior Sascha Studer zu seinem ersten Super-League-Einsatz.
Und er wurde zum Helden… beinahe.
BORGHETTI