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baba
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Beitragvon baba » 19.06.06 @ 18:25

Heute im Tages Anzeiger stand, dass er es noch mindestens ein halbes Jahr bei Lille versuchen wolle(Interview). Kann jemand diesen Text hier posten? Danke im voraus!
Züri 9 hat geschrieben:Quelle = Uriella?


sorry mini leertaste spinnt immoment:(


FC Tsüri

Beitragvon FC Tsüri » 19.06.06 @ 18:26

Sport
Gygax: «Ich bin ein komischer Vogel»
Mit Mit Daniel Gygax sprachen Thomas Schifferle und Fredy Wettstein, Bad Bertrich
1839 words
19 June 2006
Tages Anzeiger
35
German
(c) 2006 Tages Anzeiger Homepage Address: http://www.tages-anzeiger.ch
Er ist unbeschwert und hat eigene Vorstellungen vom Leben. Ein Gespräch mit Daniel Gygax über Raclettekäse und elektronische Musik. Und darüber, weshalb er gegen Togo spielen muss.

Daniel Gygax, wenn Sie der Trainer wären, mit welcher Aufstellung würden Sie gegen Togo spielen?

Genau gleich wie gegen Frankreich - mit einer Ausnahme: dass ich irgendwo dabei wäre (lacht).

Weshalb hätten Sie in dieser Mannschaft einen Platz verdient?

Ich war ja im vergangenen halben Jahr nicht so sehr auf der Bühne . . .

Sie spielten bei Lille praktisch nie . . .

. . . ja, und deshalb hätte ich eigentlich keinen Anspruch auf einen Stammplatz im Nationalteam.

Aber . . .

. . . ich habe mir mit dem Tor gegen Italien (Testspiel vor der WM) recht viel Selbstvertrauen geholt. Ich habe einfach das Gefühl, dass ich einer bin, der gegen vorn immer eine Überraschung bringen kann (Pause). Aber vielleicht hat mich der Köbi - ich meine Herr Kuhn - gerade aus diesem Grund gegen Frankreich zuerst draussen gelassen.

Mit Ihnen spielte die Schweiz auch viel druckvoller.

Ja, mehr oder weniger.

Sie waren enttäuscht, dass Sie nicht von Beginn weg zum Einsatz kamen.

Klar, eine WM ist das Grösste. Und wenn du nicht von Anfang an dabei bist, ist das blöd. Und dann noch gegen Frankreich, das Land, in dem ich spiele.

Ist es schwierig, in einem solchen Moment eigene Ansprüche zurückzustellen?

Ich habe mich im vergangenen halben Jahr jede Woche damit befassen müssen und Erfahrungen damit sammeln können. Aber dann kommst du in den Raum (er meint die Teamsitzung am Tag des Spiels), siehst, dass du nicht in der Anfangsformation stehst - dann geht dir schon der Laden runter. Es gibt da Leute, mit denen kannst du dann einen Tag lang nicht mehr reden.

Gibt es solche Spieler in dieser Mannschaft?

In dieser nicht. (Und nach einer Pause:) Es gibt schon solche, aber die sind nicht mehr dabei . . .

Sie sind verletzt. Oder sagen inzwischen, Sie seien es nicht mehr.

(lacht) Zum Beispiel, ja.

Johan Vonlanthen.

(schweigt)

Wir liegen sicher nicht falsch.

Ich will jetzt keinen Namen nennen. Ich kann nur sagen: In diesem Team, das hier ist, ist es wirklich sensationell.

Warum?

Es ist einfach genial. Die Jungen, die dazukommen, machen keinen Stunk, führen sich problemlos ein und passen dazu. Spieler, die schon länger dabei sind, sagen mir: Früher in der Nationalmannschaft sei es eine total andere Welt gewesen. Da gab es Spieler, die nicht miteinander sprachen.

Mit wem reden Sie am meisten?

Wir sind eigentlich immer die Gleichen zusammen: der Hatsch (Hakan Yakin), der Streller, der Frei und ich. Und Benaglio ist manchmal noch dabei.

Was verbindet diese Gruppe?

Alex kenne ich noch von der U-21 her, den Strelli habe ich nachher kennen gelernt, und mit dem Hatsch kann ich es schon lange gut. Wir sind beide etwas Verrückte, und wenn wir keinen Match haben, schlagen wir gerne über die Stränge.

Das heisst?

Es ist schon lange nicht mehr passiert. Wir haben es einfach lustig, trinken gern einmal etwas zusammen.

Nicht alles wird so ernst genommen?

Das ist so. Man wird früh genug alt.

In Bad Bertrich fühlen Sie sich noch jünger.

Das ist so, ja. Und man ist hier mehr Profi als man je zuvor war (lacht laut). Aber das ist okay, es ist Weltmeisterschaft.

Wie muss man sich das vorstellen, wenn Sie mit Frei und den anderen zusammen sind?

Wir reden über Gott und die Welt, über alles.

Alles?

Was in der Welt so passiert, aber unsere Diskussionen drehen sich vor allem um Fussball.

Dann reden Sie mit Alex Frei sicher auch über die Kritik, die nach seinem Handspiel gegen Frankreich aufgekommen war, und die ihn getroffen hat.

Sie traf ihn sehr, ja. Er war deswegen ziemlich unten. Ich kenne ihn nicht nur als Fussballer, sondern auch als Menschen. Wir wissen ja alle, was in Portugal passiert war. Er machte damals eine sehr schwere Zeit durch, und das kam jetzt alles wieder hoch. Ich bin hundertprozentig sicher, wenn er Djourou im Spiel gegen Frankreich hinter sich bemerkt hätte, dann hätte er den Ball durchgelassen. Alex macht alles für die Mannschaft.

Was haben Sie ihm geraten?

Es liegt nicht an mir, ihm etwas zu raten. Er hat viel mehr Erfahrung als ich. Ich sagte ihm einfach: Nimm es nicht so ernst. Du musst nur ein Tor gegen Togo schiessen, dann ist alles wieder anders.

Hätten Sie als Trainer gern einen Spieler wie Daniel Gygax?

Ich werde nie Trainer.

Weil Sie sich nicht mit Spielern herum- schlagen wollen, die so sind wie Sie?

He (lacht), das ist gar nicht so schlimm.

Was muss ein Trainer akzeptieren, wenn er einen wie Sie in der Mannschaft hat?

Er muss mich so lassen, wie ich bin. Wie das Köbi tut, mit allen. Das ist das Wichtigste. Ein Trainer soll nicht versuchen, einen Spieler verändern zu wollen. Der in Lille will das.

Sie als Spieler oder als Mensch?

Über mich als Menschen höre ich von ihm über Dritte nur Positives. Ich sei sehr anständig, sehr korrekt, offen. Aber als Spieler sieht er mich anders. Er hat meine unkontrollierten Vorstösse nicht gerne. Er möchte, dass ich sicherer agiere, denn Ball nicht verliere, defensiv besser stehe.

Welche Erfahrungen haben Sie sonst in Lille gemacht?

Man merkt auch, wie schön wir es in der Schweiz haben.

Was fehlt Ihnen in Frankreich?

Eigentlich alles: Familie, Freunde, die alle in der Schweiz sind. Ich bin froh, dass ich meine Frau habe. Ohne sie wäre es sehr schwierig.

Haben Sie erst im Ausland gemerkt, wie sehr Sie Schweizer sind?

Eigentlich schon. Es sind die einfachen Sachen, die man zu schätzen weiss. Bratwürste, Zweifel-Paprika-Chips,. . . Wenn mich jemand besucht, sage ich immer, er solle mir Raclettekäse mitbringen.

Sie reden, als möchten Sie in die Schweiz zurückkehren.

Sicher wäre es schön. Aber ich habe diesen Schritt ins Ausland gewählt, habe lange auf diese Chance gewartet, und es passt nicht zu meiner Person, dass ich nun resigniere. Ich will mich durchbeissen. Nur wenn ich im nächsten halben Jahr keine Chance bekomme, muss man sich zusammensetzen und miteinander reden.

Aber ein halbes Jahr wollen Sie sich noch Zeit lassen.

Ja. Trainer Claude Puel sagt, meine Zeit komme noch. Ich weiss einfach nicht, wie ich das verstehen soll. Er sagt, er sei zufrieden mit mir, komischerweise.

Bei der Nationalmannschaft finden Sie ein Stück Heimat. Warum weckt sie derartige Emotionen? Was strahlen die Spieler aus?

Irgendwie können sich die Leute mit uns identifizieren.

Wenn Sie ein Fan wären, wie damals, als Sie beim FCZ in der Südkurve standen, was würden Sie in dieser Mannschaft sehen?

Dass so verschiedene Kulturen, so verschiedene junge Leute, die aus verschiedenen Ländern stammen, zusammen etwas erreichen können.

Sie haben gesagt, Sie möchten nie Trainer werden. Weshalb nicht?

Ich bin ein komischer Vogel und werde das wohl auch immer bleiben. Später werde ich wohl lieber etwas mit Musik machen. Und wenn im Fussball, dann höchstens etwas im Juniorenbereich.

Sie haben mit Ihrem Schwager in Zürich ein Musikstudio . . .

. . . nein, ich habe alles nach Lille mitgenommen.

Und was nach Bad Bertrich?

Nur die Xbox (eine Spielkonsole) und ein paar CDs.

Was hören Sie?

Am einfachsten für Sie ist es, wenn ich sage: elektronische Musik (lacht).

Wir haben auch junge Leser.

Dann schreiben Sie Elektro und Techno (beugt sich nach vorne und sagt es deutlich ins Tonband). Underground-Musik.

Wie viele CDs haben Sie?

Mehr als 1000. Ich kaufe vor allem Platten und mixe sie zusammen.

Was bedeutet Ihnen denn Musik?

Ich kann damit total abschalten. Wenn ich einmal nicht so gut drauf bin und Musik höre, dann kommt sofort die gute Laune zurück. Das kann unheimlich pushen und die Stimmung ganz schnell ändern.

Wieso sehen Sie sich als komischen Vogel?

Das beginnt bei der Musik. Alle sagen, der hat einen Dachschaden, wie kannst du so etwas hören. Ich gehe halt nicht dorthin, wo die normalen Leute hingehen.

Wohin denn? In Zürich zum Beispiel?

Rohstofflager, Q-Club, Supermarket.

Wer in der Mannschaft hat den gleichen Musikgeschmack wie Sie?

Keiner. Es haben nur schon einige gemotzt, dass ich meine Musik zu laut laufen lasse.

Und Ihre Frau teilt Ihren Geschmack?

Am Anfang kam sie in meine Klubs noch mit, aus Liebe. Inzwischen hört sie lieber anderes, Blackmusic, altes Discozeugs. Die Musik ist sehr wichtig in meinem Leben, in der ganzen Familie eigentlich.

Ihre Mutter ist Opern- und Operettensängerin.

In Kirchen und so, ja. Als ich jung war, ging ich jeweils mit meinem Vater und meiner Schwester mit, aber das ist schon länger her. Es ist nicht so mein Geschmack.

Was macht Sie sonst noch zu einem komischen Vogel?

Vielleicht mein Auftreten. Viele Fussballer kommen in Markenklamotten daher, ich trage halt auch gerne einen Trainingsanzug und so, ich mache mir nicht so viel aus Kleidern. Teure Klamotten sind nicht so wichtig, junge Leute finden zwar oft, sie müssten das auch haben, aber ich finde, das ist nicht immer der richtige Weg. Und wenn ich ein Loch in meinen Jeans will, muss ich die nicht teuer kaufen, dann kann ich das selbst reinschneiden.

Sie gelten als guter Imitator.

Ja, tue ich das?

Ihre Spezialität ist es offenbar, Gilbert Gress nachzumachen.

Wollen Sie es sehen? (scheitelt die Haare so, wie Gress das immer macht, und redet wie er) Aber es ist schwierig zu beschreiben. Wenn man zusammensitzt, etwas trinkt und ich das mache, dann drehen die anderen durch. Es ist ja schön, wenn sie Freude haben.

Gress und Kuhn sind im gleichen Alter. Weshalb hatten Sie mit Gress Schwierigkeiten, als er beim FCZ Ihr Trainer war? Und wieso nicht mit Kuhn?

Gut, bei Gress war ich erst 18 oder 19, der kam mir schon ziemlich schräg rüber. Der Herr Kuhn und der Gress, die sind schon von der Lebenseinstellung her total verschieden. Der Herr Kuhn, der trinkt auch einmal ein Glas, macht einen Spruch und nimmt nicht immer alles so ernst. Und dann gibt es die verbissenen Trainer, keine Butter auf dem Tisch, keine Gipfeli zum Frühstück und so. Der in Lille ist auch so.

Was haben Sie als Fussballer für Ziele?

Ich habe immer in Etappen gedacht. Wenn ich es in die Nationalliga A schaffe, dann ist das super. Dann in der U-21 Stammspieler werden, mich etablieren, dann die Nationalmannschaft, dann der Schritt ins Ausland. Das habe ich alles wirklich eins zu eins erreicht.

Und was jetzt?

Ich will mich im Ausland durchsetzen. Das muss nicht bei einem grossen Klub in Europa sein, dafür bin ich realistisch genug. Aber klar, ich möchte möglichst Geld verdienen, damit ich etwas auf der Seite habe. Und ich will Erfahrungen für das Leben sammeln.

Wie weit kommt die Schweiz an dieser WM?

Ich denke, der Viertelfinal ist möglich.

Wenn nicht Spanien der Gegner im Achtelfinal ist.

Wir wollen in unserer Gruppe Erster werden, dann ist vielleicht nicht Spanien der Gegner. Aber jetzt müssen wir zuerst Togo schlagen. Dann sehen wir weiter.

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nuMarc
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Beitragvon nuMarc » 20.06.06 @ 11:37

FC Tsüri hat geschrieben:Am einfachsten für Sie ist es, wenn ich sage: elektronische Musik (lacht).

Wir haben auch junge Leser.

Dann schreiben Sie Elektro und Techno (beugt sich nach vorne und sagt es deutlich ins Tonband). Underground-Musik.

Wohin denn? In Zürich zum Beispiel?

Rohstofflager, Q-Club, Supermarket.


Geile Siech! Er weiss eifach, was richtige Sound isch (scho damals im KV Züri). Rohstofflager - the one n'only :-)

*hrr hrrr hrrr*
Gigi Oeri isch än Maa, das schwöri!

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demi
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Beitragvon demi » 20.06.06 @ 15:17

Für de Gygax isch d WM übrigens gloffe, lit miteme Muskelfaserriss im Spital.
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Beitragvon supporter » 20.06.06 @ 15:22

demi hat geschrieben:Für de Gygax isch d WM übrigens gloffe, lit miteme Muskelfaserriss im Spital.


SCHEISSE!!!ÄCHT? Quelle??
alles wird besser....seit 111 Jahren

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demi
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Beitragvon demi » 20.06.06 @ 15:26

Kolleg isch de Cousin vom Gygax sinere Schnalle
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Beitragvon lunatic » 20.06.06 @ 15:31

demi hat geschrieben:Kolleg isch de Cousin vom Gygax sinere Schnalle


so lääss! darf ich dein freund sein?
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