Demonstration im Hardturmquartier für neue Stadion in Zürich

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argus

Beitragvon argus » 09.06.04 @ 23:30

von einer Demo halte ich auch nichts. Zappa hat recht: Grillparty an jedem schönen Sommerabend mit viel Bier und entsprechenden Befürfnissen, aber ohne Gewalt. Worauf warten wir?


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Luke
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Re: FDP ZH organisiert Demo !

Beitragvon Luke » 09.06.04 @ 23:48

Lofton hat geschrieben:Die FDP ZH ruft zur Demo auf


Habe gar nicht gewusst, dass heute der 1. April ist ...
REALITÄT IST DIE ILLUSION, DIE DURCH MANGEL AN ALKOHOL ENTSTEHT.

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chill
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Beitragvon chill » 10.06.04 @ 0:04

wie schon mal gesagt; stadion hin - stadion her.
es scheint, dass hier genügend von einem aktionismus heimgesucht werden, der seinesgleichen sucht. jeder hat seine argumente für oder gegen das stadion. die einen zittern, damit sie nicht von südkoreanern ausgelacht zu werden - die anderen machen sich wegen 20min schatten in die hose. recht haben natürlich beide. und beide wissen es selbstverständlich besser. ich ja auch. und die holländer sowieso.
ach ja - und die fdp macht eine demo ( http://www.fdp-zh.ch/presse_details.php ... alt_ID=316 ). beim irak-massaker hiess es von denen noch, dass dies nicht ihr stil sei, zu protestieren. mööö. sta-sta-stadion! sta-sta-stadion!

schlussendlich erhält aber nun mal derjenige recht, der vor dem gesetz den längeren zieht. immer - und unumstösslich. und dieses urteil fehlt momentan dummerweise. alleine nur schon deswegen, weil es hier alles andere als um fussball (geschweige denn um die em) geht. im gegenteil - das ist wohl der einzige punkt, in dem sich alle einig sind. hier geht es um den öffentlichen verkehr, umweltschutz, wohnbau, strassenklassifizierungen, privater verkehr, tempolimit, wohnkomfort, lärmverordnungen, standortfragen, wirtschaftssubventionen... einfach alles, um was es halt so gehen kann. andere nennen das politik.
die anfängliche meinung "abstimmung=recht=machen" ist ja nun zum glück langsam von allen beteiligten überdacht worden. will man nun die gesetze zu seinem gunsten ändern, muss man halt in die politik wursteln gehen. da kann man noch lange mit frau fiala durch den kreis5 watscheln, sein konto bei der cs auflösen oder eben würste grillieren. und dies ist der punkt, den ich aufgreifen will.

die machtlosigkeit und der unmut ist mehr als nur sichtbar. pro- und contra. pro sieht sich von einer minderheit diktiert und contra sieht sich einer fast noch nie da gewesenen medialen und politischen hetzkampagne ausgesetzt. doch wie kommt man nun zu seinem recht (das man ja eigentlich schon hätte, würde man einem nur mal zuhören)? wir leben manchmal in der schweiz, wo einem dafür weiss gott viele wege offen gelassen werden... wenn man sich denn auch wirklich auf diese manchmal doch sehr skurrilen spielchen einlassen will (ich wills nicht wirklich - da hat mans nämlich sogar noch mit übleren typen zu tun, als mit denen der cs. die wollen ja plötzlich nun auch nicht mehr bauen).

doch um eines kommt man nicht/nie vorbei: werdet aktiv!
stellt eure füsse auf den boden (mit den händen; ihr wisst ja...) und macht mal was!
mit stimmzettel, parteien, verbänden, vorstössen, organisationen, lobbies, unterschriftensammlung oder weiss ich noch alles. hurra - es liegt an euch, dieses land mit ihren gesetzen zu gestalten. doch dafür muss man auch leistung zeigen. da hört die welt plötzlich nicht mehr bei einem em-fussballspiel oder fündundzwanzig anonyme postings im fczforum auf. aber es wäre schön, für einige von euch würde hier ein weg beginnen bei dem ihr euch aktiv für eure rechte (oder die, die ihr meint zu haben) einsetzen. von mir aus auch für die linke. dann hätten die ganzen - langsam nicht mehr auszuhaltenden - schuldzuweisungen hier sogar noch einen grösseren sinn als nur die pflege seines egomanischen verstandes.

und grillieren könnt ihr bei mutti. dort gibts sogar noch dessert.

hier geht es um politik - und nicht um euch. also schaut nicht zu euch, sondern zur politik.
denn die politik schaut sonst liebend gerne zu euch.
Zuletzt geändert von chill am 10.06.04 @ 3:15, insgesamt 1-mal geändert.

bisonte
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Beitragvon bisonte » 10.06.04 @ 0:04

Das ist eine Schande das aus wenigen anwohner kein Spiele in Zürich statt finden soll....Ich hoffe das FCZ und GCZ und andere Fans so schnell wie möglich ein datum für die demonstration statt zu finden ist....Die Zeit läuft ab.....In mir ist ein grosser Wut drin,aber gewalt nützt nichts...WIR WOLLEN DAS STADION,WIR ZEIGEN DIE ANWOHNER, DAS DIE SCHWEIZ DAS STADION BRAUCHT!!!!!!!!!!!!!

Battle Axe
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BaZ 10.6.04

Beitragvon Battle Axe » 10.06.04 @ 3:18

Bild
Quartier Zürich West. Unmittelbar betroffen vom Bau des neuen Stadions wären die Bewohner der Wohnüberbauung Kraftwerk1 (Ausschnitt im Bild vorne links). Ihr Widerstand macht nun das Stadionprojekt praktisch unmöglich. Foto Comet


Die unbeugsamen Bewohner in Zürichs Westen

Es gibt nur wenige Stadtquartiere, die ihr Gesicht rascher verändern als das Hardturmquartier im Westen von Zürich. Dort haben Menschen mit unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen ein Selbstbewusstsein entwickelt, das auch die Kritik der Fussball-Nation nicht scheut.

Zürich. Eigentlich zählt es nicht zu den offiziellen Quartieren der Stadt Zürich. Das Gebiet um das Hardturmstadion bildet den westlichen Teil des Industriequartiers, das sich seitlich begrenzt durch Limmat und Bahngeleise vom Hauptbahnhof bis zur Autobahn A1 erstreckt und nicht von ungefähr so heisst.

Von Stefan Hotz

Sein unterster Teil bestand während Jahrzehnten - neben dem Hardturm, einem rund 400-jährigen Wohnturm direkt am Flussufer, dem gleichnamigen Stadion samt Trainingsplätzen des Grasshopper-Clubs und viel Verkehrsinfrastruktur - aus Industrie. Die einzige grössere Wohnsiedlung bildeten während Jahrzehnten 96 putzige Reihenhäuschen aus den zwanziger Jahren entlang der Limmat. Es ist ein Werk des Architekten und ETH-Professors Hans Bernoulli, der sich zeitlebens dafür eingesetzt hat, dass auch Arbeiter Wohneigentum erwerben konnten. «Die Bernoulli-Häuser bildeten schon immer eine kleine Insel in diesem Industriegebiet», sagt Bruno Mühlemann, der vor über 50 Jahren hier aufwuchs und später eines der Häuschen erwarb.

In den letzten Jahren veränderte sich das Bild enorm. Entlang der Hardturmstrasse entstanden Bürokomplexe, gegenüber am Flussufer die lang gezogene Wohnüberbauung Limmatwest. Näher beim Stadion wurde vor drei Jahren ein ungewöhnliches Projekt verwirklicht: Kraftwerk1. Die drei Wohnhäuser enthalten teilweise Wohnungen mit mehr als zehn Zimmern, was die Bildung grosser Wohngemeinschaften erlaubt. Dazu kommen Gemeinschaftshäuser und ein Gewerbebau mit Restaurant und Laden. Kraftwerk1 ist ein Experiment für neue Wohnformen, die Minimalvariante eines «bolo-bolo» - jener Vision einer sich selbst versorgenden Stadt in der Stadt des Schriftstellers p.m., der heute im Kraftwerk1 lebt. Anfänglich gab es in den Bernoulli-Häusern laut Mühlemann «einige Skepsis gegenüber den neuen Quartierbewohnern». Diese waren mehrheitlich links-grün orientiert, häufig Freiberufler, und es siedelten sich zahlreiche Familien mit Kindern an. Mit der Zeit entstand so etwas wie ein Quartiergeist. «Von uns kam niemand auf die Idee, eine Interessengemeinschaft Hardturmquartier zu gründen.» Das hätten die Neuen gemacht, sagt Mühlemann, der der Veränderung offen gegenübersteht. Die Bewohner der Bernoulli-Häuser hätten nicht nur ihr Gärtchen gepflegt, heisst es im Kraftwerk1.

Froh über den klaren Entscheid

Diesen zarten Anfang gefährdete das Stadionprojekt. Vor allem die «Bernoullianer» setzten sich seit Jahrzehnten für eine Beruhigung der Hardturmstrasse ein. Sie sahen sich diesem Ziel mit dem Kompromissvorschlag nahe und waren eher geneigt, auf ihn einzutreten. Der Widerstand kam primär aus dem Kraftwerk1. Vor allem Alteingesessene seien vermutlich sehr enttäuscht, sagen mehrere Bewohner. Der Riss, ob man den Spatz in der Hand nehmen soll oder hart bleiben, zog sich durch die einzelnen Wohnsiedlungen, Wohngemeinschaften und auch Familien. Deshalb verspürte man gestern auch eine gewisse Erleichterung, fiel der Entscheid derart klar aus.
Der Widerstand gegen das Stadion-Projekt ist auch Ausdruck politischen Selbstbewusstseins. Die Bewohner vom Kraftwerk1 haben ihren Traum eines selber gestalteten Wohnraums verwirklicht. Sie wollen ihn nicht durch ein Shopping-Center in der Nachbarschaft gefährden, das sie in diesem fragilen Quartier als viel zu gross erachten. Dass sie sich den Zorn der Fussball-Nation zuziehen, ist ihnen bewusst. Vielleicht orientierten sie sich am Geist von Hans Bernoulli, der sich vergeblich für die Kommunalisierung des Bodens einsetzte und in Kauf nahm, dass ihn die ETH für «untragbar» erklärte.
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Ensis
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Beitragvon Ensis » 10.06.04 @ 7:30

Meine tägliche Demonstration gegen die querulatrischen Anwohner sieht so aus: Beim Durchfahren durchs Quartier (natürlich nachts von der Autobahn her) werde ich Ihnen einen jeweils einen schönen Gruss mit der Hupe ausrichten, damits dort nicht zu ruhig wird...

Ist primitiv, ich weiss, aber ich finde die Superanwohner beim Hardturm, die ein Industriequartier mit Sternenberg verwechseln, haben nichts anderes verdient...
Unser Land geht daran kaputt, dass ständig Eigeninteressen über das Gesamtwohl (es gab hier eine eindeutig ausgefallene Abstimmung) gestellt werden (das schliesst alle Bereiche ein und ist völlig unideologisch gemeint).

FCZ forever!

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starkey
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Beitragvon starkey » 10.06.04 @ 9:32

Da die Schweiz bis 2008 offensichtlich nicht fähig ist die erforderlichen Stadien zur Verfügung zu stellen wäre es nur konsequent, vom EM Vertrag zurückzutreten. Die EM könnte in Oesterreich/Italien oder Oesterreich/Deutschland statt finden. Traurig aber wahr.

Den Hardturm sollte man trotzdem abreissen, und dort ein Heidi-Land erstellen, wo es Geissen, Kühe und reine Natur gibt. Die Eingeborenen könnten Biokäse, Alpenkräuter und handgeschnitzte Kühe an die Touristen verkaufen. Das wär sicher im Sinn des VCS und der Anwohner. Auf das es idyllisch bleibt im Industriequartier.


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