Beitragvon rot-blau » 18.05.04 @ 9:20
Christian Gross war wie Fredy Bickel in Argentinien, hat aber kein Video, sondern einen Spieler mitgebracht. Hier noch die Details:
«Ich habe ein Projekt, und das heisst FC Basel»
Der Transfer des argentinischen Stürmers Cesar Andres Carignano von Colon de Santa Fé zum FC Basel ist vorbehältlich der medizinischen Tests perfekt. Gestern flog der Angreifer in die Schweiz. Carignano erhält beim FCB einen Vertrag bis 2008, wie er im Interview sagt.
Demnächst in Rot-Blau. Cesar Andres Carignano trifft heute in der Schweiz ein.
Buenos Aires. Um 15.50 Uhr Lokalzeit hob gestern in Buenos Aires eine Maschine der Lufthansa ab, an deren Bord sich Fussball-Prominenz aus Argentinien und der Schweiz befand. Cesar Andres Carignano, 21-jähriger Stürmer von Colon de Santa Fé, befand sich in Begleitung seines Managers Fabian Basualdo, des Präsidenten von Colon, José Vignatti, sowie der beiden Basler Funktionäre, Trainer Christian Gross und Chefscout Ruedi Zbinden, der offenbar seit Monaten an diesem Transfer gearbeitet hatte.
In den nächsten Tagen wird der dreifache Nationalspieler Carignano die obligaten medizinischen Tests in der Schweiz absolvieren, danach wird er offiziell als neuer FCB-Spieler vorgestellt; er wird kein Spiel mehr für Colon absolvieren. Carignano kostet eine geschätzte Ablösesumme von drei Millionen US-Dollar (knapp vier Millionen Franken). Der FCB übernimmt hundert Prozent der Transferrechte am 189 Zentimeter grossen Angreifer - Colon würde an einem späteren Weiterverkauf nicht partizipieren.
Carignano wurde am 28. September 1982 in Freyre bei Cordoba geboren. Mit 14 Jahren wechselte er
zu Colon de Santa Fé, seit drei Jahren war er dort Stammspieler. Er gilt als kopfballstarker, technisch versierter Stürmer. Die beiden besten Clubs Argentiniens, die Boca Juniors und River Plate, bemühten sich beide um ihn.
Kurz bevor Carignano ins Flugzeug stieg, gewährte er der BaZ ein Interview.
BaZ: Cesar Carignano, warum haben Sie sich entschieden, künftig beim FC Basel zu spielen?
Cesar Carignano: Weil es der erste Club war, der sich in seriöser Art für mich interessierte, der die richtigen Schritte zum richtigen Zeitpunkt tat, der in den Verhandlungen stets respektvoll mit den involvierten Leuten umging. Dazu kommt, dass der Schweizer Fussball immer stärker wird und in Basel auf europäischer Ebene grosse Dinge möglich sind. Der Verein hat Ambitionen, das gefällt mir. Und schliesslich hat meine Freundin Verwandte in der Schweiz, die sich freuen werden, uns zu sehen. Ich freue mich, ein neues Leben zu entdecken.
Für wie lange werden Sie beim FCB unterschreiben?
Wir haben einen Vierjahresvertrag ausgehandelt.
Träumen Sie nicht wie viele Argentinier von den Ligen in Spanien oder Italien?
Ich habe ein Projekt, und das heisst FC Basel. Ich möchte den Vertrag bis 2008 erfüllen. Ich sprach mit Trainer Christian Gross, der mich im Match gegen San Lorenzo am Samstag beobachtete, und er erzählte mir von seinen Zielen. Der FC Basel ist eine Gewinner-Mannschaft, und wenn ich mich gut einlebe und anpasse, dann wird das eine fantastische Zeit.
Was genau sagte Ihnen Gross?
Er vermittelte mir, was er von mir erwartet und was die Ambitionen des Teams sind. Nämlich: Den Schweizer Cup und die Meisterschaft zu gewinnen und in die Champions League zu kommen. Das motiviert mich, ich bin ein ehrgeiziger Mensch.
Zudem hat der FCB weitere Argentinier im Kader.
Das ist sehr wichtig. Es wird mir helfen, mich schneller mit den Kollegen verständigen zu können und dadurch werde ich mich wohl fühlen in Basel. Ich habe noch nicht mit ihnen gesprochen, aber das werde ich in den nächsten Tagen nachholen, wir haben ja genügend Zeit.
Wie würden Sie sich beschreiben? Was für ein Spieler sind Sie?
Es ist schwierig, über sich selbst zu reden, aber wenn es denn sein muss: Ich bin eine Nummer neun, die gerne auf die Seiten ausweicht, kein statischer Stürmer.
Werden Sie neben Julio Rossi oder neben Christian Gimenez spielen - oder können alle drei gleichzeitig auflaufen?
Es wäre respektlos, darüber irgendetwas zu sagen. Tatsache ist, dass die beiden heute spielen und dies meines Wissens sehr erfolgreich tun. Selbstverständlich werde ich versuchen, einen Platz in der Mannschaft zu erobern, doch dieser Entscheid liegt alleine beim Trainer. Ich kann momentan nur äussern, dass der Transfer für mich in einem sehr guten Moment kommt, da ich nach einer Verletzung langsam wieder auf mein Niveau komme. Die Vertreter des FC Basel sahen mich letztes Jahr schon auf Video und im Stadion - und jetzt wollten sie mich. Das macht mich sehr glücklich.
FC Basel; still going strong!