Also manchmal habe ich das Gefühl, manche seien keine Fussballfans, sondern eher Penaltyschiessen-Fans. Die Spieler werden nur nach Chancenverwertung beurteilt, also, ob sie die „Penalties“ im Strafraum reinhauen, oder nicht. Dabei besteht 99% der Arbeit in der Offensive darin, sich diese Chancen erstmal herauszuarbeiten. Natürlich wäre es am besten, wenn die Effizienz möglichst gross ist, wie gegen Luzern. Aber ich habe lieber viele nicht verwertete Torchancen, als gar keine Tormöglichkeiten. Im ersten Fall gibt es dann nämlich nur EIN Problem, im zweiten Fall gäbe es VIELE Probleme.
Gerade wenn der Ball mal einfach nicht rein will, ist es besonders wichtig, die Jungs zu unterstützen. Sonst getrauen sie sich im schlechtesten Fall gar nicht mehr in den Abschluss zu gehen und spielen Alibi-Fussball – und das wäre wirklich schlecht.
Vor zwei Monaten war noch Sadiku der grosse Bölimann im Forum, nun ist es offenbar Buff. Das hat wohl System: es ist immer unser bester Torschütze. Der Klassiker ist dann jeweils auch immer der Ruf nach den „Heilsbringern“ von der Bank oder von der Tribüne oder aus der U21. Koné! Chiumiento! Turkes! Dabei spielt es wie gehabt überhaupt keine Rolle, ob diese überhaupt fit sind, und ob sie vielleicht selbst über viele Monate die Kiste kaum noch getroffen haben.
Buff ist technisch einer unserer besten Spieler und hat in Lugano einige gute Pässe gespielt und einmal einen vielversprechenden Angriff mit einem Klasse-Dribbling durchs Mittelfeld eingeleitet. Über die vergebenen Torchancen ärgert er sich selbst am meisten. Auch Bua hatte zwei „hundertprozentige“. Wenigstens kommen sie zu Torchancen. Die waren zum Teil schön herausgespielt. Nun muss der nächste Schritt folgen.
Hyypiä hat ein gutes Gespür für den Formstand der Spieler. Dominguez hat er auf jeden Fall auf dem Zettel. Um seine Qualitäten auf Super League-Niveau ausspielen zu können, muss er an den einen oder anderen Schwächen noch arbeiten. Das tut er auch. Aber selbst in diesem Herbst haben sich die Experten der U21 auch hier im Forum zum Teil eher skeptisch über die Leistungen von Dominguez geäussert. Es ist ein grosser Schritt, den er machen muss.