
München - Der Sieg gegen Kaiserslautern am Sonntag katapultierte Werder Bremen auf Rang drei der Bundesliga-Tabelle.
Nicht annähernd so gut stehen die Hanseaten in einer anderen Auflistung da. Mit 25 Gegentreffern sind sie Drittletzter in dieser Kategorie, nur die Kellerkinder Hannover und Cottbus kassierten mehr Tore.
"Es ging teilweise unter die Gürtellinie"
Kein Wunder, dass Werder-Keeper Pascal Borel nach seinen jüngsten Patzern zum Sündenbock avanciert ist. "Es ging teilweise unter die Gürtellinie und tat weh", erklärte er gegenüber der "Syker Kreiszeitung" nach der teilweise heftigen Kritik gegen seine Person.
Zuletzt gab Borel beim Uefa-Cup-Aus der Bremer gegen Arnheim und beim 5:3-Erfolg gegen den FCK jeweils eine schlechte Figur ab. Von den lokalen Medien und Teilen der Anhängerschaft wird der 24-jährige mittlerweile verhöhnt.
Borel gibt sich selbskritisch
Mangelnde Selbstkritik kann Borel indes nicht vorgeworfen werden. "Ich mache den Fans keinen Vorwurf. Es ist ihr gutes Recht zu pfeifen, wenn jemand Mist baut. Und ich habe Mist gebaut", zeigt sich der Schlussmann einsichtig.
Enttäuscht ist der Werder-Keeper allerdings über die teilweise polemischen und hasserfüllten Kommentare: "Kritik darf nicht zu einer Vorverurteilung führen. Sie muss sachlich und fair bleiben. Jeder Mensch hat Respekt verdient."
Schaaf will seinen Keeper schützen
Intern genießt Borel die Unterstützung von Trainer und Mannschaftskollegen. "Die Kampagne gegen ihn ist unfair", reagierte Thomas Schaaf auf die jüngsten Unmutsäußerungen gegen den Keeper. Angesichts der offenen Feindseligkeiten sorgt sich der Werder-Coach um Borel.
"Wir müssen sehen, wie weit das noch geht. Wir werden ihn zu schützen wissen, wenn das noch massiver wird", so Schaaf. Damit ist nicht auszuschließen, dass der ehemalige Mannheimer im Auswärtsspiel bei Hertha BSC erstmals in dieser Saison auf der Bank Platz nehmen muss.
Die Bremer Mannschaft dokumentierte durch demonstrative Gesten nach der Sonntags-Partie, dass sie ihrem Schlussmann weiterhin vertraut. Borel selbst genoss diese Zuwendung sichtlich: "Das tat sehr gut. Einigen der Fans werde ich es sowieso nie recht machen können."
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