Beitragvon billy » 29.10.03 @ 9:19
Strengere Kontrollen im Letzigrund
Das Sicherheitsproblem in den veralteten Stadien ist gross. Das bereitet auch dem FCZ Sorgen.
Am Sonntagnachmittag empfing Aarau den FC Basel auf dem Brügglifeld. 9250 Zuschauer wollten das Spiel sehen, das Stadion war ausverkauft. Und die Sicherheitskräfte fanden bei einer Durchsuchungsaktion am Mittag vor dem Spiel eine Menge Raketen, die überall im Stadion versteckt waren - sogar in Spülkästen der WC-Anlagen. Dass die FCB-Fans den Platz vor Matchbeginn und in der Halbzeit vernebelten, konnte trotzdem nicht verhindert werden.
Der FC Zürich kämpft mit ähnlichen Problemen. Die Südkurve mit den eingefleischten Fans hat ihren Aktivismus in den vergangenen Monaten gesteigert. Ihre Choreografien lässt sie mit Vorliebe von Petarden beleuchten und vernebeln. Und auch die FCZ-Fans kennen die Schmuggelkniffs. «Diese Aktivitäten machen uns riesige Sorgen», sagt Aldo Aeberhard, Chef der Platzorganisation im Letzigrund. Kaum ein Schweizer Klub habe die Situation im Griff, weil die veralteten Stadien in der Schweiz eine griffige Eingangskontrolle praktisch verunmöglichten. «Nur in Basel und Genf», erklärt Aeberhard, «sind die Stadien mit ihren geschlossenen Mänteln gut.»
Der Letzigrund, umgeben von einem durchlässigen, niedrigen Zaun und mit zahllosen Winkeln, biete den Fans viele Möglichkeiten, die Petarden unbemerkt ins Stadion zu bringen. «Man kann Dinge über den Zaun werfen oder irgendwo im Stadion platzieren, es ist äusserst heikel», sagt Aeberhard. Der FCZ verstärkt für das Derby die Sicherheitsmassnahmen. Der Letzigrund wurde gestern Abend vorzeitig abgeschlossen, Juniorentrainings mussten deshalb gar auf andere Sportanlagen verlegt werden. Die Eingangskontrollen am Abend werden strenger sein, und bereits am Morgen suchen mehrere Personen das Stadion nach Petarden, Raketen und Knallkörpern ab.
Allen Problemen zum Trotz ist es nicht nach dem Geschmack des FCZ, dass der Vorverkauf bisher schleppend verlief. Der Stadtklub hofft auf steigende Verkaufszahlen in den letzten Stunden vor dem Match und über 10 000 Zuschauer.
Quelle: tagi