SK_Fabian hat geschrieben:Hat jemand heute auf Tagesanzeiger Seite 50 (glaube ich war es) die linke Spalte gelesen?
Guter Artikel, der die Abneigung gegen die beiden FCB ausdrückt. Musste laut lachen, als ich das las.
Der Titel lautet "Pest-Cholera" o.ä.
Ging mir gleich!
Hier der Artikel
Schubiger
Jubeln mit Schweini, Pest und Cholera
«Goool!», rief der kleine Schubiger. «Goool!», stimmte Schubiger ein. «Mamma», tönte es bald darauf aus dem Kinderzimmer. Und Schubiger wusste, dass es Frau Schubiger, die den kleinsten Schubiger ins Bett gebracht hatte, in diesem Moment bereits bereute, dass sie dem kleinen Schubiger eine Sondergenehmigung erteilt hatte, bis zum Ende des Champions-League-Spiels aufzubleiben.
Den kleinen Schubiger störte es nicht, dass er seinen Bruder aus dem Schlaf gerissen hatte. Er hüpfte in seinem neuen Bayern-Trikot vor dem Fernseher auf und ab, sang «Schweini, Schweini, Schweini», während die Wiederholungen des späten 2:1 in Basel gezeigt wurden. Schubiger freute sich für den kleinen Schubiger. Er erklärte seinem Sohn nicht, dass Schweini nicht mehr Schweini genannt werden will, sondern Schweinsteiger und warum dieser Wunsch für Schubiger vollkommen unverständlich war. Er erklärte ihm auch nicht, dass es beim Duell zwischen Pest und Cholera an sich keinen Grund zur Freude geben kann.
Schubiger selbst hätte normalerweise ein Champions-League-Spiel zwischen Basel und Bayern so gut es ging ignoriert und auf ein 0:0 mit möglichst vielen Verletzten auf beiden Seiten gehofft. Er fand es schlimm genug, dass gerade diese beiden Klubs von der Uefa weitere Millionen nachgeworfen bekamen, um damit ihre Meisterschaften noch mehr zu dominieren und zum Beispiel dem FCZ Eric Hassli abzujagen. Man musste ihnen dabei ja nicht auch noch zuschauen, geschweige denn zujubeln. Aus Solidarität zum kleinen Schubiger tat er diesmal beides trotzdem. Und weil er aus eigener Erfahrung wusste, dass so eine Bayern-Phase vorübergeht, wenn der Mensch reift.
Seine eigene hatte er selbst gründlich verdrängt und all seinen Freunden konsequent verschwiegen. Doch wenn ihn jemals einer fragen würde, warum er während seiner wenig glanzvollen Fussballerkarriere und bis heute an jedem Grümpelturnier ein Trikot mit seiner Lieblingsnummer 11 trug, selbst wenn er damit im Tor stand, dann müsste er wahrheitsgemäss antworten: wegen Karl-Heinz Rummenigge. Zum Glück schlug es 11, bevor ihn der kleine Schubiger fragen konnte. «Ab ins Bett, Schweini!», sagte Schubiger.
schubiger@tages-anzeiger.ch
...immer nume Züri...
"Tifo e spalto, tifo overo" Forza Napoli