Ein Mann, ein Wort, sechs Tore

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grischuna
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Ein Mann, ein Wort, sechs Tore

Beitragvon grischuna » 13.09.03 @ 8:41

Tages-Anzeiger


«Wir werden beim FCZ noch gute Zeiten erleben»: Artur Petrosjan nach seiner Torfolge in der Super League.


Sechs Tore in neun Spielen - der Armenier Artur Petrosjan hat grossen Anteil daran,dass der FC Zürich vor dem Spiel gegen Basel Zuversicht ausstrahlt.

Von Bernhard Brunner, Zürich

Man dürfe jetzt nicht das Gefühl haben,alles sei gut: Diese Ansicht vertrat Lucien Favre nach dem Auftaktspiel in der Super League im St.-Jakob-Park in Basel vor zwei Monaten, denn trotz der 1:2-Niederlage hatte sich der FC Zürich wider Erwarten stabil gezeigt und hatte - so liest sich das Spiel im Nachhinein - die bisher besten Chancen von allen, den Baslern Punkte streitig zu machen. Damals wäre das weniger eine Heldentat gewesen als in den vergangenen Wochen, und für den FCZ haben sich Favres Worte nach einem ersten guten Spiel ausgeprägt bewahrheitet.

Früh arg in Rücklage
Die Zürcher waren in den letzten Wochen selten gut, zwischenzeitlich bewegten sie sich gar auf einem Niveau, das die Pessimisten auf den Plan rief. Und die Maxime, dass der Trainer Zeit habe und sie auch brauche, musste früh und in penetranter Wiederholung strapaziert werden. Vieles war nicht gut beim FCZ im ersten Viertel von insgesamt 36 Spielen, ausser vielleicht Artur Petrosjan. Er schoss Tor um Tor, sechs in neun Spielen, und wusste zäh und ehrgeizig als Einziger der Neuen die Erwartungen zu erfüllen. Der Armenier sorgte in der vierten Runde im Heimspiel gegen St. Gallen (2:2) mit zwei Toren für den ersten Punkt, er erzielte beim ersten Sieg in der siebten Runde gegen den FC Wil (3:1) zwei weitere Tore, und vor zehn Tagen lief er nach sechs Minuten zügig durch den Strafraum der Thuner, erzielte den ersten von vier Treffern (4:0) und war Vorreiter eines ersten deutlichen Sieges. Sprechen helfe oft wenig, sagt Petrosjan, «wenn schon sprechen, dann lieber nach den Taten».

Nach dem Sieg gegen die Oberländer sagte Präsident Sven Hotz, dass man jetzt wisse, warum er «gerade diesen Spieler» unbedingt haben wollte - und manche fragten sich auf dem Heimweg, wo die Zürcher ohne Petrosjan stünden. Der Armenier selbst sagt, dass ein einzelner Spieler nicht viel ausrichten könne, er nehme seine Rolle als Vorbild aber «sehr ernst». Mit 31 Jahren ist Petrosjan der älteste Spieler der Mannschaft. «Ja», sagt er, «ich habe diese Rolle gesucht», es mache ihm Freude, den Jungen voranzugehen, und er glaube auch, dass der FC Zürich sich mit diesem Trainer finden werde. Beim FC Basel hätte Petrosjan spielen können - oder beim Grasshopper-Club, der ihn hatte verpflichten wollen. Petrosjan zog es jedoch vor, dem FC Zürich das Ja-Wort zu geben, «weil ich Vertrauen gespürt habe, und das Angebot eines Dreijahresvertrages und das Versprechen, nachher im Nachwuchs Trainer zu sein, zu verlockend gewesen ist».

Er habe sich auf Grund von vielen Gründen so entschieden, «aber nicht wegen des Geldes», wiederholt er mehrere Male. Es ist ihm wichtig, das zu betonen. Petrosjans Qualität als Führungsspieler macht wohl auch aus, das er gewisse Werte hochhält.

Es kann kein Zufall sein, dass er damals im Januar 2001 aus ähnlichen Gründen und unter ähnlichen Umständen YB den Zuschlag gab und zusammen mit seinem Freund Harut Wardanjan, Trainer Marco Schällibaum und Sportchef Fredy Bickel zu einem Höhenflug aus den Niederungen der Nationalliga B ansetzte, der Ende Mai auf einem Uefa-Cup-Rang endete. YB wurde unter der Regie von Petrosjan innerhalb von zweieinhalb Jahren wieder zu einem Markenartikel, die Ehrlichkeit, mit der er seine Arbeit verrichtete, fand beim Publikum hohen Zuspruch. Es passt aber auch zum Charakter Petrosjans, nach einem Vertrauensbruch - die neue Leitung wollte nichts mehr von einer versproche - nen Vertragverlängerung wissen - den Ort des Erfolges abrupt zu verlassen. Ein Wort sei ein Wort, findet er.

Er sei gerechtigkeitsliebend und impulsiv, sagt Petrosjan und «hier in Zürich» sei alles noch ein wenig schwieriger, weil Harut (Wardanjan, die Red.) als ruhiger, ausgleichender Pol fehle. Aber nur eine gelbe Karte in neun Spielen sei nicht schlecht, er müsse sich aber konzentrieren, nichts Unbedachtes zu machen. Es helfe ihm, dass er wisse, wie eng sein Herz sei, wenn er auf der Tribüne tatenlos zusehen müsse.

«Auch Basel ist nicht unschlagbar»
Auf das grobe Foul in der 35. Minute gegen Thuns Verteidiger Deumi angesprochen, zuckt Petrosjan mit den Schultern und meint kleinlaut: «Das tut mir sehr Leid.» Auch er scheint zu wissen, dass die gelbe Karte auch eine andere Farbe hätte haben können; «blöd» sei, dass das Foul einen Kreuzbandriss verursacht habe.

Petrosjan hat gestern früh aufgehört zu trainieren, um sich pflegen zu lassen. Im EM-Qualifikationsspiel in Nordirland mit Armenien musste er sich am Mittwoch in der ersten Halbzeit auswechseln lassen, er habe eine Verletzung gespürt und nichts riskieren wollen. Schliesslich will er gegen Basel spielen, weil er weiss, dass «keine Mannschaft unschlagbar ist», sagt Petrosjan mit der ihm eigenen Bestimmtheit.
FCZ susch gar nüt!!!!

Das neue Stadion kommt, trotzdem darf unsere Forderung für eine EIGENE Fankurve mit Stehplätzen nicht ignoriert werden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


1967
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Re: Ein Mann, ein Wort, sechs Tore

Beitragvon 1967 » 13.09.03 @ 20:07

grischuna hat geschrieben:«Auch Basel ist nicht unschlagbar»


Momentan schon. Für den Z.

;-)

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elho
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Re: Ein Mann, ein Wort, sechs Tore

Beitragvon elho » 13.09.03 @ 20:42

1967 hat geschrieben:
grischuna hat geschrieben:«Auch Basel ist nicht unschlagbar»


Momentan schon. Für den Z.

;-)


Warten wir den morgigen Tag ab.


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