Matic vorerst für zwei Monate beim FCZ
Der FC Zürich verpflichtete einen kroatischen Verteidiger und sucht einen Schweizer Torhüter.
Der grosse Name ist es nicht, den der FC Zürich als siebten Ausländer neu in seinem Kader präsentiert: Der FCZ verpflichtete den 24-jährigen Stipe Matic vorerst für zwei Monate, hat aber eine Option, den Vertrag im Bedarfsfall bis Saisonende zu verlängern. Der 1,85 m grosse Kroate ist für die zentrale Abwehr vorgesehen, er kann aber auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Er entstammt der Fussballschule von Hadjuk Split, spielte bei Vasas Budapest und zuletzt beim bosnischen Erstdivisionär Posusje. Seit diesem Sommer war er ohne Verein gewesen.
Matic weilte Ende Juli als erster einer Reihe von Kandidaten im Probetraining in Zürich. Damals allerdings entsprachen seine Leistungen nicht den Vorstellungen von Trainer Lucien Favre. Danach testete der Stadtklub weitere potenzielle Innenverteidiger wie den Portugiesen Henrique, den Serben Vidak Bratic, den Chilenen Salinas und zuletzt den Polen Zajac - sie alle fielen durch. Vorgestern Montag nun präsentierte sich Matic ein zweites Mal beim Training im Letzigrund, und der Stadtklub entschied sich für eine «Verpflichtung auf Zusehen», wie sich Favre ausdrückt.
Der FCZ stand unter einem «gewissen Zeitdruck», so Favre, weil die Transferzeit für ausländische Spieler am kommenden Sonntag abläuft. Der Trainer sagt, man müsse abwarten, ob sich Matic in der zentralen Abwehr zu einer wirklichen Verstärkung entwickle - daher auch das vorderhand nur kurzfristige Engagement. Sollte er den Anforderungen nicht genügen, dürfte der FCZ in der Winterpause auf dem internationalen Transfermarkt nochmals tätig werden.
Für Favre ist Matic fürs Erste nichts anderes als eine «Alternative in der zentralen Verteidigung». Wann er den Kroaten erstmals einsetzen wird, weiss der Trainer nicht. Sicher nicht am kommenden Samstag in Aarau. Denn noch fehlen die behördlichen Bewilligungen, und Favre sagt überdies: «Matic soll sich zuerst in Zürich akklimatisieren und gut trainieren.»
Noch bis Ende September bleibt dem FC Zürich Zeit, um seine personellen Probleme auf der Torhüterposition und im linken Mittelfeld zu lösen. Dann erst läuft die Transferfrist für Schweizer Spieler ab. Und weil der Stadtklub bereits zwei Ausländer zu viel im Kader hat (nur fünf können gleichzeitig spielen), müsste es sich, so Favre, bei allfälligen Neuverpflichtungen zwingend um Schweizer handeln. «Wir brauchen unbedingt zwei weitere Goalies», sagt Favre, denn mit Taini und dem Nachwuchsmann Leite stehen nur zwei valable Torhüter für die erste Mannschaft und das zweite Team zur Verfügung. Die Namen, die gehandelt werden, sind seit langem die gleichen: Leoni von Sion, Delay von Xamax, Colomba von Aarau . . . «Nichts ist konkret», bemerkt Favre. Und fügt an: «Für den Moment darf ich nicht daran denken, dass sich Taini verletzen könnte.»