Vorteil VfL: Er hat den besten Torwart der Liga
Benaglio wehrt am meisten Schüsse ab und vereitelt die meisten Großchancen
WOLFSBURG. Der große Vorteil des VfL im Kampf um einen Uefa-Pokal-Platz: Er hat mit Diego Benaglio den besten Torwart der Fußball-Bundesliga in seinen Reihen.
In der Winterpause hatte Trainer und Manager Felix Magath den 24-Jährigen vom portugiesischen Erstligisten Madeira geholt. Geschätzte Ablöse: 1,5 Millionen Euro. Seine Verpflichtung erwies sich als Glücksgriff. Das zeigen die Werte, die der Sportdatenvertrieb Impire für die WN ermittelt hat.
Benaglio wehrte 82 Prozent aller Torschüsse ab – das ist Ligaspitze! Der Schweizer spielte sich auf Anhieb in die Herzen der Fans, strahlt große Ruhe und Sicherheit aus und leistete sich nur im Abbruchspiel in Nürnberg einen groben Fehler.
Mit 82 Prozent abgewehrter Torschüsse liegt er in der Bundesliga vor dem Hamburger Frank Rost (80 Prozent), dem Karlsruher Markus Miller (78 %) und EM-Fahrer René Adler von Bayer Leverkusen (76 %).
Bemerkenswert: Auch Benaglios 48 Prozent vereitelte Großchancen sind Ligaspitze. Er bekam also keineswegs nur Schüsschen auf sein Tor.
Mit Benaglio stellt der VfL im Jahr 2008 die drittbeste Defensive. In 7 seiner 16 Bundesligaspiele blieb der Schweizer ohne Gegentreffer – das schaffte in der Rückrunde nur Schalkes Manuel Neuer genau so oft.
So kassierte der VfL in der Rückrunde lediglich 14 Gegentore - nur die Bayern (12) und der HSV (13) wurden 2008 seltener überwunden.
In der Hinrunde hatten die "Wölfe" noch mehr als doppelt so viele Gegentore hinnehmen müssen (30). Nur die Defensive von Arminia Bielefeld war vor der Winterpause noch löchriger gewesen mit 38 Gegentoren. Die VfL-Bilanz ist kein Wunder: Benaglio-Vorgänger Simon Jentzsch wehrte in der Hinrunde unterdurchschnittliche 71 Prozent aller Torschüsse ab und leistete sich 3 schwere Fehler vor Gegentoren.
Im Gegensatz zu vielen seiner VfL-Teamkollegen hat Diego Benaglio schon im Europapokal gespielt: In der Saison 2006/07 scheiterte er mit Nacional Madeira in der ersten Runde des Uefa-Pokals an Rapid Bukarest (0:1 im Hinspiel in Rumänien, 1:2 n.V. im Rückspiel).
Seit 2008 ist Benaglio die Nummer 1 der Schweiz. Er feierte am 3. Juni 2006 gegen China sein Länderspieldebüt. Am 5. Februar dieses Jahres legte sich Nationaltrainer Köbi Kuhn auf Benaglio als Nummer 1 der EM fest. Bei der WM 2006 in Deutschland war er hinter Pascal Zuberbühler und Fabio Coltorti der dritte Schlussmann gewesen.
Samstag, 17.05.2008
Quelle: http://www.newsclick.de/index.jsp/menui ... id/8461552