Beitragvon SionForever » 21.09.07 @ 1:54
Blick bringt es für einmal nicht schlecht auf den Punkt...
Sion gewann dank Zauber-Fussball
VON ALAIN KUNZ UND BEAT SUMMERMATTER
21.09.2007 | 00:53:54
GENF – Was für ein Erdbeben von einem Spiel! Nichts mehr von 1:4 wie vor zehn Jahren. Sion schlägt Galatasaray Istanbul in einem Offensivspektakel sondergleichen mit 3:2.
PR für den Fussball? Brennt das gestrige Spiel auf DVD! Integral. Kein Zusammenschnitt! Was Sion und der türkische Süper-Lig-Leader gestern boten, das war ein Wahnsinnskick.
Zuerst Sion. Schon nach sieben Minuten hiess es 1:0. Dominguez hatte eine Adeshina-Flanke eingeköpfelt. Der Assistent übrigens, der ein Superspiel machte, hatte am 18. August noch für Bellinzona gegen Gossau gespielt… Und spätestens nach 10 Minuten rieben sich alle im Stadion die Augen. Diesmal wars Vanczak, der Herr der Lüfte, der einen Dominguez-Corner in die Maschen setzte.
Was Sion in der Start-Halbstunde bot, das war
etwas vom Feinsten, das man von einem Schweizer Klub international in den letzten Jahren gesehen hat. Lasergenaue Pässe mit präzisestem Timing. Doppelpässe zum Mit-der-Zunge-Schnalzen. Rushes. Kabinettstückchen. Einfach alles, was den Fussball sooo schön macht.
Verbrat ich da ein bisschen zu viel Epos? Keineswegs. Obradovic? Weltklasse. Dominguez? Weltklasse. Und all die anderen? Über sich hinausgewachsen. Und als Alioui mit einem von Song abgefälschten Schuss gar zum 3:0 traf, da war der türkische Fancorner, der das Stadion vor dem Spiel beherrscht hatte, urplötzlich mucksmäuschenstill.
Doch Gala wäre nicht Gala, wenn es keine Antwort gewusst hätte. Erst liess Kali Lincoln einen Meter zuviel Raum. Schon hatte Gala das Auswärtstor. Und in der 67. Minute wurde Linderoth am Strafraum vergessen – 3:2.
Doch zumindest dieses Resultat brachte Sion über die Distanz. Dank eines «grande Vailati», der hintereinander Lincoln, Karan und wieder Lincoln in den letzten zehn Minuten stoppte.
Doch auch Sion hatte Chancen, das Skore auszubauen. Zaki schoss aus 4 (!) Metern darüber. Und Señor Davila pfiff bei Ayhans Intervention gegen Geiger und bei Songs Handspiel nicht Penalty. Hätte er aber können – oder gar müssen.
Einziger hässlicher Punkt: Die unfairen Gala-Fans, die Vailati immer wieder mit Wurfgegenständen eindeckten.
Ein Vorgeschmack auf das, was die Walliser in 14 Tagen im Ali Sami Yen erwartet. Die Fans nennen es: die Hölle. «Dieser Sieg war eine Supersache. Jetzt gehen wir nach Istanbul, nicht um ein gutes Resultat zu schaffen, sondern um weiterzukommen», sagte Obradovic.