dms hat geschrieben:Der FC Basel national ein Blue Chip
51,3 Mio. Fr. Jahresumsatz 2006 - Personaletat kostet 24 Mio.
gel. Basel, 3. Mai
An der Schweizer Fussballbörse bleibt der FC Basel der Blue Chip ohne vergleichbare Grösse. Die Betriebs AG des FCB hat im Berichtsjahr 2006 einen Umsatz von 51,3 Mio. Fr. erzielt. Vor Steuern schliesst die AG mit 124 000 Fr. Reingewinn ab. Massiv wie beeindruckend sind die Substanz-Volumina der FC Basel 1893 AG, in die per 1. Januar 2006 die frühere Marketing AG integriert worden ist. In der Bilanz per 31. Dezember 2006 weist die AG Umlaufvermögen von 20,6 Mio. aus, davon entfallen 8,3 Mio. auf flüssige Mittel.
Das Jahr brachte dem FC Basel sportlich nicht die grossen Lorbeeren. Der Meistertitel ging zu Hause kurz vor Schluss an den FC Zürich verloren. Im Uefa-Cup hielt sich das Team Christian Gross' ansprechend. Die neu strukturierte Betriebs AG bewegt für schweizerische Verhältnisse horrende Summen. Die 51,3 Mio. Ertrag der Erfolgsrechnung entsprechen brutto mehr als dem doppelten Umsatz, den der Schlittschuh-Club Bern auf und neben dem Glatteis erzielt. Die finanzielle Solidität der Basler basiert auf dem Massengeschäft im Ticketing. Rund 51 Prozent des Ertrags sind direkt oder indirekt Wettspieleinnahmen. Die Erträge aus der Super League betragen 9,9 Mio., aus Uefa-Cup-Partien 3,7 Mio. und aus dem Verkauf von Business-Sets 6,1 Mio.
National führend sind die Basler mit 7,3 Mio. Einnahmen aus Sponsoring/Werbung. Die TV- Entschädigungen (3,3 Mio.) sind halb so gross und im europäischen Vergleich ein Klacks. Aus dem Rahmen täglicher Geschäftsroutine fielen im Jahr 2006 17,7 Mio. Transfererlöse, u. a. für Delgado, Müller, Kléber, Rossi und David Degen. Diese Sondereinnahmen erlaubten der AG, 2006 nicht auf eine Verlustabdeckung der FC Basel Holding AG oder auf Zuschüsse Dritter (Präsidentin Gigi Oeri) angewiesen zu sein. Die Patronne kündigte an, in nächster Zeit würden Transfererlöse in das Kader investiert. «Unsere Führung hat viele Erfahrungen gesammelt. Wir kennen heute die Rosinen im Fussballgebäck.»
Die Aufwendungen der Basler stehen als Beleg für eine Liga der zwei Geschwindigkeiten. Der Personalaufwand beträgt 24,1 Mio., das ist die zweithöchste Marke der Geschichte. Davon entfallen 6 Mio. auf Sozialaufwand. Dabei bezahlt die AG pro 1 Franken Lohn 30 Rappen an Unfallversicherungen. Die Administration steht mit knapp 2 Mio. Aufwand zu Buch. Insgesamt hat die Betriebs AG der Basler rund 130 Angestellte auf der Lohnliste. Die direkte Organisation der Heimspiele im St.-Jakob-Park kostete 9,1 Mio., weitere 3,5 Mio. Aufwand entfallen auf den übrigen Spielbetrieb. Pro Zuschauer verzeichnete der FCB im Berichtsjahr Organisationskosten von Fr. 14.86. Von diesem Mittelwert pro Kopf entfallen Fr. 3.28 auf Sicherheits-Aufwendungen und Fr. 2.49 auf die Stadionmiete.
In diversen Aufwandpositionen sind auch die 2,3 Mio. Kosten enthalten, welche die zwei «Geisterspiele» und die drei Teilsperren der Muttenzer Kurve nach den wüsten Zuschauerausschreitungen im Mai des letzten Jahres bewirkten. Die effektiven Kosten dieses Verdikts lagen laut Finanzchef Mathieu S. Jaus viel höher. Allein das Catering löste eine Million weniger, andere Institutionen beteiligten sich an der Minimierung des Schadens.
Die Rechnungsablage der FC Basel 1893 AG entspricht professionellem Standard, der Verwaltungsrat macht einen kompakten Eindruck. Erstmals führten die Rotblauen zwei Generalversammlungen an einem Tag durch, zuerst jene des Vereins (619 000 Fr. Eigenkapital, 656 000 Fr. Aufwand in der Erfolgsrechnung), über den der Nachwuchs (bis U 14) läuft. Nach dem Verein folgte die Séance der Betriebs AG. Am Rhein herrscht keine Begeisterung über den Verbandsentscheid, den Cup-Final in Bern zu spielen. «Wir müssen 11 000 zugeteilte Tickets auf rund 35 000 Interessenten aufteilen», skizzierte Medienchef Josef Zindel die heikle Triage. In diesem Jahr verkaufte der Stadtklub bereits 21 533 Jahreskarten, knapp 3000 weniger als im Vorjahr. Ausserdem wurde über den Rekurs zum SFV-Urteil im «Fall Muntwiler» diskutiert - den Entscheid der finalen Instanz (Sportgerichtshof TAS in Lausanne) erwarten die Basler demnach zügig und noch vor dem Ende dieser Meisterschaft.
4. Mai 2007, Neue Zürcher Zeitung
es kommen noch düstere zeiten auf die hoppers zu.
mit latour als trainer wird es noch schlimmer werden. er mag ja ein guter provinz trainer sein, aber nicht für einen "gross" club.
und von erich vogel will ich gar nicht anfangen zu sprechen.
das ist definitiv das ende für gc.