So löste er den Fall St. Gallen
Gestern zeigte der Aarau-Goalie im Training, dass sein Tor kein Zufall war
VON EVA TEDESCO
AARAU – Was für ein Tor! Der Auskick-Treffer von Aarau-Keeper Massimo Colomba (26) zum 1:0 gegen St. Gallen – einfach unglaublich!
Rückblende: 29. Minute. Auskick Colomba. Der Ball fliegt und fliegt. Springt auf und über Espen-Goalie Stefano Razzetti hinweg ins Tor – aus 84 Metern!
Zufall? Glück? BLICK wollte es genau wissen, besuchte den FCA-Torhüter gestern im Brügglifeld und liess ihn zehn Versuche bei gleichen Bedingungen ausführen. Und so löste Inspektor Colomba den Fall St. Gallen:
Fall 1 Der Ball springt nach 62 m auf und landet knapp neben dem Pfosten.
Fall 2 Der Ball springt nach 59 m auf und landet 8 m neben dem Tor.
Fall 3 Das Geschoss berührt vor dem Penalty-Punkt den Boden – Tor!
Fall 4 Bodenkontakt bei Meter 67 . Der Ball verfehlt aber das Ziel haarscharf.
Fall 5 Das Leder springt auf dem Penaltypunkt auf. Und geht von da ins Tor!
Fall 6 Keine Kraft mehr, Herr Colomba? Nur 37 m – aber von wegen! Der Schuss hat Zug drauf, der Ball rollt unaufhörlich weiter und landet – im Tor!
Fall 7 Der Auskick saust bis auf 67 m und geht weit an der seitlichen Strafraumgrenze ins Aus.
Fall 8 Hoppla! Der Ball driftet dem Goalie über den Rist – und ins Seitenaus.
Fall 9 65 m – aber knapp neben das Tor.
Fall 10 Was für ein Knaller! 67 m. Der Ball springt auf und klatscht an den Pfosten!
Die Ausbeute: 3 Tore. 1 Pfostenschuss. Der gestrige Siegtreffer doch kein Zufall?
Goalietrainer Willy Weber: «Massimo hat eben sehr viel Gefühl für diese Abschläge. Zudem legt Trainer Alain Geiger viel Wert auf präzise, lange Bälle. Deshalb trainieren wir diese auch.» Geiger beobachtete seinen Schlussmann beim BLICK-Test und freute sich über dessen Erfolgsausweis: «Schon am Samstag habe ich in dem Moment, als der Ball den Boden berührte, gesehen, dass der rein geht», so der Walliser. Sprachs und klopfte Colomba stolz auf die Schultern.