Fussball: NLA - Kapitel 8 im Titel-Fernduell
Im Fernduell um den Titelgewinn wird am Sonntag das achte Kapitel geschrieben: GC trifft zum dritten Mal innerhalb von zwölf Tagen auf Neuchâtel Xamax, derweil das zwei Punkte zurückliegende Basel auswärts gegen YB Schaden zu verhüten hat.
Geglänzt haben die Hoppers am Ostermontag in der Neuenburger Maladière gewiss nicht. Der Auftritt zeugte aber von Cleverness und verhalf den Zürchern zum angestrebten Sieg. Dass dabei Mihai Tararache verletzt ausschied, trübte die Freude erheblich, das 14. Meisterschaftsspiel in Serie ungeschlagen überstanden zu haben. Im Defensivkonzept ist der Rumäne mit seiner betont rustikalen Spielweise ein prägender Faktor.
Die Absenz Tararaches ist nicht Marcel Kollers einzige Sorge. Der Coach muss im Heimspiel ohne seinen gesperrten Topskorer Richard Nuñez auskommen. Ob der angeschlagene Abwehrchef Ferdinand Gamboa zur Verfügung steht, war am Freitag noch nicht abzusehen. Cupniederlage in Neuenburg her, personelle Fragezeichen hin, der Umfang des medizinischen Bulletins darf angesichts der Klasse und Breite des GC-Kaders nicht ausschlaggebend sein.
YB: Aufregung um eine Vereinbarung
Wäre die Statistik ein verlässliches Mittel zur Produktion von Prognosen, würden sich Diskussionen um einen allfälligen Coup der Young Boys gegen Basel erübrigen. In zig Anläufen seit dem Herbst 1994 blieb den Bernern in Duellen mit dem Team vom Rheinknie ein Triumph verwehrt. Ab und zu wankte der mittlerweile zum Giganten gewachsene FCB zwar, zu Fall brachten ihn die Young Boys trotzdem nie. Deshalb, und auch der Rückkehr von Murat Yakin wegen, ist Christian Gross voller Zuversicht, das erste von "acht Endspielen" zu gewinnen.
YB liegt nach Startproblemen im Hardturm (0:4) auf europäischem Kurs. Ausser gegen die beiden Branchenleader hat die Mannschaft von Trainer Schällibaum immer gepunktet. Eintracht ist im Traditionsklub gleichwohl keine auzumachen. Immer wieder werden Internas in der Allgemeinheit diskutiert. In einer Story der Pendlerzeitung "20 Minuten" bestätigte Sportchef Reto Gertschen, dass YB den armenischen Internationalen Harut Wardanjan und Artur Petrosjan eine Vereinbarung zum vorzeitgen Transfer unterbreitet habe. Würden die Armenier (Vertrag bis 2004) das Schriftstück bis am 30. April unterschreiben, wäre es ihnen freigestellt, den Verein per sofort und ablösefrei zu verlassen.
Offenbar verhandelt die Führungscrew im Stillen mit weiteren Professionals. Lokalen Quellen zufolge wird eine Straffung des Lohnbudgets angestrebt. Für die vorletzte Saison vor dem Umzug ins neue Stadion müssen alle Beteiligten den Gürtel enger schnallen, das steht fraglos fest.
Keine Trendwende in Sicht
Von möglichen Niederlagen der Young Boys und Xamaxiens profitierte bei einem Erfolg in Thun vor allem Servette. Thun, das zur Verblüffung sämtlicher Experten als Dritter in die Finalrunde gestürmt war, hat in sieben Spielen erst zwei Punkte gewonnen. Nichts deutete zuletzt auf eine Trendwende hin.
Von eher peripherer Bedeutung ist das Gastspiel des FC Zürich beim Tabellenletzten Wil. Zürich muss in der Provinz ohne den gesperrten Haudegen Urs Fischer gewinnen, andernfalls ist diese Saison definitiv als missraten zu betrachten und stehen ein weiteres Mal trostlose Inter-Toto-Abende gegen armenische und lettische Nobodys im Sommerprogramm.
Habe gar nicht gewusst, dass Aston Villa, Stuttgart und wie sie alle heissen von Armenien oder Lettlang kommen!!! :-)))