YB - FCZ (Bericht aus dem Tagi)

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Simon

YB - FCZ (Bericht aus dem Tagi)

Beitragvon Simon » 14.04.03 @ 8:26

Grüter: «Wann spielt ihr einmal von Anfang an so?»
1:2 gegen YB, der FC Z gewann nicht, weil er mit dem Anpfiff nicht wirklich zu spielen anfing.

Von Bernhard Brunner, Bern

Die Taschen schienen schwerer zu wiegen als sonst. Nicht nur von der Last des Gewichtes bedrückt, schlichten die Spieler des FC Zürich zum bereitstehenden Bus am Waldrand des Stadions Neufeld. Keitas Gesichtszüge waren schon näher am Himmel, und auch Quentin, der den an einer Grippe erkrankten Fischer als Captain vertrat, schaute missmutig in die Welt.

Sie wussten, dass sie eine Chance leichtfertig vertan hatten: zu punkten und damit auch etwas für das Vertrauen zu tun. Nach sechs Spielen in der Finalrunde fehlt noch immer ein Sieg, und Trainer Walter Grüter schickte voraus: «Wenn der Knopf am Mittwoch gegen Wil im Letzigrund nicht aufgeht, ja dann . . .» Lange stand Grüter nach dem Schlusspfiff noch vor der Spielerbank und liess hadernd die Szenen Revue passieren. Und spürte wohl noch einmal den Ärger hochkommen, die ersten 15 Minuten «komplett verschlafen zu haben».

Anfangs spielte nur die Young Boys; mit viel Willen und Elan überliessen die Berner nichts dem Zufall, kreierten offensiv gefällig und liessen erkennen, dass sie im Aufwind begriffen sind. Rochat verwertete eine Flanke Sermeters mit dem Kopf (26.), und Petrosjan, der beste Spieler auf dem Platz, sorgte fünf Minuten vor der Pause mit einem prachtvollen Drehschuss im Strafraum für die 2:0-Führung. «Wir waren gut», befand der Armenier, «wenigstens am Anfang.» Das Tor Petrosjans animierte Trainer Marco Schällibaum gar, seinen Assistenten zu umarmen; phasenweise spielten die Berner nahe am erfolgreichen Geist, der die Erfolge in den letzten Jahren möglich machte. Wäre da nicht die zweite Halbzeit gewesen.

«Seid ihr jetzt wach?», empfing Grüter seine Spieler zur Pause und sagte nach dem Spiel, sie hätten im ersten Durchgang «so ungefähr alles vergessen, was im Training so vorzüglich geklappt hatte». Die flachen Pässe, das kurze Anspiel in die Tiefe, die Angriffe über die Seiten, «das Einfache halt», erklärte Grüter. Erst nach den ermahnenden Worten hat die Mannschaft sich so präsentiert, «wie ich mir das vorstelle». Gygaz verzog einen Schuss knapp, Keita traf den Pfosten, Chihab scheiterte aussichtsreich mit dem Kopf, bevor Tarrone aus 20 Meter zum 1:2-Anschlusstreffer traf (77.). Es war zu spät geworden, um das Spiel noch in andere Bahnen zu lenken. «Vielleicht haben die Umstellungen zur Unsicherheit beigetragen», räumte Grüter ein, vor allem in der Defensive sei halt «alles mit Fischer geübt worden». Dieser musste gestern Morgen seinem Trainer mitteilen, nach einer unruhigen Nacht und entleertem Magen und Darm keine Kraft für das Spiel zu besitzen.

Während die Berner abbauten, deuteten die Zürcher an, dass noch nicht alles verloren sei. Weder Quentin noch sein Trainer mochten das Ziel Uefa-Cup abschreiben. Unabhängig voneinander sagten sie, dass es «unglaublich schwierig» würde, schoben aber die Frage nach: «Wozu sollen wir noch spielen, wenn wir nicht mehr daran glauben?» Was drängt, ist die Zeit. Allzu oft dürfen die Zürcher nicht mehr verlieren, auch wenn Grüter erwähnt, man könne «nicht alles in zwei Wochen korrigieren». Ansätze habe man gesehen.

Ansätze hat man beim FC Zürich schon oft gesehen, das Konkrete ist das Schwierige. Am besten illustriert das Kapitel «Ansätze» der Stürmer Alhassane Keita. Im letzten Herbst traf er so oft und spektakulär, dass er sich schon mal im Ausland nach einem Klub umschaute. Er ist immer noch da. Und trifft vorerst wieder die Torumrandung. Ansätze. Die es umzusetzen gilt. Am Mittwoch gegen Wil. «Wann spielt ihr einmal von Anfang an so?» Grüters erste und letzte Worte nach und vor dem Spiel.

Gratuliere Grüter zu seiner weisen Erkenntnis. Mehr hat er anscheinend nicht zu sagen ... Toll finde ich auch die Ausrede "man kann nicht alles in zwei Wochen korrigieren". Natürlich ist der Geist Bregys immer noch in den Köpfen der Spieler und sorgt damit für eine Blockade. Unglaublich sind auch die anderen verschiedenen und abwechslungsreichen Ausreden welche seit einiger Zeit zu hören sind. Bin schon mal gespannt was am Mittwoch folgt !


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Beitragvon Yekini » 14.04.03 @ 15:35

Chiab im defensiven Mittelfeild und also wäre anderst herausgekommen!!!

Schällibaum aus dem Vertrag kaufen und alles wird gut!!!

Gersau ein geiles Volk, eine geile Republik!!!


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