Muss Kriens auf die NLA verzichten? (Blick)

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Benutzeravatar
Célina
Beiträge: 1675
Registriert: 02.10.02 @ 20:46
Wohnort: Zürich-10 Minuten vom Letzi

Muss Kriens auf die NLA verzichten? (Blick)

Beitragvon Célina » 14.04.03 @ 7:46

KRIENS – 2:1 bei Leader Aarau. Kriens klopft laut an die NLA-Türe. Allerdings droht die Nationalliga, den Luzernern den Eintritt in den exklusiven Zehnerklub zu verweigern.

Zankapfel ist das Stadion Kleinfeld. Prädikat: NLA-untauglich! Das Flutlicht erfüllt die Kriterien nicht. Die Krienser dürfen die Auf-/Abstiegsrunde nur mit einer Ausnahmebewilligung bestreiten, müssen deshalb keine Abendspiele austragen.
Doch für die Zehnerliga gäbe es diese Bewilligung nicht mehr. «Wir haben das Kriens in einem eingeschriebenen Brief mitgeteilt», sagt NL-Direktor Edmond Isoz.

Was könnte Kriens tun?
Die rührigen Provinzler haben zwei Möglichkeiten: Das Kleinfeld sanieren – oder auf die Luzerner Allmend ausweichen. Beides kommt für Präsident Tony Burri nicht in Frage: «Eine neue Flutlichtanlage und weitere Anpassungen der Infrastruktur kosten gegen eine Million Franken. Dieses Geld haben wir nicht.»

Immerhin: Die Krienser lassen nichts unversucht. «Seit drei Jahren spielt der Vorstand Lotto. Leider bisher ohne Erfolg», schmunzelt Burri.

Und die Allmend? Burri: «Kein Thema. Stadionmiete und Billettsteuer sind zu hoch, und wir hätten kaum Einnahmen aus der Gastronomie.»

Dennoch bleibt der Präsident gelassen: «Warten wir zuerst einmal die beiden Spiele gegen Delsberg ab. Ist der Aufstieg dann noch näher gerückt, schicke ich der Nationalliga schon noch einen neuen Antrag…» Burri, das Schlitzohr, weiss genau: Letztinstanzlich entscheidet das NL-Komitee. Und nicht Isoz.

Was sind die Gründe für den Krienser Höhenflug? Harte Arbeit – und das nicht nur auf dem Feld. Böse Zungen behaupten, der Erfolg sei gekommen, weil der Klub aus finanziellen Gründen das Profitum mehr oder weniger abschaffen musste. Seither seien die Spieler zu müde, um allzu lange in den Ausgang zu gehen.

Drei Beispiele: Goalie Patrick Foletti jobt als Turn- und Sportlehrer. Raffaele Izzo verträgt frühmorgens die «Neue Luzerner Zeitung». Und Präsidentensohn Reto Burri lässt sich zum Versicherungsberater ausbilden.

Die letzte Woche verbrachte der Siegtorschütze von Aarau in Bern und trainierte mit dem FC Thun. «Das ist schon eine Umstellung, wenn man acht Stunden am Tag in die Schule gehen muss», so Papa Burri. «Ich befürchte, wir steigen auf», fügt er an – und sein Grinsen wird noch breiter.


Zurück zu „Fussball allgemein“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 139 Gäste