Blick über das gestrige Spiel

[Célina]

YB schlief weniger tief – kommt Uefa-Cup zu früh?

VON STEPHAN ROTH




BERN – YB auf Europacup-Kurs! Nach dem 2:1 gegen den FCZ dürfte sich das Team von Marco Schällibaum den Uefa-Cup-Platz nicht mehr nehmen lassen.

YB steht zwar nur einen Punkt vor Xamax auf Platz 3. Doch selbst wenn die Neuenburger noch an den Bernern vorbeiziehen würden, dürften diese in der nächsten Saison im Uefa-Cup spielen. Es sei denn, weder GC, Basel noch Xamax gewinnen den Cup, sondern NLB-Klub FC Schaffhausen.
Glaubt man Schällibaum, wäre die Vereinsführung über den Erfolg nicht allzu begeistert. Bei YB hat man erst im Hinblick auf den Einzug ins neue Stadion, im Sommer 2005, eine Europacup-Teilnahme geplant.

Gegen den FCZ spielten die Gastgeber allerdings nur eine Hälfte auf Europacup-Niveau. Vor der Pause profitierten sie von den schlafenden Zürchern, in der zweiten Hälfte wurden sie dann selbst etwas schläfrig.

So rätselten sowohl Schällibaum als auch der immer noch sieglose FCZ-Interimstrainer Walter Grüter darüber, wie es möglich war, dass ihre Teams je eine Halbzeit verschliefen.

Dass YB nicht für sein Nachlassen bestraft wurde, lag am stumpfen Zürcher Sturm. Die kleingewachsenen Alhassane Keita (nun schon seit 11 Spielen ohne Tor!) und Francisco Guerrero bemühten sich zwar eifrig, kamen zu Chancen, schafften es aber nicht, ein Tor zu erzielen.

Bezeichnend für das unglückliche Agieren der beiden FCZ-Stürmer war eine Szene in der ersten Halbzeit: Guerrero verhinderte den FCZ-Anschlusstreffer, indem er einen Kopfball von Gygax noch über die Torlinie drückte – dummerweise war er im Offside gestanden!

Trotz der Niederlage glaubt Grüter immer noch an einen Uefa-Cup-Platz –«sonst müssten wir ja nicht mehr spielen.»