Beitragvon Yekini » 10.04.03 @ 13:26
Ein Hattrick der schönen Zufälle
Der FC Zürich hätte Rasheed Yekini über die Winterpause gerne ziehen lassen, jetzt erzielte der 33jährige Nigerianer gegen Sion drei herrliche Tore.
Von Urs Ritschard, Zürich Im Normalfall wäre Rasheed Yekini zum Finalrundenstart wohl als Zuschauer auf der Tribüne gesessen. Unten auf dem Rasen hätte der neue Brasilianer Dos Santos an der Seite von Nonda gestürmt, Jerren Nixon wäre erster Ersatz gewesen, Martin Guzik der nächste, und auch noch der talentierte Junior Selcuk Beyaz. Für einen älteren Stürmer hätte es auf der Spielerbank wohl keinen Platz mehr gegeben. Doch dann trafen - offenbar wegen des Karnevals in Brasilien - die nötigen Papiere für Dos Santos nicht rechtzeitig ein, Guzik verletzte sich am Freitag im Training am Fuss, Nixon war gesperrt und an der Hüfte verletzt, und Beyaz bekam die Grippe. So blieb nur noch Yekini übrig, der alternde Stürmerstar, den der FC Zürich über die Winterpause nicht ungern losgeworden wäre, aber kein Angebot bekam, und ausgerechnet diesem Rasheed Yekini gelang zwischen der 22. und 38. Minute gegen Sion ein Hattrick. Tore schiessen sei nicht wichtig, sollte Yekini später dazu sagen, wichtig sei es, dass man sich darum bemühe. Und auf die schwere Vorrunde angesprochen, als ihm in 14 Partien nur drei Tore gelangen und zum Ersatzspieler abrutschte, meinte der gläubige Muslim, alles würde im Leben seine Zeit brauchen, Tore könne man nicht forcieren. Der Wunsch des Politikers In seiner Heimat ist Rasheed Yekini wegen seiner vielen Tore ein Volksheld. Sein Bild von der Fussball-Weltmeisterschaft in den USA, wo er das erste Tor für Nigeria an einer WM überhaupt schoss und danach seine Freude ins Netz hinein schrie, ging um die Welt. Vor einer Woche bewirkte wieder ein Tor für sein Heimatland seine Hochform. Im Testspiel gegen Jamaica wollte ihn Trainer Bora Milutinovic eigentlich gar nicht aufbieten, doch der nigerianische Sportminister forderte, ein paar älteren Spielern eine Chance zu geben. Milutinovic gehorchte. Eine Halbzeit lang wollte er Yekini, Afrikas Fussballer des Jahres 1993, einsetzen, doch nach seinem herrlichen Tor durfte sein Mittelstürmer in seinem 93. Länderspiel gleich durchspielen. Und seither scheint Yekini wie verwandelt. Gegen Sion begeisterte der 1,84 Meter grosse Stürmer mit der Nummer 9 in der ersten Halbzeit als Torschütze, in der zweiten mit technischen Einlagen. Lob gab es nach dem Match sogar von Sions Trainer Claude Richard. Yekini habe seine Abwehr allein durch seine physische Präsenz verunsichert. Natürlich sei seinem ersten Tor ein Fehlpass vorausgegangen, aber Yekini habe auch glänzend antizipiert. Er und Nonda seien ein sehr gefährliches Duo. Nonda bewege sich sehr viel, und davon würde natürlich Yekini profitieren. Ins Fernsehstudio wollte Yekini nach dem Match nicht, es sei jetzt nicht der Zeitpunkt dazu, aber die Videokassette vom Spiel wollte er unbedingt. Um seine Tore nochmals zu geniessen. Pech für Dos Santos Das letzte Mal habe er vor vier Jahren in Portugal, das sei noch vor seiner Knieverletzung gewesen, mit Vitoria Setubal gegen Maritimo einen Hattrick geschossen, erzählte Yekini. Beim FC Zürich wusste man dagegen nicht mehr so genau, wann einem Spieler das letzte Mal ein Hattrick gelungen war. Wahrscheinlich sei es der Kolumbianer John Trellez gewesen, Anfang der 90er Jahre. Und früher, allerdings schon Jahrzehnte zurück, natürlich Fritz Künzli. Kurz vor Schluss wurde Yekini ausgewechselt, damit das Publikum seinen Helden alleine feiern konnte. Nach diesen Toren werde er Yekini nicht mehr ziehen lassen, sagte Raimondo Ponte nachher, und es sei auch sicher, dass er im nächsten Match gegen Luzern von Beginn weg spielen dürfe. Der Brasilianer Dos Santos habe eben Pech gehabt - so sei der Fussball.
Jeahh, das waren noch Zeiten, RAAAAASSSSSHHHHHHEEEEEDDDDDD!!!
Der ausdruckvollste, torgefährlichste und geilste Spieler aller Zeiten!!!!
16 Tore in 14 Finalrundenspielen, das sagt wohl alles!!!