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Célina
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Beitragvon Célina » 06.04.03 @ 20:06

Spektakel pur im Letzigrund
2:1 des FC Basel gegen den FCZ - Zürcher wecken starke Emotionen
Man schrieb im Letzigrund die 87. Minute, der an Dramatik kaum noch zu überbietende Match stand 1:1, als Hakan Yakin aus rund zwanzig Meter einen Freistoss schlagen konnte. Tum stürzte sich Richtung Ball, Keeper König vermochte die Kugel nicht festzuhalten, und Huggel war der lachende Erbe - 1:2 ging der Klassiker aus der Sicht des FC Zürich aus.



Bild
FCZ-Torschütze Guerrero im Kopfballduell mit Huggel
(Bild reu)
rwe. Es ist müssig, darüber zu diskutieren, ob der 2:1-Sieg des FC Basel schliesslich verdient war. Denn in diesem Match hätte jede Partei locker fünf, sechs Tore schiessen müssen - es war besonders nach der Pause ein Spiel, das man nur noch mit dem Ausdruck «Spektakel pur» umschreiben kann. Die meisten der rund 13'500 Fans wussten gelegentlich kaum noch, wo ihnen der Kopf stand, derart rasch wechselte das Geschehen von einem Strafraum zum anderen. Trainer Gross war hinterher ehrlich genug zu bestätigen, dass der Match verschiedentlich auf der Kippe gestanden habe. Und sein Antipode Grüter schüttelte noch Minuten nach dem Schlusspfiff ob der vielen vergebenen FCZ-Tormöglichkeiten fassungslos den Kopf. Insgesamt war er jedoch vom Auftritt der jungen Equipe sehr angetan.

Die Geschichte der farbigen Partie ist rasch erzählt. Der Meister imponierte lange durch seine physische Präsenz sowie das Vermögen, den Ball präzis zirkulieren zu lassen. Dies im Gegensatz zu den Zürchern, denen ein erspriessliches Vorgehen von hinten heraus völlig abging. Bastida vermochte zudem das Geschehen selten an sich zu reissen, was gravierende Auswirkungen auf die FCZ-Spielentwicklung hatte. Das 1:0 Rossis (23. Minute) entsprach deshalb dem Verlauf durchaus. Dank einem Treffer Guerreros (aus wenigen Metern) kurz nach dem Seitenwechsel fand der FCZ jedoch wieder ins Spiel zurück (49). Damit war der Weg frei für einen Match, in dem sämtliche Dämme brachen und die Chancen (mehrheitlich für Basel) sich fast im Minuten-Takt folgten. Die Abwehrreihen wussten (mit Ausnahme der Keeper) hüben wie drüben kaum noch ein und aus - doch die Stürmer vermochten daraus keinen Nutzen zu ziehen. Was sich diesbezüglich in den beiden 16-m-Räumen abspielte war geradezu chaotisch.

Der FC Zürich hat gegen den FCB zweifellos besser gespielt als in den meisten Finalrunden-Partien zuvor. Das ist die erfreuliche Seite. Doch es gilt zu relativieren: Matches gegen den FC Basel (aber auch gegen die Grasshoppers) werden zwangsläufig mit mehr Engagement absolviert als jene gegen die Habenichtse der Liga. Wenigstens trifft dies explizit auf die Mannschaft des FCZ zu. Hier liegt denn auch die Crux des Zürcher Stadtklubs. Ihm fehlt seit Jahr und Tag die Konstanz, und aus diesem Grund sind in der jüngeren Vergangenheit mit unschöner Regelmässigkeit (fast) sämtliche der angepeilten Ziele verpasst worden. An einem schönen Tag bei besten äusseren und teaminternen Bedingungen kann der FCZ jeden heimischen Konkurrenten in Bedrängnis bringen. Aber über die Spanne eine Saison hinweg vermag er die Qualität der Sieges-Mentalität nie dauernd abzurufen. Der Grund ist ein simpler: Im Letzigrund mangelt es seit langem an einer seriösen und zielgerichteten Arbeitsweise mit konzeptionell er Ausrichtung. Hier greifen die einzelnen Räder nie über einen ausgedehnten Zeitabschnitt präzis ineinander.

Vieles, das heute als gut befunden wird, hat morgen bereits keine Gültigkeit mehr. Die alte FCZ-Leier eben. Deshalb sollte die Momentaufnahme gegen Basel auch nicht überbewertet werden. Die Mannschaft des FC Basel sieht sich dieser Tage vor die delikate Aufgabe gestellt, sich wieder im profanen, heimischen Fussballgeschäft zurechtzufinden. Noch vor kurzem mit stolz geschwellter Brust im Kreis der europäischen Hautevolée vertreten, wird sie nun auf der Landesbühne mit braven «Wurst-und-Brot-Equipen» konfrontiert. Eine Umstellung, die nicht einfach zu bewältigen sein wird. Die vor allem Charakter sowie eine hohe professionelle Einstellung verlangt. Im Letzigrund ist ihr dieser Wandel nicht schlecht gelungen. Dennoch ist im Meisterteam nicht alles Gold, was (gelegentlich) glänzt.

Gimenez mäkelt (durch seinen Vermittler), er verdiene zu wenig Geld, und er fasse einen Wechsel des Arbeitsortes ins Auge. Rossi wiederum ist mit dem Status des Auswechselspielers überhaupt nicht zufrieden; zudem weiss er im Team lediglich eine kleine Lobby hinter sich. Auch andere Spieler der hochgelobten Mannschaft möchten die Gunst der Stunde zu einem lukrativen Transfer nutzen. Eine Konstellation, die sich im Finish der Finalrunde vielleicht negativ auswirken könnte. Trainer Gross geht in den kommenden Wochen die Arbeit nicht aus. Denn, wie heisst es doch so treffend: Der grösste Feind eines Klubs ist der Erfolg von gestern.

FC Zürich - Basel 1:2 (0:1)
Letzigrund. - 13'500 Zuschauer. - Schiedsrichter: Nobs. - Tore: 23. Rossi 0:1. 49. Guerrero 1:1. 87. Huggel 1:2.

FC Zürich: König; Nef, Keller, Fischer, Jeanneret; Gygax, Chihab, Bastida, Di Jorio; Guerrero, Keita.

Basel: Zuberbühler; Degen (56. Varela), Smiljanic, Zwyssig, Atouba; Barberis, Huggel, Chipperfield; Hakan Yakin; Tum, Rossi (61. Gimenez).

Bemerkungen: Zürich ohne Hellinga (gesperrt) sowie Pallas, Quentin und Yasar (alle verletzt), Basel ohne Murat Yakin, Haas, Cantaluppi und Ergic (alle verletzt). 50. Kopfball von Huggel an die Latte. Verwarnungen: 86. Chihab (Foul). 89. Bastida (Foul). 92. Atouba (Foul).


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C.D.M.
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Beitragvon C.D.M. » 06.04.03 @ 20:11

fredigirl = unser pressegirl!!!!:-)
Tage die man NIE vergisst:

13.5.06 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2005/2006
24.5.07 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2006/2007
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Célina
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Beitragvon Célina » 06.04.03 @ 20:12

ja, ja, han au mal welä Journalistin werde! :-)))

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Beitragvon Fige » 07.04.03 @ 0:06

Muss glaub bald mein TA-Abo abbestellen und zur NZZ wechseln..........

Nein, im Ernst, die NZZ macht meiner Meinung nach wirklich eine sehr zutreffende Berichterstattung. Vor allem der Seitenhieb betreffend der Konzeptlosigkeit der Klubführung hat mir sehr gut gefallen und ist leider auch sehr zutreffend...........
13.5.06 => 93. Minute

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Beitragvon Jerkovic » 07.04.03 @ 0:29

Gocha hat geschrieben:Muss glaub bald mein TA-Abo abbestellen und zur NZZ wechseln..........


Meine Rede ;-)

Jerk
"Genau: Wie'd Affe: Scho chratze, bevor's überhaupt biisst."
Forums-Beitrag von Bostero am 28.04.07 @ 17:48 //www.fczforum.ch/phpbb2x/letzigrund-t14688.html

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Beitragvon Aglaia » 07.04.03 @ 11:03

fredigirl : wenn sportjournalischtin wirsch chasch sicher mal mit em gygax es interview mache :-)

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Célina
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Beitragvon Célina » 07.04.03 @ 12:32

Aglaia hat geschrieben:fredigirl : wenn sportjournalischtin wirsch chasch sicher mal mit em gygax es interview mache :-)


Ja und denn wirdi mal chrank und du mini Stellverträttig! :-)))


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