Leverkusens Sponsor übt sich in Galgenhumor
«Wenn man es nicht kann, muss man es wenigstens wollen»
LEVERKUSEN – Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Über Bayer Leverkusen macht sich jetzt sogar Hauptsponsor RWE lustig.
Der Energie-Konzern buttert jährlich Millionen in den Krisen-Klub vom Rhein. Im letzten Jahr dankten es die Kicker mit glänzenden Leistungen auf dem Rasen – auch wenn am Ende wieder einmal kein Titel rauskam. In der laufenden Saison schlittert Bayer aber zielstrebig in die grösste Krise der Vereinsgeschichte.
Nach dem 0:1 in Kaiserslautern, das die Elf des ratlosen Trainers Thomas Hörster auf einen Abstiegsplatz stürzen liess, schaltete RWE eine provokative Anzeige in ausgewählten deutschen Tageszeitungen. Überschrift: «Rettender Engel gesucht». Auch nach dem unrühmlichen und punktlosen Out in der Zwischenrunde der Champions League liessen sich die RWE-Wortstrategen nicht lumpen und titelten: «Wenn man es nicht kann, muss man es wenigstens wollen»...
Übrigens: Das in Essen ansässige Unternehmen ist auch bei bei Energie Cottbus engagiert. Die Lausitzer, die den Schriftzug des RWE-Tochterunternehmens Envia auf der Brust tragen, stehen ebenfalls auf einem Abstiegsplatz. Gut denkbar, dass sich RWE in Zukunft auf ein Sponsoring des populären Regionalligisten und Zweitliga-Anwärters Rot-Weiss Essen konzentriert. RWE, so wird der Klub von den Fans genannt, ist billiger als Bayer – und schiesst mehr Tore.