Bestechungsliga Bundesliga?
Kirch soll Bayern-Zustimmung erkauft haben
MÜNCHEN – Der FC Bayern hat von der inzwischen insolventen Kirch-Gruppe 42 Millionen Mark kassiert. «Ein üblicher Vermarktungsvertrag» sagen die Bayern. Wirklich?
Das «manager magazin» hatte den Geheimvertrag zwischen dem Vermarkter und dem deutschen Rekordmeister enthüllt und damit heftige Reaktionen ausgelöst. Demnach soll Kirch den Münchnern 1999 die Millionen-Summe bezahlt haben, um deren Zustimmung zu einer zentralen Vermarktung der Bundesliga-TV-Rechte zu erkaufen.
HSV-Funktionär Frank Mackerodt hatte dem Nobelverein aus dem Süden darauf «Wettbewerbsverzerrung» vorgeworfen und die Aberkennung des Meistertitels 2001 gefordert. «Schliesslich haben sich die Bayern mit dem Geld auf dem Transfermarkt bedient.»
An der Säbener Strasse sieht man das alles freilich anders: «Es ist eine Riesensauerei, wenn man so tut, als wenn wir irgendjemanden nur eine Mark weggenommen hätten. Wir haben weder der Liga noch einem anderen Verein Geld weggenommen – nur Herrn Kirch. Der ist der einzige, der sich beschweren könnte», erklärte Bayern-Manager Uli Hoeness auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Und Fussball-Deutschland fragt sich: Eine Pressekonferenz wegen nichts?
Präsident Franz Beckenbauer hat derweil Fehler eingestanden. «Es war verkehrt, dass wir das nicht bekannt gemacht haben», sagte der Bayern-Präsident der «Süddeutschen Zeitung».