Spielmacher in der Champions League
Hakan Yakin – Der Kronprinz von Europa
VON MARCEL ROHR
BASEL – Wohin des Weges, Hakan Yakin?
«Zum Italiener, essen», lachte der 25-jährige Regisseur des FC Basel gestern Mittag. Zwar schmerzte der Fuss leicht. Aber das Herz hüpfte vor Freude.
Kein Wunder, nach dieser Leistung gegen La Coruña mit dem Wundertor in der 30. Minute! Wie gut ist dieser Hakan Yakin mit der 10 auf dem Rücken wirklich?
Noch 16 Teams kämpfen in der Champions League um Titel und Ehre. 16 Spielgestalter, von A wie Aimar (Valencia) bis Z wie Zidane (Real Madrid).
Das BLICK-Urteil: Pablo Aimar ist der Kaiser, Pavel Nedved von Juventus Turin der König und Hakan Yakin der Kronprinz in Europas Spielmacher-Hitparade. Nur diese beiden sind in dieser Champions-League-Saison noch wertvoller. In der Tor-/Assist-Bilanz der Spielmacher ist Haki gar Europas Nr. 1!
«Ja, das kann man durchaus so sehen», sagt auch Christian Gross, «Hakan zählt momentan sicher zu den besten Spielmachern Europas.» Auch der FCB-Trainer war begeistert von Hakis Vorstellung gegen die Spanier. Und La Coruñas Coach Irureta hatte schon vor dem Anpfiff gewarnt: «Auf diesen Hakan Yakin müssen wir aufpassen, der ist sehr gefährlich.»
«Es ehrt mich, wenn ich mit solchen grossen Namen verglichen werde», sagt Kronprinz Haki.
Woher diese Frühform, woher dieser Spielwitz und Esprit? Gross: «Man spürt, dass Hakan seiner Karriere nun den entscheidenden Kick geben will. Dafür hat er in den letzten Wochen so hart trainiert wie noch nie.»
Dem kann Yakin nur beipflichten. «Ich habe in der Vorbereitung das volle Programm durchgezogen.» Dafür musste er sich überwinden. Und dafür stellt sich nun die Frage: Wohin des Weges, Hakan?
Liverpool, Frankreich oder doch Spanien? Yakins Abgang im Sommer gilt als beschlossen. Mit Liverpool stand der kleinere Bruder von Murat offenbar kurz vor einer Einigung. Jetzt sagt Haki dazu: «Ich könnte heute im Ausland unterschreiben. Aber wenn die Gegenpartei auf Zeit spielt, lasse ich mir auch Zeit. Ich verspüre keinen Druck.»
Warum auch? Der nächste Weg führt den Regisseur morgen zum Cupspiel nach Yverdon. Dass er dann auch noch seinen 26. Geburtstag feiert, ist Zufall für einen der drei besten Spielgestalter Europas.