«Englands Welt zerfällt zu Asche»
Die Presse schimpft: Englands Blätterwald regt sich über das 1:3 gegen Australien auf.
LONDON – Nach Englands 1:3-Pleite gegen Australien ist auf der Insel das grosse Heulen ausgebrochen.
In vielen Sportarten haben die Engländer schon gegen das Stiefkind Australien verloren. Vom Cricket über Tennis bis zum Rugby. Nur der Fussball stand noch als uneinnehmbare Bastion. Bis zum 12. Februar 2003.
Unter schallenden «Buh-Rufen» im Londoner Upton Park verloren die Engländer am Mittwoch Abend 1:3 gegen die «Socceroos». «Kangapoo – Englands Leistung stank zum Himmel» titelte «The Sun». Und die «Times» schimpfte: «Englands Welt zerfällt zu Asche. Diese elf Kriminellen sollten auf einem Boot nach Down under strafversetzt werden.»
Dabei blamierte sich vor allem die erste Elf, die zur Pause gegen die «neue Generation» ausgetauscht wurde. «Eriksson gibt die Youngster der Lächerlichkeit Preis», kommentierte der «Daily Telegraph». Wayne Rooney von Everton stellte mit 17 Jahren und 111 Tagen den jüngsten englischen Natispieler seit 124 Jahren. Und Francis Jeffers' Tor (69.) linderte die Schmach der Tore von Tony Popovic (17.), Harry Kewell (42.) und Brett Emerton (84.) ein wenig.
Zu Beginn seiner Insel-Karriere noch als «Sven-sational» gefeiert, fordert England nun den Kopf des Schweden: «Das war die Nacht der grössten Peinlichkeit für Eriksson», schrieb der «Independent». «Sein Rücktritt ist nun unvermeidbar.» Und die «Daily Mail» meinte: «An Farcen waren wir ja schon gewohnt. Aber ein englisches Nationalteam der Lächerlichkeit preiszugeben, geht zu weit.»
In Australien hingegen herrschte Euphorie. Der «Sydney Morning Herald» fragte sich: «Kann irgendjemand in England überhaupt eine Sportart richtig betreiben?»