Traurige Posse um 6 Junioren treibt 4.Liga-Klub in den Ruin
VON MARCEL ROHR
UNTERENTFELDEN – Über diese Provinzposse lacht im Kanton Aargau die ganze 4. Liga – nur der FC Unterentfelden nicht!
Die Frage, die seit Monaten den Amateurfussball bewegt: Wie viel dürfen sechs A-Junioren kosten?
Der heisse Fall: Im Sommer 2002 wechseln sechs Junioren vom FC Buchs zum FC Unterentfelden. Buchs verlangt Geld, Unterentfelden zahlt nicht. Weil Präsident Jörg Meier (41) meint: «Im Breitenfussball sind Ablösesummen Unsinn. Die Junioren sind keine Supertalente, sie wollen zum Plausch bei uns kicken.»
Seit Jahrzehnten ist es im Amateurbereich gang und gäbe, dass grössere Summen (Ablöse, Handgeld, Spesen) bezahlt werden.
Wochen verstreichen, dann legt der Verband (SFV) am 31. Oktober fest: Unterentfelden muss Buchs 13 500 Fr. Ablöse zahlen. Das Unterentfelder Vereinsbudget aber beträgt total nur 27000 Fr. Meier: «S viel Geld haben wir nicht. Das treibt uns in den Ruin.»
Wieder verstreichen die Tage. Buchs drängt aufs Geld, lehnt ein Angebot – 5000 Fr. pauschal für alle sechs Spieler – ab. Eine letzte Frist verstrich am Montagabend.
Jetzt wirds bitterernst!
Heinz Rähmi, Komitee-Mitglied der Amateurliga SFV: «Ist die letzte Frist verstrichen, werden der ersten Mannschaft von Unterentfelden 12 Strafpunkte abgezogen. Und die Geldschuld bleibt. Die Unterentfelder kennen doch die Reglemente!»
Die 4.-Liga-Herren überwintern mit (noch) 16 Punkten auf Platz 3…Ruft da schon die 5. Liga?
Meier zu BLICK: «Eine traurige Posse. Natürlich kennen wir die Reglemente, aber nirgends sind klare Beträge festgeschrieben. Wir haben wirklich kein Geld!»
Fortsetzung folgt.