Rooney schreibt Geschichte
LONDON – Zwei Rekorde brach Wayne Rooney (17) schon und am Mittwoch wird er auch noch als jüngster Natispieler Englands in die Geschichtsbücher eingehen.
Natitrainer Sven-Göran Eriksson berief das «Wunderkind», das den Rekord als jüngster Torschütze besass und als jüngster Rotsünder in England gilt, ins Aufgebot für das Länderspiel am Mittwoch in Manchester gegen Australien (mit dem Basler Scott Chipperfield). Und Eriksson kündigte an, dass Rooney in der zweiten Halbzeit gemeinsam mit anderen Talenten im Alter von maximal 25 Jahren eingesetzt wird.
Mit 17 Jahren und 111 Tagen wird der Stürmer von Everton den 124 Jahre alten Rekord von James Prinsep brechen, der 1879 beim Debüt gegen Schottland 142 Tage älter war. Bammel kennt das Jahrhundert-Talent Rooney keinen: «Ich kann es kaum erwarten», sagte der 17-Jährige, der von der Nominierung selbst überrascht wurde.
Eriksson hielt fest, dass er Rooney derzeit nicht für ein EM-Qualifikationsspiel berufen hätte. Er hält aber grosse Stücke auf ihn. «Er ist erst 17, Pelé war aber auch erst 17, als er 1958 Weltmeister wurde. Im Final hat er sogar zwei Tore gemacht», sagte der Schwede und bremste die Euphorie anschliessend selber: «Vielleicht war es dumm von mir, ihn mit Pelé zu vergleichen. Das ist für keinen gut. Pelé war einzigartig».
Rooney, der im letzten Herbst noch 150 Franken pro Woche verdiente, wurde am 19. Oktober über Nacht bekannt. Da gelang ihm nach der ersten Einwechslung in der Schlussminute das Tor zum 2:1 gegen Arsenal und beendete damit die Serie des Meisters von 30 Spielen ohne Niederlage.
«Er ist das grösste englische Talent, das ich während meiner Zeit auf der Insel gesehen habe», meinte damals Arsenals Manager Arsène Wenger. Den Rekord als jüngster Torschütze (mit 16 Jahren und 360 Tagen) verlor die «Teenage Sensation» zwei Monate später an den drei Tage jüngeren James Milner von Leeds United. Der «Rooney-Mania» tat dies jedoch keinen Abbruch.
Inter Mailand und sogar Champions-League-Sieger Real Madrid bemühten sich schon um das Supertalent. Doch Rooney widerstand der Versuchung und unterschrieb bis 2006 bei Everton. «Leider darf man mit einem 17-Jährigen nur für drei Jahre unterschreiben. Wir hätten es am liebsten für 23 getan», sagte Evertons Präsident Bill Kenwright.