KAISERSLAUTERN – Krisengipfel im Abstiegskampf heute auf dem Betzenberg. Mit zwei Schweizer Protagonisten: Jörg Stiel (35) und Ciri Sforza (33).
Hier Stiel, der sich mit 33 Jahren in Deutschland etabliert, aus einem bescheidenen Talent das Maximum herausgekitzelt hat. In der BILD-Zeitung ist er nach Punkten die Nummer 5 der Liga. Der Gladbach-Keeper ist zum absoluten Sympathieträger geworden.
Dort Sforza, hochbegabt, Meister mit Kaiserslautern und Bayern, Uefa-Cup- und Champions-League-Sieger mit Bayern. Aber seit er Lautern 2001 zum zweiten Mal verliess, fiel er so tief wie Swissair-Papiere. Bei Bayern wurde er rausgemobbt, er gewann die Wahl zum «unbeliebtesten Spieler der Liga» und bei Lautern hat Trainer Eric Gerets nur noch einen Platz für ihn: auf der Bank. Auch heute.
Im Team soll er nur noch einen Kumpel haben: Wolldecken-Kollege Mario Basler. «Bei mir ist aber alles okay», sagt Ciri zu seiner schwierigen Situation. Kommt die Lage des Klubs hinzu, dessen Existenz (60 Mio. Fr. Schulden) bedroht ist. «Wir leben hier von Tag zu Tag. Man weiss nie, wann der letzte ist», so Ciri fatalistisch.
Im Lauf der Jahre hat er sich ein dickes Fell zugelegt.
Anders Stiel. Er ist der am meisten interviewte Borusse. Stammgast beim Lokalradio «90,1». «Mit ihm im Studio ist die Sendung gerettet», sagt Redaktorin Petra Koch.
Stiel hat Kultgoalie Uwe Kamps vergessen lassen. Wie ging das? Stiel: «Ich bin ich. Fertig. Ich gebe den Fans etwas von dem zurück, was mir mein Job gibt.» Und das verdammt locker. Unschweizerisch. Unverkrampft. Augenzwinkernd. Und mit dem nötigen Schuss Selbstironie. Vielleicht geht genau die Ciri ab.