MÜNCHEN – Der Streit zwischen Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus und Bayern München eskaliert.
Nach Informationen der Tageszeitung «Die Welt» verklagt der 41-Jährige seinen Ex-Klub nun sogar. Demnach fordert der derzeitige Coach von Partizan Belgrad vom FC Bayern auf juristischem Weg 500'000 Euro für entgangene Zahlungen aus seinem Abschiedsspiel am 26. Mai 2000! Am 13. Februar soll es vor dem Landgericht München I zum Prozess kommen.
Vorgeladen sind die Bayern-Vorstandsmitglieder Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner. Matthäus, der von Anwalt Wolfgang Stürzer vertreten wird, behauptet, die Gelder aus der Partie gegen die deutsche Nati im Münchner Olympiastadion seien nicht korrekt abgerechnet worden. Mit einer Millionen Mark sind die Einnahmen damals offiziell beziffert worden.
Der FC Bayern wollte den Abrechnungsvorgang nicht kommentieren. «Noch hat er die Möglichkeit zu verhindern, dass der Prozess stattfindet. Wir möchten Lothar die Möglichkeit geben, den grössten Fehler seines Lebens zu verhindern», erklärte Bayern-Manager Uli Hoeness. Es bestehe kein Zweifel, dass sich der Klub korrekt verhalten habe.
In diesem Zusammenhang wird deutlich, warum Matthäus sich seit gut zwei Jahren weigert, die im Rahmen des Spiels zugesicherten 310'000 Euro an Spendengeldern für wohltätige Zwecke zu überweisen.
Letztes Jahr hatte der 150-malige Natispieler und fünfmalige WM-Teilnehmer aus Zorn über Hoeness seine Ehren-Mitgliedschaft bei den Münchnern abgelegt. Dabei schickte Matthäus auch sämtliche Geschenke, die er bei seinem Abschiedsspiel erhalten hatte, an die Geschäftsstelle zurück. Hoeness hatte geäussert, dass Matthäus nicht einmal Greenkeeper im neuen Stadion werden könne.