Sion-Eklat
Zen-Ruffinen und Constantin geht es um die Macht
Quelle blick-online
VON STEPHAN ROTH UND ERWIN ZOGG
SION – Ist der FC Sion am Ende? Wohl kaum. Doch hinter den Kulissen tobt der Machtkampf.
Der Eklat: Sion-Präsident Jean-Daniel Bianchi strich am Dienstag aus finanziellen Gründen das geplante Trainingslager in Montenegro und kündigte an, dass die Verträge aller Spieler aufgelöst und neu verhandelt werden.
Wie konnte es soweit kommen? Bianchi ist kein Krösus, verfügt selbst über keine finanziellen Mittel und arbeitet seit dem 1. Juli 2002 ehrenamtlich für den FC Sion – «20 Stunden pro Tag.»
Auf der Suche nach Investoren stiess der 48-Jährige auf zwei prominente Walliser: Ex-Fifa-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen und Ex-Sion-Boss Christian Constantin, unter dem die Walliser 1997 das Double geholt hatten.
«CC» gab sich auch nach dem Eklat noch optimistisch. Er glaubt weiterhin an den Wiederaufstieg in die NLA: «Wir wollen den FC Sion wieder dorthin bringen, wo er hingehört.» Und sein Copain Zen-Ruffinen sagt: «Wir haben ein wasserdichtes Konzept.»
Das genügt Bianchi nicht: «Mit Konzepten und Versprechungen kann man keine Rechnungen bezahlen!» Zen-Ruffinen verteidigt sich: «Ich habe 50 000 Franken an den Verein überwiesen, damit die Dezember-Löhne bezahlt werden konnten.»
Gemäss Bianchi braucht der FC Sion bis zum 10. Februar 100 000 Franken, um seinen Verpflichtungen nachkommen zu können.
Doch es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Macht!
Wer Zen-Ruffinen und Constantin kennt, weiss, dass sie nicht gerne in der zweiten Reihe stehen. Wenn sie bezahlen, wollen sie auch bestimmen.
Und an den beiden Walliser Grössen kommt auch Bianchi kaum vorbei.