Die Schande vom Bahnhof Altstetten

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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flo
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Beitragvon flo » 15.12.04 @ 10:26

Basel hat geschrieben:E*ther-Schl*mpe-M*urer MUSS den Stuhl räumen!

Das wird noch immer in Zürich entschieden, und nicht in Basel. Und da hier ausser den Grünen und den Kommunisten keine Partei den Einsatz kritisiert hat, kannst du etwa ausrechnen, wie gross die Chancen sind, dass dein Wunsch eintritt.

Abgesehen davon wäre die Alternative zu Esther Maurer nicht ein Kommunist - ein kommunistischer Polizeichef wäre auch im linken Zürich kaum denkbar -, sondern ein bürgerlicher Hardliner. Da die Polizei heute deutlich weniger Repression gegen Fanszenen ausübt, als sie rein rechtlich dürfte, gibts für die Fanszenen noch einiges zu verlieren, wenn ein Hardliner an die Macht kommt. Dies würde ich keiner Fanszene gönnen, nicht mal der eurigen.


@Derogator: Da unsere juristischen Dikussionen hier vermutlich niemanden interessieren, haste PN.
SchwarzRotGold


argus

Beitragvon argus » 15.12.04 @ 20:35

dongga hat geschrieben:Böhser Neffe ja es flogen flaschen und dies war unnötig. Wieviel es genau waren kann niemand sagen, vermutlich nicht mal die Bullen.

Die Liebe Frau Maurer sagt ja selber es waren nur 50 bis max. 100 verhaftungen geplant um die Herren die am Spiel gegen den FCZ radau gemacht haben zu erwischen, was meiner Ansicht nach völlig in Ordnung wäre.

Was nachher schief lief und man kurzerhand parktisch den ganzen Zug festnahm weiss ich nicht. Die Flaschen können es ja nicht sein, und diese Flaschenwürfe ausschreitungen zu nennen find ich doch etwas frech gerade von den Zürcher Bullen die sich einiges mehr gewöhnt sind.

Ich denke da ist bei der Einsatzleitung vieles schief gelaufen -- überfordert?
Kann doch nicht sein das wegen fliegende Flaschen und einem Ausbruchversuch die Herren den Kopf verlieren und "panikartig fast alle verhaften.

Auch anschliessend lief nicht alles sauber ab wenn besorgte Eltern nach Zürich anreisen und keine Infos über den verbleib ihrer Kinder erhalten finde ich dies skandalös auch wenn es nur ein Fall wäre und es waren definitiv mehr.

Die Idee des Einsdatzes war in Ordung aber die Ausführung war unter aller Sau und hat bei mir (obwohl nicht vor Ort) die glaubwürdigkeit in unseres Rechtsstaat endgültig zerstört!


http://www.telebasel.ch/php/videoarchiv ... ut&id=3567


aha, die "Zürcher-Bullen" sind sich einiges gewohnt, also darf man ungestraft Flaschen werfen. Schlagende Logik, muss ich schon sagen.

Die Idee war gut.........die Ausführung schlecht. Wie hättest Du denn das ganze ausgeführt? Hätte die Aktion nicht so statt gefunden, wäre es wohl wieder wie im Oktober er zu einem unakzeptablen Saubannerzug durch Wohn- und Geschäftsgebiete gekommen. Eine Einkesselung dort wäre für alle Beteiligten viel gefährlicher geworden. Vom Sachschaden gar nicht zu reden. Es hat auch Unschuldige getroffen; das ist unschön. Letzlich war aber die Aktion ein Erfolg und in meinen Augen gerechtfertigt und verhältnismässig. Viele Anwohner sind der Polizei dankbar!

Zu Deinem Glauben an den Rechtsstaat: der ist aber sehr schnell erschüttert! Sprüche eines, der wohl kaum einmal über die rot blaue Grenze hinaus gekommen ist? Geh mal in ein Land, wo der Rechtsstaat tatsächlich vor die Hunde ging. Dann fühlst Du Dich hier nachher wieder wie im Paradies.

Nicht nur der FCB, auch andere Vereine, haben ein Problem mit Chaoten. Niemand hat ein brauchbares Rezept, wie dieses gesellschaftliche Problem gelöst werden könnte. Zum Schutz der Mehrheit vor Gewalt und Sachbeschädigung bleibt letztlich leider nur die Repression. Es ist sehr billig, die Polizei, die in unserem Auftrag für diesen Schutz besorgt ist, derart unqualifiziert zu verurteilen und gleichzeitig noch irgendwelche dumpfe Anti-Zürich-Komplexe abzureagieren.

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benibunny
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Beitragvon benibunny » 15.12.04 @ 22:15

argus hat geschrieben:Zu Deinem Glauben an den Rechtsstaat: der ist aber sehr schnell erschüttert! Sprüche eines, der wohl kaum einmal über die rot blaue Grenze hinaus gekommen ist? Geh mal in ein Land, wo der Rechtsstaat tatsächlich vor die Hunde ging. Dann fühlst Du Dich hier nachher wieder wie im Paradies.


WORD. es gibt in der schweiz noch andere menschen als fussballfans. und eine mehrheit in der schweiz wertet ein intaktes schaufenster höher als ein fussballfan mit terminkollision...
Der Besucherrekord liegt bei 3071 Besuchern, die am 26.05.16 @ 0:20 gleichzeitig online waren.
Und ich war nicht dabei!

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Sublimus
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Beitragvon Sublimus » 15.12.04 @ 22:46

argus hat geschrieben:aha, die "Zürcher-Bullen" sind sich einiges gewohnt, also darf man ungestraft Flaschen werfen. Schlagende Logik, muss ich schon sagen.

Die Idee war gut.........die Ausführung schlecht. Wie hättest Du denn das ganze ausgeführt? Hätte die Aktion nicht so statt gefunden, wäre es wohl wieder wie im Oktober er zu einem unakzeptablen Saubannerzug durch Wohn- und Geschäftsgebiete gekommen. Eine Einkesselung dort wäre für alle Beteiligten viel gefährlicher geworden. Vom Sachschaden gar nicht zu reden. Es hat auch Unschuldige getroffen; das ist unschön. Letzlich war aber die Aktion ein Erfolg und in meinen Augen gerechtfertigt und verhältnismässig. Viele Anwohner sind der Polizei dankbar!

[...]

Nicht nur der FCB, auch andere Vereine, haben ein Problem mit Chaoten. Niemand hat ein brauchbares Rezept, wie dieses gesellschaftliche Problem gelöst werden könnte. Zum Schutz der Mehrheit vor Gewalt und Sachbeschädigung bleibt letztlich leider nur die Repression. Es ist sehr billig, die Polizei, die in unserem Auftrag für diesen Schutz besorgt ist, derart unqualifiziert zu verurteilen und gleichzeitig noch irgendwelche dumpfe Anti-Zürich-Komplexe abzureagieren.


Mal sehen, ob Du immer noch so denkst, wenn Du selber mal ohne irgendetwas verbrochen zu haben (ausser ein Fussballspiel besuchen zu wollen) mit Gummischrot, Tränengas, Kabelbinder und stundenlangem rumstehen in der Kälte konfrontiert wirst. Du wirst ja dann nur die Schulter zucken und sagen "geht halt nicht anders, ich muss das wegstecken".

Und von wegen Anti-Zürich-Komplexe abreagieren: was man von Zürcher Bullen so gehört hat sprach eher für einen Anti-Basel-Komplex. Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass Deine Meinung bei einem gleichwertigen Basler-Einsatz gegen Zürcher ganz, ganz anders aussehen würde.

Und wieso man den Saubannerzug nicht gleich einkassiert und dann die richtigen trifft oder halt einzeln ein paar rauspflückt ist mir immer noch nicht klar. Zwischen Albisriederplatz und Letzigrund hätte es letztes mal genügend Möglichkeiten gegeben.

Wenn ich riskieren muss nur wegen dem Besuch eines Fussballspiels verhaftet zu werden, ohne mich dem entziehen zu können, dann soll die Stapo halt gleich den Besuch von Fussballspielen verbieten. Dann weiss ich aber wenigstens, woran ich bin.

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fat
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Beitragvon fat » 15.12.04 @ 22:59

Sublimus hat geschrieben:Mal sehen, ob Du immer noch so denkst, wenn Du selber mal ohne irgendetwas verbrochen zu haben (ausser ein Fussballspiel besuchen zu wollen) mit Gummischrot, Tränengas, Kabelbinder und stundenlangem rumstehen in der Kälte konfrontiert wirst. Du wirst ja dann nur die Schulter zucken und sagen "geht halt nicht anders, ich muss das wegstecken".

ich glaube dieser punkt wurde in diesem thread jetzt schon sooft wieder gebracht - die meisten (das es nicht alle sind spricht dafür das verschiedene meinungen hier abgegeben werden können) sind deiner meinung: das ganze war unverhältnismässig - mögen die richter über das recht entscheiden, möge die zukunft darüber entscheiden wie gross der fehlschuss war.


Sublimus hat geschrieben:Und von wegen Anti-Zürich-Komplexe abreagieren: was man von Zürcher Bullen so gehört hat sprach eher für einen Anti-Basel-Komplex. Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass Deine Meinung bei einem gleichwertigen Basler-Einsatz gegen Zürcher ganz, ganz anders aussehen würde.

was haben die sprüche von bullen im einsatz mit den sich nun immer öfters wiederholenden statements der basler forenmitglieder zu tun. ob die basler polizei gegenüber zürcher fans auf lokalpatriotische beleidigungen verzichtet hätte sei mal dahingestellt - ich glaube nicht, aber darüber zu diskutieren ist müssig

Sublimus hat geschrieben:Und wieso man den Saubannerzug nicht gleich einkassiert und dann die richtigen trifft oder halt einzeln ein paar rauspflückt ist mir immer noch nicht klar. Zwischen Albisriederplatz und Letzigrund hätte es letztes mal genügend Möglichkeiten gegeben.

Wenn ich riskieren muss nur wegen dem Besuch eines Fussballspiels verhaftet zu werden, ohne mich dem entziehen zu können, dann soll die Stapo halt gleich den Besuch von Fussballspielen verbieten. Dann weiss ich aber wenigstens, woran ich bin.


alles richtig - aber man wird die ganze angelegenheit wohl auch etwas weniger schwarz-weiss betrachten dürfen - um z.b. gleichzeitig kritik an den bullen und den fans zu üben - würde auch vielen baslern nicht schaden. es nennt sich selbstreflexion, selbstkritik, abwägen, etc. - dies alles scheint dem homo basilenis jedoch nicht möglich zu sein.

und ja. ich kenne eure antworten schon im voraus: die aktion am bahnhof altstetten war daneben, gestapo, kz .... , etc. und alles was schon 100 mal geschrieben wurde.

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Sublimus
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Beitragvon Sublimus » 16.12.04 @ 2:45

fat hat geschrieben:
Sublimus hat geschrieben:Mal sehen, ob Du immer noch so denkst, wenn Du selber mal ohne irgendetwas verbrochen zu haben (ausser ein Fussballspiel besuchen zu wollen) mit Gummischrot, Tränengas, Kabelbinder und stundenlangem rumstehen in der Kälte konfrontiert wirst. Du wirst ja dann nur die Schulter zucken und sagen "geht halt nicht anders, ich muss das wegstecken".

ich glaube dieser punkt wurde in diesem thread jetzt schon sooft wieder gebracht - die meisten (das es nicht alle sind spricht dafür das verschiedene meinungen hier abgegeben werden können) sind deiner meinung: das ganze war unverhältnismässig - mögen die richter über das recht entscheiden, möge die zukunft darüber entscheiden wie gross der fehlschuss war.


Ja ich weiss, verzeih. Es ging bei diesem Punkt auch nur individuell darum, dem Herrn, der solche Aktionen als nichtig abtut, die Sache nochmal aus eigener Perspektive vor Augen zu führen, um vielleicht aufgrund seiner noch allenfalls vorhandenen Empathie etwas Verständnis für unsere Position zu wecken.

fat hat geschrieben:
Sublimus hat geschrieben:Und von wegen Anti-Zürich-Komplexe abreagieren: was man von Zürcher Bullen so gehört hat sprach eher für einen Anti-Basel-Komplex. Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass Deine Meinung bei einem gleichwertigen Basler-Einsatz gegen Zürcher ganz, ganz anders aussehen würde.

was haben die sprüche von bullen im einsatz mit den sich nun immer öfters wiederholenden statements der basler forenmitglieder zu tun. ob die basler polizei gegenüber zürcher fans auf lokalpatriotische beleidigungen verzichtet hätte sei mal dahingestellt - ich glaube nicht, aber darüber zu diskutieren ist müssig


Nun, der Verdacht, dass das dominante/gewalttätige Auftreten der FCB-Fans und -Mannschaft vielleicht bei einzelnen in Zürich gewisse Frustrationen hinterlässt, ist vielleicht eine etwas gewagte wenn auch nicht ganz unrealistische These. Insbesondere, wenn man sich als Zürcher vielleicht irgendwie gewohnt ist, sich auf der Gewinnerseite zu wähnen. Dann stimmt vielleicht das Weltbild plötzlich nicht mehr. Und wer mag das schon. Ich will nicht behaupten, dass es von Basler Seite aus besser aussieht, aber ich habe nicht angefangen und beziehe mich wiederum auf den Herrn von vorhin im Stil von "wer im Glashaus sitzt".

fat hat geschrieben:
Sublimus hat geschrieben:Und wieso man den Saubannerzug nicht gleich einkassiert und dann die richtigen trifft oder halt einzeln ein paar rauspflückt ist mir immer noch nicht klar. Zwischen Albisriederplatz und Letzigrund hätte es letztes mal genügend Möglichkeiten gegeben.

Wenn ich riskieren muss nur wegen dem Besuch eines Fussballspiels verhaftet zu werden, ohne mich dem entziehen zu können, dann soll die Stapo halt gleich den Besuch von Fussballspielen verbieten. Dann weiss ich aber wenigstens, woran ich bin.


alles richtig - aber man wird die ganze angelegenheit wohl auch etwas weniger schwarz-weiss betrachten dürfen - um z.b. gleichzeitig kritik an den bullen und den fans zu üben - würde auch vielen baslern nicht schaden. es nennt sich selbstreflexion, selbstkritik, abwägen, etc. - dies alles scheint dem homo basilenis jedoch nicht möglich zu sein.

und ja. ich kenne eure antworten schon im voraus: die aktion am bahnhof altstetten war daneben, gestapo, kz .... , etc. und alles was schon 100 mal geschrieben wurde.
[/quote]

Indem ich vorschlage, den ganzen Saubannerzug kollektiv einzukassieren, bin ich sicher nicht kritiklos dem eigenen Verhalten gegenüber. Auch wenn ich es manchmal etwas seltsam finde, dass wir FCB-Fans ständig etwas exklusiv im Bannstrahl der Hooligan-Kritik stehen, obwohl wir nur von der Quantität aber sicher nicht von der "Qualität" her schlimmer als andere sind.

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fat
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Beitragvon fat » 16.12.04 @ 11:58

Sublimus hat geschrieben:Nun, der Verdacht, dass das dominante/gewalttätige Auftreten der FCB-Fans und -Mannschaft vielleicht bei einzelnen in Zürich gewisse Frustrationen hinterlässt, ist vielleicht eine etwas gewagte wenn auch nicht ganz unrealistische These. Insbesondere, wenn man sich als Zürcher vielleicht irgendwie gewohnt ist, sich auf der Gewinnerseite zu wähnen. Dann stimmt vielleicht das Weltbild plötzlich nicht mehr. Und wer mag das schon. Ich will nicht behaupten, dass es von Basler Seite aus besser aussieht, aber ich habe nicht angefangen und beziehe mich wiederum auf den Herrn von vorhin im Stil von "wer im Glashaus sitzt".


ich kann dich diesbezüglich beruhigen - otto (zürcher)normalbürger ruft nach ruhe und ordnung, egal ob es sich um fussballfans aus basel, demotouristen aus süddeutschland oder hausbesetzer, die ihren eltern von der goldküste davongelaufen sind, handelt. ebensowenig kümmert es ihn übrigens wie sich der gewalttäter selbst bezeichnet haben möchte - ultras, kat b,c, hooligan kratzt denjenigen der vor der glotze sitzt und tele-züri schaut sowenig wie mich die unterschiedlichen kategorien beim wettfischen interessieren.

wurde der kessel von landquart gemacht, weil es sich um unterländer handelte oder weil man insgesamt den wef-gegnern mal den tarif durchgeben wollte?


oder wie würdest du das geografisch-psychologisch werten, dass die basler security damals alle servette fans im joggeli-auswärtssektorbrutal zusammengeschlagen hat. wo blieb da übrigens die breite solidarität des anscheinend sp strikt an den rechtsstaat glaubenden basler fussballpublikums?

in den 80er jahren hiess es übrigens betreffend chaoten und denen die die gleichen politischen ziele friedlich verfolgten allgemein: an die wand stellen - in den augen der öffentlichkeit konnte kein polizeieinsatz hart genug sein - auch wenn die eigenen söhne und töchter an den demos teilnahmen.


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