Zu viele Ausländer
GC setzt Stürmerstar Barijho (12 Tore) auf die Bank
VON MAX KERN (TEXT UND FOTO) AUS MEXIKO
PLAYA DEL CARMEN – GC hat ein Ausländer-Problem. Die überraschende Lösung: Der Leader grenzt seinen zweitbesten Skorer aus!
Im Camp in Mexiko kristallisiert sich heraus: In der Stamm-elf von GC hats in diesem Frühling keinen Platz mehr für den argentinischen Bomber Antonio Barijho (26)!
Der 12fache Torschütze der abgelaufenen Qualifikation wird ein Opfer der Ausländerregelung. Nur fünf Ausländer dürfen spielen. Und nach dem Transfer von Barijhos Landsmann Fernando Gamboa (33) in der Winterpause wurden nun hier im Trainingslager auf der Halbinsel Yucatan die Karten der Nicht-Schweizer neu gemischt.
Gesetzt ist der neue Abwehrchef Gamboa. Zum ehemaligen Teamkollegen von Maradona schaut auch Richard Nuñez ehrfürchtig auf. Der Uruguayer: «Es ist schön, dass wir einen mit so viel Erfahrung bekommen haben. Fernando weiss genau, was er will. Und versteht, dies ins Team einzubringen.»
Im zentralen Mittelfeld werden die Ausländer-Plätze 2 und 3 besetzt. Der Rumäne Mihai Tararache, der Meister des taktischen Fouls, ist gesetzt, wenn er wieder ganz fit ist. An ihm kommt keiner vorbei.
Die Rolle des Spielmachers übernimmt der nach seiner Knie-Operation bereits wieder erstaunlich fitte Kroate Mate Baturina. Ihm dicht auf den Fersen ist Sebastian Rozental – ein Chilene.
Die Flügelzange mit Nuñez (links) und dem Brasilianer Eduardo (rechts) wird ebenfalls nicht verändert. Damit sind auch die Ausländerplätze 4 und 5 besetzt.
Bedeutet: Kein Platz für Barijho, dessen Leihvertrag Ende Saison ausläuft! Der Brecher, der in den letzten Tagen immer wieder über muskuläre Probleme geklagt hat, verliert seinen Stammplatz in der Finalrunde an Mladen Petric (22).
Und der kroatisch-schweizerische Doppelbürger, der GC in der Winterpause verlassen wollte, weiss, dass er diese grosse Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen sollte.
Von einem Platz auf der Bank will Barijho aber noch nichts wissen: «Ich kann mit Druck umgehen. Mir ist es gleich, ob zwei, drei oder sieben Ausländer spielen dürfen. Ich werde alles unternehmen, damit ich zur Stammelf gehöre.»
Und was sagt sein Trainer Marcel Koller? Der lässt sich (natürlich) nicht in die Karten blicken: «Es herrscht neu Konkurrenzkampf unter den Ausländern. Das ist gut so. Und Petric bekommt seine Chance, wenn er sich voll reinhängt. Aber am Schluss ist die Mannschaft als Ganzes entscheidend, nicht der Einzelne.»