nzz von heute
«Keinen zweiten Verein der Super League bestrafen»
Servette ab Montag kein Topklub mehr?
bir. Noch immer bewegt sich im wirtschaftlich serbelnden Servette FC nichts. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Verein ab Februar den zweiten Teil der Meisterschaft absolviert, sinkt gegen null. Präsident Marc Roger sagt, dass bis am Montag die Entscheidung falle, ob der Servette FC dank Geldspritzen weiterlebe. Doch daran glaubt fast niemand mehr. Der Grossteil des Personals, das auf drei Monatslöhne oder auf insgesamt über drei Millionen Franken wartet, hält sich noch still. Aber vermutlich nicht mehr lange. Im Umfeld melden sich immer mehr Gläubiger; die geleasten Autos der Spieler sind zum Beispiel nur teilweise bezahlt worden.
Somit ist zu rechnen, dass der Servette FC nicht einmal mit einem Nachlass gerettet werden kann, zumal der Geldbedarf bis Ende Saison auf 15 Millionen Franken geschätzt wird. Die Swiss Football League prüft derweil das Szenario «Super League ohne Servette». Da in diesem Fall die Aktiengesellschaft, nicht aber der Verein Konkurs ginge, könnten die Genfer mit einem B-Team die Meisterschaft beenden. Rein theoretisch. Wahrscheinlicher ist indessen, dass sie aufgeben müssen, auf dem letzten Platz klassiert und später durch den Ersten der Challenge League ersetzt werden. Die absolvierten Partien der Genfer blieben in der Wertung. Der Neunte der Super League trifft in der Barrage (Hin- und Rückspiel) wie vorgesehen auf den Zweiten der Challenge League. Somit erbten nicht die aufstrebenden Klubs der zweitobersten Spielklasse den Platz von Servette. «Wir können keinen zweiten Verein der Super League bestrafen», sagt dazu der Liga- Direktor Edmond Isoz. Etwas salopp ausgedrückt heisst dies: Es gäbe einen Absteiger weniger - und keinen zusätzlichen Aufsteiger.