Die Schande vom Bahnhof Altstetten

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
#10
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Die Schande vom Bahnhof Altstetten

Beitragvon #10 » 06.12.04 @ 8:46

Weil es noch niemand anders gemacht, muss halt ich es in einem extra-Thread festhalten:

Die gestrige Massenverhaftung der Zürcher Polizei von 432 (!) FCB-Fans im Bahnhof Altstetten ist eine Schande. Die Rechtfertigungen des Tagis von heute sind hohl, die Erklärungen der diversen Polizeisprecherinnen peinlich.

Bei allen bekannten Vorkommnissen der letzten Monate mit Basler Fans: wir sind hier in einem Rechtstaat und nicht auf Guantanamo! Hier werden keine Extrazüge verhaftet und keine Kinder stundenlang auf Polizeiwachen festgesetzt!

Ich hoffe, dass die Basler ihre Ankündigung wahr machen und ihre Klage gegen die Zürcher Polizei fristgerecht einreichen.

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Nume Züri
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Beitragvon Nume Züri » 06.12.04 @ 8:51

nöö ich hans richtig gfunde
FCZ sust gar nüt!!

Ultra_Züri hat geschrieben:Stimmt das das nur bestimmte Fangruppierungen wie Locoz Kreis 4 und Boys

pyro ablassen dürfen?

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andy
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Beitragvon andy » 06.12.04 @ 8:52

da bin ich absolut deiner meinung. dieser einsatz war absolut unverhältnismässig und für die zukunft kontraproduktiv. es muss einfach aufhören, dass fussballfans in der schweiz kriminalisiert werden.

#10
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Bericht aus dem fcbforum

Beitragvon #10 » 06.12.04 @ 8:58

Hier noch der Bericht aus dem http://www.fcbforum.ch




Basel Bahnhof
Durch ein grosses Polizeiaufgebot wurde im Bahnhof SBB in Basel verhindert, dass FCB Fans nicht mit den öffentlichen Zügen nach Zürich reisten. Als Grund wurde zum Teil der Weihnachtsmarkt im HB Zürich angegeben.
Nach einem kleinen Katz und Maus-Spiel der Fans mit der Polizei, wurden dann alle nach Zürich reisenden Züge kontrolliert und die restlichen FCB Fans aus den Wagen vertrieben.
Somit wurden ca 500 Personen in einen Zug gedrängt. Notabene in den offiziellen FCB Extrazug.
Der Zug, in dem eigentlich jeder Papa mit seinem Sohnemann auch sitzen sollte. (Und teils auch taten.)

Die Fahrt
Während der Fahrt verlief eigentlich alles relativ ruhig, hier und da flogen ein paar Bierflaschen aus dem Zug, im Grossen und Ganzen aber war es friedlich. Auch der Kontrolleur hatte keine allzu grosse Mühe (mit der Bahnpolizei), die Ausweise zu kontrollieren.

Die Ankunft
In Altstetten angekommen, flogen zwei, drei Bierflaschen auf das Peron. Die Fans stiegen aus und wurden sogleich in die Enge getrieben. Durch die Polizei, die mit Schildern, Schlagstöcken, Helmen (Robocop Ausrüstung), Reizspray (Finger am Abzug) und teils auch Gummigeschossen ausgerüstet waren, wurde links und rechts abgesperrt. Hinter uns stand der Zug, der jetzt auch mit Polizei gefüllt wurde und vorne das Bahnhofsgebäude, dass uns den Weg abschnitt.
Von den Seiten wurde durch die Polizei gedrängt und auf die Vordersten eingeschlagen. Die Ersten erfuhren durch viel Nachfragen, dass es eine Personenkontrolle gebe. In den hinteren unwissenden Reihen brach nun teilweise Panik aus, besonders nachdem ein Rauchtopf gezündet wurde. Die Polizisten fühlten sich dadurch angegriffen und sprayten nun den Reizstoff in die immer noch eng zusammengepferchte Menge. Sofort kam die Reaktion der Basler. Mit Flaschen und Leuchtfeuer versuchten sie, etwas gegen die Polizisten auszurichten, was natürlich absolut sinnlos war.
Während einer Stunde durfte niemand der „Bewachten“ auf die Toilette und konnte sich auch sonst kaum bewegen. Auf die Frage, ob sie das WC aufsuchen dürften, hiess es (ob Frau oder Mann) man könne ja auf den Boden p……
Währendessen wurde einer nach dem anderen rausgenommen, seine Sachen abgenommen und in Handfesseln in Kastenwagen abgeführt. Immer noch wusste niemand, was das Ganze genau zu bedeuten hatte und über ihre Rechte wurden sie auch nicht aufgeklärt.
Bei den Verhafteten war alles vertreten, von den 14 jährigen Mädchen bis zum 40 jährigen Familienvater. Sogar den Fanbeauftragten des Fanprojekts Basel wollte man mitnehmen.
Nachdem die Masse die ersten Reizstoffattacken und diversen Gummigeschosse, die auf Kopfhöhe abgefeuert wurden überstanden hatte, wurde ihnen nach ca. 1 - 1 ½ h durch ein Megafon mitgeteilt, dass dies nur eine Personenkontrolle sei.
In der Masse gab es diverse Personen (meist junge Mädchen) die Heulkrämpfe und Panik bekamen. Durch einzelne andere Fans und auch teilweise Polizistinnen, die Mitleid hatten, konnten diese zum Teil beruhigt werden. Es gab mehrere leichtverletzte Personen (Reizspray direkt in die Augen, Gummischrot ins Gesicht, Platzwunden etc.). Diese konnten während der ganzen Zeit nicht raus, erst nach 2 Stunden fuhr der erste Krankenwagen vor.
Die Angehörigen oder Freunde der Verhafteten erfuhren nicht warum und wohin ihre Bekannten gebracht wurden.

Verhaftete Personen berichteten, dass sie wegen „Illegaler Teilnahme einer Menschenansammlung“ verzeigt wurden. (Strafanzeige !!!!!!!)

Die meisten hatten somit nichts von dem Spiel gesehen und dies nur, weil sie der „Bitte“ der Polizei folgten und in den offiziellen FCB Fan Zug stiegen.




MfG


S.Kohler
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Dieser Bericht darf so übernommen werden.
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Beitragvon Jea » 06.12.04 @ 9:01

ich finde es hat ganz klar 2 ansichten...

einerseits fand ich es einfach total daneben, die ganzen fans, viele darunter, die nie was mit gewalt zu tun haben wollten/würden... kinder usw. und nur weil sie in dem extrazug gefahren sind, gehörten sie für die polizei automatisch die kriminelle. ich mein, man stelle sich vor, basel-fcz, zürcher reisen mit einem extrazug an, und darin hat es auch viele, welche gar nix mit dem ganzen städtekrieg (vereinskrieg) zu tun haben und dann wirst plötzlich verhaftet, wenn du friedlich ein bisschen fussball schauen willst. mann stelle sich der aufstand und das ganze theater unsererseits vor. ich denke, die klage wird kommen.

dann aber andererseits die rechtfertigung von der polizei... ich muss sagen, es gab keine ausschreitungen (!) weder vor noch nach dem spiel, mal die scharmützel am bahnhof altstetten ausgenommen... wenn die polizei nichts gemacht hätte und wieder weiss ich nicht was passiert wäre, hätte es doch von den medien wieder geheissen, sie tun eh nie was und blablabla... die bullen könnens eh nie recht machen.. klar war die methode gestern ein wenig unverhältnismässig.. aber produktiv auf den tag hinausgesehen... sehr kontraproduktiv wenn mans für die zukunft anschaut..

ich mein, jetzt werden doch auswärtsfans, wenn sie irgendwohin fahren und "artig" den für sie bereitgestellten extrazug nehmen, noch dafür bestraft, weil die polizei so gleich den ganzen zug auseinander nehmen kann (die bilder sahen aus, wie die alten bilder, des 2. weltkriegs, wo die juden in diesen zügen befördert wurden und an "bahnhöfen" empfangen wurden und gleich abgeführt...)

ich denke es war für die zukunft bestimmt nicht wirklich fördernd für den frieden, es hat bestimmt bei einigen den hass noch mehr geschürt...
tja, wir werden sehn, was sich die basler einfallen lassen werden... leichter wirds bestimmt nicht!
Der Unterlegene spielt nicht, um Meister zu werden und verstaubte Pokale zu ergattern, sondern um seine Ehre mit Stolz zu verteidigen...

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Re: Bericht aus dem fcbforum

Beitragvon Jea » 06.12.04 @ 9:06

#10 hat geschrieben:Hier noch der Bericht aus dem http://www.fcbforum.ch




Basel Bahnhof
Durch ein grosses Polizeiaufgebot wurde im Bahnhof SBB in Basel verhindert, dass FCB Fans nicht mit den öffentlichen Zügen nach Zürich reisten. Als Grund wurde zum Teil der Weihnachtsmarkt im HB Zürich angegeben.
Nach einem kleinen Katz und Maus-Spiel der Fans mit der Polizei, wurden dann alle nach Zürich reisenden Züge kontrolliert und die restlichen FCB Fans aus den Wagen vertrieben.
Somit wurden ca 500 Personen in einen Zug gedrängt. Notabene in den offiziellen FCB Extrazug.
Der Zug, in dem eigentlich jeder Papa mit seinem Sohnemann auch sitzen sollte. (Und teils auch taten.)

Die Fahrt
Während der Fahrt verlief eigentlich alles relativ ruhig, hier und da flogen ein paar Bierflaschen aus dem Zug, im Grossen und Ganzen aber war es friedlich. Auch der Kontrolleur hatte keine allzu grosse Mühe (mit der Bahnpolizei), die Ausweise zu kontrollieren.

Die Ankunft
In Altstetten angekommen, flogen zwei, drei Bierflaschen auf das Peron. Die Fans stiegen aus und wurden sogleich in die Enge getrieben. Durch die Polizei, die mit Schildern, Schlagstöcken, Helmen (Robocop Ausrüstung), Reizspray (Finger am Abzug) und teils auch Gummigeschossen ausgerüstet waren, wurde links und rechts abgesperrt. Hinter uns stand der Zug, der jetzt auch mit Polizei gefüllt wurde und vorne das Bahnhofsgebäude, dass uns den Weg abschnitt.
Von den Seiten wurde durch die Polizei gedrängt und auf die Vordersten eingeschlagen. Die Ersten erfuhren durch viel Nachfragen, dass es eine Personenkontrolle gebe. In den hinteren unwissenden Reihen brach nun teilweise Panik aus, besonders nachdem ein Rauchtopf gezündet wurde. Die Polizisten fühlten sich dadurch angegriffen und sprayten nun den Reizstoff in die immer noch eng zusammengepferchte Menge. Sofort kam die Reaktion der Basler. Mit Flaschen und Leuchtfeuer versuchten sie, etwas gegen die Polizisten auszurichten, was natürlich absolut sinnlos war.
Während einer Stunde durfte niemand der „Bewachten“ auf die Toilette und konnte sich auch sonst kaum bewegen. Auf die Frage, ob sie das WC aufsuchen dürften, hiess es (ob Frau oder Mann) man könne ja auf den Boden p……
Währendessen wurde einer nach dem anderen rausgenommen, seine Sachen abgenommen und in Handfesseln in Kastenwagen abgeführt. Immer noch wusste niemand, was das Ganze genau zu bedeuten hatte und über ihre Rechte wurden sie auch nicht aufgeklärt.
Bei den Verhafteten war alles vertreten, von den 14 jährigen Mädchen bis zum 40 jährigen Familienvater. Sogar den Fanbeauftragten des Fanprojekts Basel wollte man mitnehmen.
Nachdem die Masse die ersten Reizstoffattacken und diversen Gummigeschosse, die auf Kopfhöhe abgefeuert wurden überstanden hatte, wurde ihnen nach ca. 1 - 1 ½ h durch ein Megafon mitgeteilt, dass dies nur eine Personenkontrolle sei.
In der Masse gab es diverse Personen (meist junge Mädchen) die Heulkrämpfe und Panik bekamen. Durch einzelne andere Fans und auch teilweise Polizistinnen, die Mitleid hatten, konnten diese zum Teil beruhigt werden. Es gab mehrere leichtverletzte Personen (Reizspray direkt in die Augen, Gummischrot ins Gesicht, Platzwunden etc.). Diese konnten während der ganzen Zeit nicht raus, erst nach 2 Stunden fuhr der erste Krankenwagen vor.
Die Angehörigen oder Freunde der Verhafteten erfuhren nicht warum und wohin ihre Bekannten gebracht wurden.

Verhaftete Personen berichteten, dass sie wegen „Illegaler Teilnahme einer Menschenansammlung“ verzeigt wurden. (Strafanzeige !!!!!!!)

Die meisten hatten somit nichts von dem Spiel gesehen und dies nur, weil sie der „Bitte“ der Polizei folgten und in den offiziellen FCB Fan Zug stiegen.




MfG


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und danach wundern sich alle, warum keiner verständnis od. respekt der polizei gegenüber bringt...
Der Unterlegene spielt nicht, um Meister zu werden und verstaubte Pokale zu ergattern, sondern um seine Ehre mit Stolz zu verteidigen...

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Beitragvon Friedrich » 06.12.04 @ 9:06

Diese Aktion war rein politisch motiviert: Die Polizei "musste" den Damen und Herren Politikern sowie den lieben Kollegen von der Werd- und der Falkenstrasse unter Beweis stellen, dass sie "dann im Fall schon etwas machen würden". Zudem sollte wohl ein Zeichen gegenüber gewaltbereiten Fans und v.a. Mitläufern gesetzt werden. Und wie die Erfahrungsberichte gezeigt haben, hat dieses Zeichen seine Wirkung nicht verfehlt… ob dies allerdings das Problem (Gewalt/Fussball) löst, sei dahingestellt. Ich bezweifle den Erfolg solch massiver Grossaktionen. PS: Irgendwie erinnert mich das alles etwas an die Hells-Angels- Aktion von Ka/Stapo in diesem Frühling… much ado about (nearly) nothing…
«Der hat doch einen IQ von 0,1!»
Lucien Favre über Loddar


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