Zürichs 350-Mio-Konter aufs Basler Joggeli
Mutiger – Luxuriöser – Spektakulärer
VON STEPHAN ROTH
Virtueller Blick in das Stadion Zürich, in dem ab Winter 2006 der Ball rollen soll.
1 Leuchtanzeige
Auf elektronischen Leuchtanzeigen könnten die Fans mit Informationen verwöhnt und mit Werbung eingedeckt werden.
2 Sitzplätze
Die wellenförmige Anordnung der 30 000 Sitzplätze soll gemäss Architekt Markus Peter für «einen riesigen Hexenkessel» sorgen.
3 Logen
Luxoriöse «Sky Boxes», die von Geschäftsleuten gemietet werden können, sollen Geld in die Kassen der Zürcher Vereine GC und FCZ bringen.
4 Gross-Bildschirme
Natürlich dürfen auch im neuen Zürcher Fussball-Tempel wie in jedem modernen Stadion «Video Walls» nicht fehlen.
FOTO: BILDANSTALT
ZÜRICH – Vier Jahre noch müssen die Zürcher neidisch nach Basel schauen. Dann kontert die Limmat-Stadt mit einer eigenen Traum-Arena.
«Im Vergleich zum St. Jakob-Park ist der architektonische Auftritt des neuen Stadions in Zürich in einer anderen Liga», sagte der Zürcher Stadtrat und Vorsteher des Hochbauamts Elmar Ledergerber gestern bei der Präsentation des Projekts stolz.
Ganz klar, wie auch die anderen möglichen Schweizer EM-Stadien in Bern und Genf muss sich auch das Zürcher Stadion immer mit dem grandiosen Basler Fussball-Tempel vergleichen lassen. Und die Messlatte liegt hoch.
Doch während das neue Joggeli auf den ersten Blick nicht als Fussball-Arena erkennbar ist, soll der neue Zürcher Prachtbau auf dem Areal des jetzigen Hardturms ein monumentales Wahrzeichen der Stadt werden.
Das renommierte Architekten-Duo Marcel Meili und Markus Peter, das den Wettbewerb gewann, hat ein magisches Fünfeck entworfen.
Das Projekt ist architektonisch mutiger, spektakulärer und vor allem luxoriöser als das neue Joggeli.
350 Millionen Franken wird der Prachtbau kosten, der von der Credit Suisse finanziert wird. Zum Vergleich: Das Joggeli, ebenfalls von der CS mitfinanziert, kostete 220 Millionen.
Ein ins Stadion integriertes Hotel, ein Shopping-Center mit angegliedertem Parkhaus sowie zahlreiche Büros sollen der Grossbank und künftigen Investoren eine jährliche Rendite von 6,5 Prozent einbringen.
30 000 Fans wird das Stadion Zürich Platz bieten. Und viermal so viele «Sky Boxes» (Business-Logen) wie in Basel sollen Geld in die Kassen der beiden Zürcher Vereine spülen.
Während der rund zweieinhalbjährigen Bauzeit werden GC und der FCZ im Letzigrund spielen.
Ab Winter 2006 soll dann endlich der Ball in der neuen Luxus-Arena rollen.
Bis es so weit ist, muss das Projekt wegen der Abtretung von 17 000 m2 Land durch die Stadt allerdings noch eine Volksabstimmung überstehen. Zusammen mit dem Projektierungs-Kredit für das künftige Leichtathletik-Stadion Letzigrund (8 Mio. Fr.) will Ledergerber die Vorlage im November oder Dezember vors Volk bringen.
http://www.blick.ch/PB2G/PB2GA/pb2ga.htm?snr=27537
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War wohl ein wenig zu voreilig, unser lieber Blick