Beitragvon Habasch » 20.06.04 @ 18:38
Spuck-Affäre
Freispruch für Alex Frei
Neues Bildmaterial aufgetauch
LISSABON – Alex Frei ist kein «Speuzi»! Die Disziplinar-Kommission der Uefa hat mangels Beweisen zu Gunsten des Nati-Stürmers entschieden.
Frei, dem vorgeworfen worden war, im Match vom Donnerstag gegen England seinen Gegenspieler Steven Gerrard angespuckt zu haben, kann das für die Schweiz entscheidende Vorrundenspiel gegen Frankreich am Montag damit bestreiten.
Das siebenköpfige Richtergremium unter dem Vorsitz des Spaniers Josep Luis Vilaseca entlastete Frei wegen fehlenden Beweisen einstimmig und beschied, dass der «Fall Frei» nicht mit dem «Fall Totti» zu vergleichen sei. Der Italo-Star hatte vor einer Woche dem Dänen Christian Poulsen offensichtlich ins Gesicht gespuckt und war dafür mit drei Sperren bestraft worden.
Der Schweizer war bei der 75-minütigen Anhörung – wie auch die beiden englischen Zeugen David Beckham und Steven Gerrard – nicht persönlich anwesend. Die rund fünfstündige Abwesenheit hätte Freis Vorbereitung auf das Frankreich-Spiel zu stark gestört, hiess es aus dem Schweizer Lager.
«Ich habe nicht anderes erwartet. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Nun bin erleichtert und freue mich auf den Einsatz gegen Frankreich», meinte Frei nach der Urteilsverkündigung.
Vertreten war Frei durch den Verbands-Generalsekretär Peter Gilliéron und durch den Präsidenten der Swiss Football League, den Rechtsanwalt Peter Stadelmann. «Zwei vage Erklärungen zweier Beteiligten reichten nicht aus, um Frei zu bestrafen. Es mangelte an klaren Beweisen. Die Indizien waren lückenhaft und brüchig. Deshalb konnte und durfte man Alex Frei gar nicht bestrafen», erklärte Stadelmann.
«Auch Spucke war auf keinem Bild zu sehen», ergänzte Stadelmann. «Alles war eine Verknüpfung unglücklicher Zusammenhänge.»
Wirklich? Das Schweizer Fernsehen zeigte am frühen Sonntagabend nämlich neue Bilder, die Frei wieder belasten. Die Reaktion der Uefa steht noch aus. Ein Sturm im Wasserglas oder die grosse Wende im Fall Frei?
Blick...