Beitragvon Clint Eastwood » 24.05.04 @ 17:10
NZZ online:
Rückschlag für Zürcher Stadion
VCS zieht Beschwerde doch weiter
Kehrtwende beim Verkehrsclub der Schweiz (VCS): Die Zürcher Sektion zieht die Beschwerde gegen das geplante Zürcher Fussballstadion doch weiter. Sie widersetzt sich damit dem Beschluss des VCS-Zentralverbandes, der auf einen Rekurs verzichten wollte. Die Zürcher haben diesen Entscheid ihrer Zentrale erfolgreich angefochten.
(ap/sda)/tsf. Das Bauvorhaben verletze in verschiedener Hinsicht das geltende Umweltgesetz, begründete der VCS-Präsident der Sektion Zürich, Peter Schneider, am Montag an einer Medienkonferenz das Vorgehen.
Am vergangenen Freitag war die VCS-interne Umweltverträglichkeitsprüfungs-Kommission noch zum Schluss gekommen, dass aus «rein sachlich-rechtlichen Erwägungen» auf eine Beschwerde verzichtet werde.
Verfügung des Präsidenten
Gegen diesen Entscheid des Zentralverbandes erhob die unterlegene Zürcher VCS-Sektion letzte Woche Beschwerde bei der internen Rekurskommission. Mit einer superprovisorischen Verfügung trat der Präsident der Kommission nach Angaben der Zürcher Sektion auf die Beschwerde ein. Damit werde der Weg frei für die Beschwerde beim Zürcher Verwaltungsgericht, sagte Schneider.
Inhaltlich setzt diese bei der Erschliessung von Stadion und Einkaufszentrum mit dem öffentlichen Verkehr, der Anzahl Parkplätze und dem Fahrtenmodell an.
Die Chancen für die rechtzeitige Realisierung des neuen Zürcher Stadions für die Fussball-EM 2008 schwinden damit wieder.
Auch Anwohner ziehen Rekurs weiter
Auch eine Anwohnergruppe hat ihren Rekurs gegen das Neubau-Projekt an das Zürcher Verwaltungsgericht weiter gezogen. In den beiden massgebenden Punkten Verkehr und Schattenwurf hätten die Rekurrenten keine Einigung mit der Bauherrin Credit Suisse erzielt, schreibt die Anwohnergruppe in einem Communiqué. Was die Gruppe konkret beanstandet, ist nicht bekannt, weil die beiden Parteien über ihre Verhandlungen Stillschweigen vereinbart haben.
Die Rekurrenten spielen nun den Ball weiter an die Bauherrschaft und den Zürcher Stadtrat. Diese sollen das Projekt so anpassen, «dass es den rechtlichen Vorgaben entspricht». Sollte bis Mitte Juli ein entsprechender Vertrag abgeschlossen sein, werde der ans Verwaltungsgericht eingereichte Rekurs zurückgezogen.
Bereits beim Zürcher Verwaltungsgericht liegt der Rekurs eines Zürcher Baujuristen. Er hätte diesen zurückgezogen, wenn er am Schluss der einzige Rekurrent gewesen wäre. Jetzt ist aber davon auszugehen, dass er an seinem Rekurs festhält, nachdem die Anwohnergruppe ihren Kampf fortsetzt.
Die Zeit drängt
Die Credit Suisse und der Stadtrat reagierten mit Bedauern und Enttäuschung auf die Entscheide. Klar ist, dass sie weitere Gespräche mit den Rekurrenten führen wollen. Die Zeit für die Realisierung des neuen Stadions drängt. Noch dieses Jahr müsste mit dem Neubau begonnen werden, damit an der Fussball-EM 2008 auch Spiele in Zürich stattfinden könnten.
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Clint Eastwood am 24.05.04 @ 17:17, insgesamt 1-mal geändert.
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