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C.D.M.
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FCZ im TAGI...

Beitragvon C.D.M. » 04.08.03 @ 7:39

Tages-Anzeiger vom 04.08.2003
Wo die Zeichen auf Krise stehen

Davide Taini am Boden, der Ball im Tor.


GC ging als Titelfavorit in die Saison, der FC Zürich als erster Anwärter auf Platz 3. Nach vier Runden haben sie zusammen gerade vier Punkte gewonnen.

Überblick Super League

Von Thomas Schifferle

Die Liga heisst Super League. Wer dazugehört, darf sich deshalb mit dem Zusatz «super» schmücken, ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen. «Super» ist gewiss der FC Basel, weil er alle vier Spiele gewonnen hat, «super» sind Servette mit seinem neuen Trainer, auch YB mit seinem neuen Trainer und Aarau, das unbesiegt ist, «super» spielt der FC Wil, viel besser jedenfalls als ein Tabellenletzter.

Fragt sich somit nur, was denn bei GC und beim FCZ «super» sein soll? Dass GC nicht gleich alle vier Spiele verlor? Und der FCZ nach drei Niederlagen wenigstens gegen St. Gallen den ersten Punkt gewann?

Es ist wenig, worüber sich die beiden Zürcher Klubs in der Zehnerliga freuen können. Denn nach ihren insgesamt acht Auftritten bleibt nur die ernüchternde Erkenntnis, dass nichts ist, wie es sein sollte. GC hat auch beim 2:3 in Thun bloss vom Namen her an einen Meister erinnert, der FCZ hat zu neuen Ufern aufbrechen wollen und ist bereits auf altbekanntem Boden gestrandet. Die Zeichen stehen auf Krise.

Das Pröbeln der Trainer
Nur gut, dass es die alte Formel mit dem Trennstrich und der Auf-/Abstiegsrunde nicht mehr gibt und bis Ende Jahr nicht mehr der 8. Platz das Mass aller Ziele ist. Jetzt lässt sich ganz zuhinterst überwintern, ohne bereits Angst vor einem Abstieg haben zu müssen. Vielleicht war das der tiefere Grund, weshalb FCZ-Präsident Sven Hotz sich stets für die Abschaffung des Trennstrichs aussprach.

So unterschiedlich Ausgangslagen und Ansprüche auch sein mögen, eines haben GC und der FCZ gemeinsam: Sie suchen die Antworten auf ihre Probleme, und bei dieser Suche tun sich ihre Trainer schwer, auf dem Weg zu bleiben.

Bei den Grasshoppers mag die Vorbereitung nicht optimal gewesen sein, weil diverse Spieler zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten ins Training einstiegen. Und vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn sie das erste Spiel gegen Xamax nicht 0:1 verloren, sondern 1:0 gewonnen hätten. Und Marcel Koller hat mit dem Handicap zu leben, dass Tararache Sperren aus der alten Saison abzusitzen hatte und dann im zweiten Spiel in Aarau mit Gamboa, Mitreski und Lichtsteiner gleich drei Spieler die rote Karte sahen.

GC: Ohne das Feuer von Cabanas
Aber auch so sucht und pröbelt Koller mehr, als wohl nötig ist, als vor allem der Mannschaft und ihrem Prozess der Harmonisierung derzeit gut tut. Koller ist nach zwei Runden und Niederlagen vom 4-2-3-1 auf ein 4-3-1-2 umgeschwenkt und hat trotz des folgenden Sieges gegen Wil erkennen müssen, dass auch das nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen ist. GC fehlt Klarheit und Stabilität.

Die erschreckende Häufigkeit kapitaler Fehler in der Abwehr legt den Verdacht nahe, dass Fernando Gamboa unersetzbar ist. Ohne Gamboa an ihrer Seite fällt es der im Frühjahr gefeierten Jugend noch schwerer, mit den gesteigerten Erwartungen fertig zu werden. Als die Mannschaft gefestigt war, konnte sie ihren Beitrag zum Erfolg beisteuern. Jetzt aber, da Mannschaft und Trainer auf der Suche nach der Bestform sind, stösst sie an ihre Grenzen.

Der Wegzug von Ricardo Cabanas hat tiefere Spuren hinterlassen als vermutet. Cabanas mochte 2002/03 nicht seine beste Saison gespielt haben. Nur, was jetzt fehlt, sind sein Feuer, seine Qualität, die Mannschaft mit Leben zu erfüllen. Sein Nachfolger José Manuel Chatruc ist weit davon entfernt, ihn nur schon auf dem Platz gleichwertig zu ersetzen.

Gamboa kann am Freitag wieder spielen. Das ist gut für GC. Erfreulich ist, dass Koller keine Ausreden für den schwachen Start sucht. Wegweisend für alle wird sein, wie sie sich in den nächsten drei Spielen behaupten: Am Freitag kommt das selbstbewusste Servette in den Hardturm, fünf Tage darauf AEK Athen im ersten Qualifikationsspiel zur Champions League und dann der FCZ.

FCZ: Von hinten bis vorne
Dass nur Siege helfen, Krisen zu bewältigen, gilt auch für den FCZ. Am Samstag hatte er die beste Möglichkeit dazu, als er mit St. Gallen auf einen Gegner traf, der wie ein Absteiger verteidigte. Er kam zu fünf, sechs erstklassigen Chancen. Am Ende musste er mit dem 2:2 in der 89. Minute zufrieden sein.

Lucien Favre hat bereits lernen müssen, dass der Letzigrund ein tückischer Arbeitsplatz ist und dass er mehr Geduld braucht, als er sich das wohl vorgestellt hätte. Er hat nicht nur ein Problemfeld, er hat mehrere, und die ziehen sich von ganz hinten bis nach ganz vorne.

Zuhinterst ist Davide Taini. Er steht unter dem besonderen Druck, den jeder Torhüter hat. Diesen Druck erhöht er, wenn er sich solche Fehler leistet wie am Samstag vor dem 0:1. Er hat nicht nur Favres Vertrauen, sondern auch das Glück, dass kein besserer Torhüter auf dem Markt ist.

Die Abwehr ist kein Block, kein Bollwerk, ob Favre wie zuerst mit Dzemaili, Keller, Chihab und Buess spielen lässt oder wie zuletzt mit Nef, Keller, Dzemaili und Dal Santo. Der Kopf fehlt und teilweise die Klasse. Dass Dzemaili am Samstag das fatale Handspiel beging, das seinen Platzverweis und den Elfmeter zum 1:2 zur Folge hatte, war nicht ohne Logik. Das 17 jährige Talent musste im Abwehrzentrum eine Rolle ausfüllen, die einen Routinier erfordern würde.

Im Mittelfeld liegt vieles im Argen, weil die ideale Besetzung nicht gefunden ist, Bastida konstant schlecht spielt und Gygax höchst unkonstant wie Tarone oder Simo. Wenigstens ist Artur Petrosjan auf dem Weg, der Chef zu werden.

Im Angriff hat Favre der Reihe nach jede Variante durchgetestet: Keita mit Muff, Keita mit Yasar, Keita mit Stanic, Keita mit Guerrero. Die beste wäre jene mit Muff, doch der ist operiert worden wie auch Yasar. Die schlechteste ist die mit Guerrero, dem teuersten Missverständnis in der Klubgeschichte.

Vielleicht tröstet den FCZ ein Blick in die Statistik. Seit er 1990 in die alte Nationalliga A aufstieg, hat er noch jede Saison eine Serie mit mindestens sechs sieglosen Spielen hingelegt. So gesehen ist bislang nichts Aussergewöhnliches vorgefallen.
Tage die man NIE vergisst:

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Beitragvon Florian » 04.08.03 @ 10:24

Vielleicht tröstet den FCZ ein Blick in die Statistik. Seit er 1990 in die alte Nationalliga A aufstieg, hat er noch jede Saison eine Serie mit mindestens sechs sieglosen Spielen hingelegt. So gesehen ist bislang nichts Aussergewöhnliches vorgefallen.


Das ist auch nicht gerade eine Serie, auf die man stolz sein könnte...

Gruess Florian

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Beitragvon C.D.M. » 04.08.03 @ 14:26

ja aber besser jetzt eine schlechte serie als später..aber ganz klar wir müssen durch kampf wieder zum erfolg kommen....jetzt folgen zwei schwäre auswärtsspiele..wobei das derby ja nicht als auswärts bezeichnet werden kann...

wenn sich unsere verletztensituation bald bessert dann hoffentlich klappt es auch wieder mit dem toreschiessen...!! der einzige der seine form top hält ist Turi....

hoffentlich wird sich bald ein interessanter verteidiger finden..gem thoma sind 3 kanditaten im rennen mit welchen bald ein PT abgemacht werden soll!!!
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