Tagi-Kolumne "Neue Gesichter": Heute André Muff

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Neuanfang

FC Zürich: André Muff

Die Zeilen waren gedanklich verfasst, und André Muff hätte mit dem kurzen Schreiben nur ein Ziel verfolgt: das Hin und Her um seine Person schnellstmöglich zu beenden. Er dachte daran, einen Teil der Leihsumme, die der FCZ als neuer Arbeitgeber an «Besitzer» FC Basel überweisen musste, selber zu übernehmen. Nicht dass die Situation ihn belastet hätte. Der FC Luzern, sein letzter Klub, gab ihm die Möglichkeit mitzutrainieren. Aber der Stürmer wollte FCZ-Präsident Sven Hotz seine Hilfe anbieten, erst recht, als es auf einmal hiess, Muff müsse am 1. Juli zum Training in Basel erscheinen.

Den Brief musste der 22-Jährige dann aber doch nicht aufsetzen, weil die Parteien nach tagelangen Diskussionen eine Einigung erzielten. Der finanzstarke Hotz und die noch finanzstärkere Vorstandsfrau des FC Basel, Gigi Oeri, fanden eine Abmachung, die es Muff erlaubt, auf Leihbasis nach Zürich zu wechseln.

Für Muff ist Zürich keineswegs Neuland. Von Januar 1998 bis Juni 2000 war er bei GC unter Vertrag. Danach unterschrieb er für vier Jahre beim FCB, wurde aber an Lugano und später an Luzern ausgeliehen. Muff, 26-mal für die U-21 und einmal für das Nationalteam im Einsatz, entschied sich gegen YB und für den FCZ, weil er im Letzigrund die besseren Perspektiven zu erkennen glaubt. Er nennt den Uefa-Cup als «durchaus realistisches Ziel». Der Transfer zum FCZ soll für Muff auch ein persönlicher Neuanfang sein. «Ich würde gerne einmal drei ganze Jahre bei einem Verein verbringen», sagt der Innerschweizer aus Emmenbrücke.

Vorerst muss er sich mit einer Saison begnügen. Und bevor ein längerer Aufenthalt in Zürich möglich wird, muss Ende Juni 2004 die Sache mit der Option in seinem Vertrag mit dem FCB geregelt werden. (pmb.)

Bereits erschienen: Remo Buess (8. 7.), José Manuel Chatruc (9. 7.)