Seine 7 Todsünden

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Aglaia
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Seine 7 Todsünden

Beitragvon Aglaia » 26.05.03 @ 9:23

LUZERN – Vor zwei Jahren feierte Bidu Zaugg seinen grössten Triumph: Meister mit GC. 728 Tage später ist die Karriere des Berners am Tiefpunkt: Abstieg mit Luzern. Weil Trainer Zaugg sieben Todsünden begangen hat.

«In der Zusammenstellung des Teams trage ich Verantwortung», sagte Zaugg nach dem 2:4-Desaster in Aarau. Es klang wie ein Schuldeingeständnis, als er fortfuhr: «Ich habe bisher mit keinem Team so wenige Fortschritte erzielt wie mit diesem.»
Was genau hat Bidu verbockt? BLICK nennt die sieben personellen Todsünden:


Todsünde 1: Django Malacarne wurde als Abwehrchef geholt. Doch der neben dem Feld so redselige Berner war auf dem Platz stumm wie ein Fisch.

Todsünde 2: Malacarne der falsche Chef – das erkannte Zaugg und holte Olivier Biaggi von Lugano. Doch der Walliser kämpfte dermassen mit eigenen Problemen (Trainingsrückstand, Verletzungen), dass er die Chefrolle nie ausfüllen konnte – und dann ganz aus der Mannschaft fiel.

Todsünde 3: Christian Brand hätte Zauggs Führungsspieler sein sollen. Der intelligente Deutsche genoss das Vertrauen des Trainers allerdings nie. Wurde oft früh ausgewechselt. Brands Selbstvertrauen war weg.

Todsünde 4: Dario Rota hätte als Captain Vorbild sein sollen. Doch der Tessiner war ein Schatten seiner Lugano-Zeit, stänkerte herum, verunsicherte die Jungen. Und spielte dennoch immer durch! In einem ersten Krisengespräch wurde er begnadigt. Letzte Woche dann doch suspendiert. Ein unverständlicher Zickzack-Kurs.

Todsünde 5: Michail Kawelaschwili kassierte bei der Vertragsverlängerung 300 000 Fr. Handgeld. Sein Dank: Lustlosigkeit, Dienst nach Vorschrift. Zaugg nahm den Georgier aus dem Team. Negativer Höhepunkt: das Plauderstündchen mit Ex-Trainer Raimondo Ponte beim «Einlaufen» während des Spiels in Kriens.

Todsünde 6: Bei Wil war Naldo ein torgefährlicher Stürmer, bei Luzern ein Mitläufer, den Zaugg auf der falschen Position einsetzte – im Mittelfeld. Und dann reiste der Brasilianer vor dem entscheidenden Spiel zum Heiraten in die Heimat zurück. Unglaublich!

Todsünde 7: Die beiden Gauchos Adrian Giampietri und Matias Cenci hätten das Team reissen sollen. Während Cencis Leistungen akzeptabel waren, kann man bei Giampietri nur sagen: Fehleinkauf! Der übergewichtige Argentinier hatte weder Lust noch Luft für Defensivarbeit.
Der FCL unter Zaugg – ein verseuchtes Team, in dem die Chemie nicht stimmte.

Zugute halten muss man dem Ex-Nati-Coach eines: Er steht hin und sagt: «Der Misserfolg hat auch mit dem Trainer zu tun.»

Nur: Nützen tuts nichts mehr.


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