Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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Titanium
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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon Titanium » 30.07.23 @ 10:35

Brutale Endphase…
Bildung kommt von Bildschirm, nicht von Büchern. Sonst würde es ja Buchung heissen.


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Sektor D
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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon Sektor D » 30.07.23 @ 10:53

Kämpfe!
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol

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Mr Mike
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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon Mr Mike » 30.07.23 @ 10:55

GG Girls
«In Basel finde ich den Bahnhof sehr schön», sagt Hannu Tihinen bei der Begrüssung trocken. Der Journalist ist etwas verwirrt und der Finne grinst schelmisch: «…weil es dort einen direkten Zug nach Zürich gibt.»

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Bartholomeus
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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon Bartholomeus » 30.07.23 @ 11:03

GG Swiss Girls!
Hinten top, gegen vorne aber flop.

Bin gespannt auf das Spiel Japan vs. Spanien. Beide möchten wohl gerne verlieren, um im Achtelfinal gegen die Schweizerinnen zu treffen.

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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon trellez » 30.07.23 @ 11:23

Rachel Rienast sollte den Posten von Sauglatt-Rufer übernehmen (und dabei auch dort nicht mit dem Wort >Scheisse< sparen).
Wer spät zu Bett geht und früh heraus muss, weiss, woher das Wort Morgengrauen kommt. (R. Lembke)

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Ruud Gullit
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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon Ruud Gullit » 30.07.23 @ 17:05

Hier noch ein Bericht über Knieverletzungen im Frauenfussball:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/ex ... obal-de-DE

Interview
Knieverletzungen Expertin: "Viele Kreuzbandrisse ließen sich wahrscheinlich vermeiden"

imento / Getty Images
von Jörn Auf dem Kampe
28.07.2023, 12:02

Seit Beginn der Fußball-WM steht eine Verletzung im Fokus: der Kreuzbandriss. Die Kölner Sportwissenschaftlerin Christiane Wilke erläutert, warum Frauen davon viel häufiger betroffen sind als Männer, weshalb Spiele gegen ruppige Teams wie das aus Kolumbien nicht die Verletzungsquote nach oben treiben - und wie sich Spielerinnen besser wappnen könnten

GEO: Allein bei der deutschen Mannschaft sind drei Fußballerinnen kürzlich, noch vor dem Turnier, wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen, viele Teams beklagen derartige Probleme. Kommt es bei den Profi-Frauen derzeit zu mehr Verletzungen als früher?

Christiane Wilke: Das wissen wir nicht genau, weil Daten dazu bisher nur konsequent im Männer-Profifußball erhoben werden. Bei den Frauen fangen wir damit gerade erst an. Sie rücken allmählich in Gehaltsklassen vor, bei denen wir von bezahltem Profisport sprechen können, daher geraten sie auch erst jetzt in den Fokus bestimmter Institutionen, wie etwa der Verwaltungsberufsgenossenschaft, die sich um solche Statistiken kümmern. Diese schwere Verletzung gab es aber schon immer. Ich glaube, dass man dem Thema wegen der Weltmeisterschaft nun nur mehr Aufmerksamkeit schenkt. Was wir besser abschätzen können, ist das Verhältnis zwischen dem Geschlechtern, und das ist eindeutig: Frauen erleiden durchschnittlich vier bis fünf Mal häufiger einen Kreuzbandriss als männliche Spieler.

Wegen der oft diskutierten anatomischen Unterschiede?

Ja, und die sind elementar. Weil Frauen in Relation zu Männern in der Regel ein breiteres Becken haben, neigen sie häufiger zu einer X-Beinstellung. Da ist das Einknicken nach innen vorprogrammiert - wenn dabei auch noch die Hüfte beziehungsweise der Oberkörper eine Drehbewegung vollzieht, haben wir den klassischen Mechanismus, der ein Kreuzband reißen lässt. Denn da entstehen hohe Scherkräfte. Typische Konstellation: eine schnelle Drehbewegung, bei der der Fuß auch noch wie einzementiert auf dem Rasen stehen bleibt und bei der Rotation nicht mitmacht.

Und das breitere Becken bedeutet dann auch: mehr Hebel?

Ja, das kommt dazu, mehr Hebel, größere Kräfte. Ein weiterer Faktor: Das weibliche Bindegewebe ist oft schwächer, das reduziert insgesamt die Stabilität. Dabei spielen auch Hormone eine große Rolle. Man glaubt, dass Östrogen die Reißfestigkeit des Bindegewebes und der Bänder herabsetzt. Je nach Zeitpunkt des Menstruationszyklus‘ sind Frauen wahrscheinlich mehr oder weniger anfällig für einen Kreuzbandriss. An dieser Frage wird inzwischen intensiv geforscht. Vieles deutet darauf hin, dass es tatsächlich einen Zusammenhang gibt. Aber weil viele Frauen die Pille oder andere Verhütungsmittel verwenden, weicht ihr Zyklus vom biologischen, natürlichen ab. Daher tun sich Forschende auch schwer, empirisch verwertbare Daten zu erfassen, zu ergründen, wann genau im Zyklus diese Anfälligkeit erhöht ist.

Dr. Christiane Wilke ist kommissarische Leiterin der Abteilung „Bewegungsorientierte Präventions- und Rehabilitationswissenschaften“ am Institut für Bewegungstherapie der Deutschen Sporthochschule Köln. Im Fokus ihrer Lehre und Forschung stehen die Prävention und Rehabilitation orthopädischer Erkrankungen und Verletzungen.

Die Fußballorganisation UEFA hat jüngst einen Expert*innen-Ausschuss für Frauengesundheit gegründet. Weil man immer noch so wenig über die Verletzungsrisiken von Athletinnen weiß.

Wir haben da auf jeden Fall einiges aufzuholen. Man hat bisher auch einfach Erkenntnisse aus der Erforschung der Männer auf Frauen übertragen. Das ist natürlich schwierig.

Bei allen Unterschieden: Frauen spielen einen dynamischen, temporeichen Fußball. Wie die Männer.

Ja, auch bei den Frauen sehen wir inzwischen eine unglaubliche Athletik. Gleichzeitig sind Spielerinnen häufig muskulär nicht so stark aufgestellt wie die männlichen Kollegen, was die Anfälligkeit erhöht. Letzter Punkt: Ihre Kreuzbänder sind dünner als bei den Männern.

Weshalb sind Kreuzbänder überhaupt so wichtig?
Sie helfen bei der Stabilisation, dafür haben wir in jedem Kniegelenk zwei, ein vorderes und ein hinteres, die sich überkreuzen. Daher auch der Name. Zum einen dient das Duo dazu, die übermäßige Rotation des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel zu verhindern, insbesondere während der Beugung des Beins. Zum anderen schützt es den Unterschenkel davor, zu weit nach hinten oder vorne zu rutschen.

Was das Duo natürlich großer Beanspruchung aussetzt.

Bei ihren Stabilisierungsaufgaben werden die Bänder enorm gefordert, ja. Zum Beispiel, wenn eine Spielerin aus dem Lauf heraus abstoppt und schießt. Während ihr Schussbein schwingt, hilft das vordere Kreuzband im Standbein dabei, den Unterschenkel in einer sicheren Position zu halten. Dabei kann allerdings, auch wieder eine klassische Situation, eben jenes vordere Kreuzband reißen. Der menschliche Körper funktioniert in dieser Hinsicht wie eine Maschine, wenn man Bauteile zu sehr belastet, geben sie nach, gehen kaputt.

Das vordere Kreuzband ist häufiger betroffen als das hintere. Warum?

Auch wieder ein simpler, mechanischer Grund: Das hintere ist viel stabiler, dicker und kürzer und deshalb nicht so anfällig für diese Kräfte wie das vordere.

Nun steht das Kolumbien-Match an, die Spielerinnen des Teams gelten als ziemlich ruppig. Sehen Sie bei solchen Gegnerinnen die Gefahr von Kreuzbandrissen erhöht?

Nein, wir wissen vielmehr, dass die meisten Verletzungen ohne Einwirkung eines Gegenübers entstehen. Den Leuten reißt das Kreuzband komplett ohne Fremdeinwirkung, bei den vorhin erwähnten Bewegungen. Interessant ist vielmehr, wann es passiert. In der Regel erst im letzten Drittel des Spiels oder eines Turniers. Dann nämlich, wenn die Ermüdung der Muskeln eintritt.

Sie haben die Rolle unserer Muskeln ja gerade schon kurz erwähnt, können Sie das Zusammenspiel zwischen ihnen und den Bändern mal vertiefen?

Das ist eine spannende Wechselwirkung. Zum einen sichern die Kreuzbänder nicht nur die anatomische gesunde Position von Ober- und Unterschenkel. Sie sind auch über und über mit Rezeptoren bestückt. Letztere registrieren, wie sehr die Bänder gespannt werden. Diese Informationen sind wichtig für die Steuerung der Muskulatur, zum Beispiel die des hinteren Oberschenkels. Werden die Kreuzbänder stark gedehnt, spannen sich Muskeln an – was dann zur Stabilität der Knie beiträgt und wiederum die Bänder schützt. Bänder und Muskeln sorgen also gemeinsam für den Schutz der Gelenke.

Und wenn die Muskeln wegen Übermüdung nicht mehr in der Lage dazu sind, ihren Beitrag zu leisten, dann reißen Kreuzbänder.

Genau, dann übersteigen die Kräfte die mechanische Eigenschaft eines Bandes, dem Zug entgegenzuwirken. Daher sind ausdauernd funktionstüchtige Muskeln so ungeheuer wichtig. Und die hat nur, wer dafür etwas tut.

Das Zauberwort lautet also: Krafttraining?

Und damit sollte man schon früh anfangen, schon in der Leistungssport-Jugend. Zum Glück ändert sich hier gerade das Bewusstsein, aber viele Trainer und Trainerinnen setzen bis heute immer noch ausschließlich auf Ausdauereinheiten, Technik- und Taktikschulung. Das genügt nicht. Zum Beispiel: Wenn Jugendliche einen Wachstumsschub haben, dann wachsen unter anderem Knochen und Bänder, aber die Muskulatur kommt erstmal nicht nach, sie ist zu schwach für die neuen Strukturen. Dann reicht oft schon eine geringe Einwirkung, und schon reißt das Kreuzband. Dem muss man mit einem guten, altersgerechten Krafttraining entgegenwirken, und es sollte die Sportlerinnen ihre gesamte Karriere hindurch begleiten. Natürlich nicht nur die, die irgendwann als Profis spielen. Auch die Amateur-Kickerinnen.

Logisch weitergedacht heißt das, Kreuzbandrisse wären vermeidbar.


Ja, ich würde es so formulieren: Wäre präventives Krafttraining ein konsequenter Bestandteil des Workouts, ließen sich wahrscheinlich viele Kreuzbandrisse verhindern, insbesondere bei Amateurinnen und beim Nachwuchs. Da reichen jeweils 20 bis 30 Minuten in jeder Trainingseinheit, zu Beginn braucht es dafür auch keine Hilfsmittel, keine Geräte. Das Programm der Frauen kann andere Intensitäten aufweisen und vielleicht müssen die Schwerpunkte anders gesetzt werden als bei den Männern, aber vom Grundsatz her haben beide Geschlechter das gleiche Thema: Eine ausdauernde, funktionstüchtige Muskulatur muss her.

Und sogar bei den Profis besteht diesbezüglich noch Nachholbedarf?


Auf jeden Fall. Es hängt sehr vom Trainer oder der Trainerin ab. Es gibt viele, die dafür schon offen sind und darauf auch einen ganz großen Wert legen. Das sind aber auch andere, bei denen das nach wie vor überhaupt keine Rolle spielt.

Wenn es deshalb nun zu einem Kreuzbandriss kommt – was sind eigentlich die Konsequenzen?

Die unmittelbar schlimmste für eine Sportlerin ist, dass sie oft ihre Karriere vergessen kann. Mehr als die Hälfte der Frauen kehren nach einer solchen Verletzung nicht zu ihrem ursprünglichen Leistungsniveau zurück, was für viele dann auch den Abschied vom Hochleistungssport bedeutet. Natürlich kann aus dem Kreuzbandriss irgendwann auch eine Arthrose resultieren, viel greifbarer sind jedoch die unmittelbaren Folgen für die persönlichen sportlichen Ziele.

Immerhin sind Operationen eines Kreuzbandrisses heute Routine. Oder bieten die keine Hilfe bei dem Problem?

Natürlich schaffen sie Abhilfe. Allerdings haben wir es auch mit einer komplexen Materie zu tun. Man kann ein abgerissenes Band durch ein Transplantat ersetzen, das man aus dem Bewegungsapparat der Patientin entnimmt. Das Problem ist aber, dass in dem körpereigenen Ersatz die Rezeptoren fehlen, die so wichtig sind für die Steuerung der Muskulatur. Die Folge: Mit einer OP gewinnt man schnell wieder eine mechanische Stabilität, aber nicht unbedingt eine so genannte funktionelle Stabilität. Es werden viel weniger jener Reflexe ausgelöst, welche die stützende und schützende Wirkung der Muskeln aktivieren bei problematischen Bewegungen. Das trägt unter anderem dazu bei, dass es nach dem ersten Kreuzbandriss häufiger zu weiteren kommt. Besser ist eben, man vermeidet die allererste Verletzung. Und wir kennen ja ein Mittel, was dabei enorm helfen kann: Krafttraining. Das darf uns Hoffnung machen.
„Du hörst erst mit Lernen auf, wenn du aufgibst.“
Ruud Gullit

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Re: Frauen Fussball WM 2023 - New Zealand / Australien

Beitragvon laberspace » 31.07.23 @ 0:07

trellez hat geschrieben:Rachel Rienast sollte den Posten von Sauglatt-Rufer übernehmen (und dabei auch dort nicht mit dem Wort >Scheisse< sparen).


Rufer spart sich das Wort auch nur am Mund ab, weil er es sich nach diversen Fehltritten abgewöhnt hat. Rienast gebe ich noch ein bis zwei mal, dann wirst du es nicht mehr hören. Leider, eigentlich.
Uufpasse jetzt!


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