WM 2022 Katar

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Pyle
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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon Pyle » 02.12.22 @ 8:36

chnobli hat geschrieben:
FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:Spanien mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen.

Das war doch kalkuliert. Kroatien im 8tel final ausgewichen und brasilien kann erst im final kommen

So doof es klingt, deutschland hätte das 2-2 erst viel später erzielen sollen um etwas druck auf spanien aufzubauen


Ist das so? Wenn ich es richtig interpretiere, dann spielt der Sieger aus dem Spiel Spanien-Marokko gegen den Sieger vom Spiel zwischen 1. Gruppe H (wohl Brasilien) und 2. Gruppe G (Ghana, Uruguay).

Mal sehen, ob Spanien die Hürde Marokko überhaupt übersteht.


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Tschik Cajkovski
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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon Tschik Cajkovski » 02.12.22 @ 8:42

hab ich gar nicht mitbekommen, blerim ist als tv experte beim rtsi im einsatz; interview mit der nzz 1.12.22 (fabian ruch):

Blerim Dzemaili: «Ich hätte ein Volksheld sein können»
Er war an drei Weltmeisterschaften als Fussballer dabei, in Katar ist er TV-Experte. Der FCZ-Spieler Blerim Dzemaili sagt, diese WM bereite ihm viel Freude. Und er fordert mehr Mut von den Schweizern.

Blerim Dzemaili, Sie arbeiten in Katar als Experte des Tessiner Fernsehens. Wie gefällt Ihnen diese WM?

Es ist eine gute WM, sehr unterhaltsam. Der Rhythmus ist höher als sonst, weil das Turnier mitten in der Saison ausgetragen wird und die Spieler weniger müde sind. Ich habe viel Freude.

Trotz den schwierigen Begleitumständen in Katar?

Es ist ein tolles Turnier für die Zuschauer, es hat keine Hooligans, alle Stadien sind innerhalb von einer Stunde zu erreichen. Die Atmosphäre in Doha ist grossartig, die vielen Südamerikaner und Araber machen Stimmung. Ich bin sehr enttäuscht über jene Europäer, die das Turnier boykottieren und es schlechtmachen. Damit straft man die Spieler ab. Wir haben in Teilen Europas immer das Gefühl, alles am besten zu wissen und andere belehren zu müssen.

Die Menschenrechtslage in Katar ist schlecht.

Natürlich ist sie das. Wie war das zuletzt in Südafrika, in Brasilien, in Russland? Es ist eine Fussball-WM, da sind immer Debatten. Es gibt andere Kulturen, und wenn wir hier zu Besuch sind, müssen wir uns anpassen. Und am Ende geht es um Fussball.

Was haben Sie taktisch festgestellt?

Der Trend hat sich fortgesetzt, dass alle Mannschaften sehr gut organisiert sind. Die Aussenseiter verteidigen stark, sie verschieben geschickt. Die Japaner waren beim Sieg gegen Deutschland das beste Beispiel dafür. Als sie dann gegen Costa Rica das Spiel machen mussten, fehlten ihnen die Ideen. Das ist bei der Schweiz ja nicht anders. Sie war defensiv überragend gegen Brasilien, aber offensiv total harmlos.

Wie lautet Ihr Urteil zu den Schweizern?

Es ist ein schmaler Grat, auf dem sie gehen. Es läuft so, wie alle erwartet haben, nun kommt der Final gegen Serbien. Mir ist das aber bis jetzt zu wenig mutig.

Ist das eine Kritik an Murat Yakin?

Nein, überhaupt nicht. Die Resultate stimmen, die Schweiz hat die WM erreicht, der Europameister Italien nicht. Was man nicht vergessen darf: Murat hat nicht besonders viele Optionen in der Offensive. Ich hätte auf jeden Fall mehr Stürmer und weniger zentrale Spieler an die WM mitgenommen, selbst wenn die Auswahl nicht so gross ist wie früher. Ich fand es auch eigenartig, dass nicht jede Position doppelt besetzt ist, bei den Aussenverteidigern fehlen die Alternativen. Aber letztes Jahr an der EM waren die ersten zwei Spiele auch schwach, danach steigerte sich die Schweiz. Das traue ich ihr erneut zu, das Potenzial ist vorhanden.

Ist es die beste Schweizer Nationalmannschaft der Geschichte?

Ich war beleidigt, als ich das hörte. Ernsthaft: Auch bei uns hiess es das an jedem Turnier. Nur die Resultate werden darüber entscheiden. Die Schweiz braucht jetzt Xherdan Shaqiri mit seinen Ideen und Dribblings, den Eckbällen und Freistössen. Er ist ein Lausbub im positiven Sinn, der Spass haben will. Ich fand es ideal, dass er gegen Brasilien nicht spielte, weil er wohl nicht drei Partien in acht Tagen auf diesem Niveau hätte absolvieren können.

Wie gefällt Ihnen der Captain Granit Xhaka?

Granit ist der beste Schweizer Spieler der letzten Jahre. Aber im zentralen Mittelfeld sind Remo Freuler und Djibril Sow ähnliche Fussballer. An der letzten WM war Valon Behrami ein klarer Balleroberer, ich spielte gerne weiter vorne zwischen den Linien, Granit war der Gestalter. Das war ausbalancierter.

Wie könnte man das lösen?

Ich bin ein grosser Fan von Denis Zakaria. Er hat alles, was es braucht, um dominant zu sein. Er ist anders als die anderen im Mittelfeld, mit seinen langen Schritten, der starken Technik, dem guten Schuss. Ich finde, Denis Zakaria hätte eine Chance verdient, weil er dem Team eine neue, eine andere Seite gäbe. Sowieso ist es wichtig, offensiver zu spielen.

Mehr Vladimir Petkovic, weniger Murat Yakin?

Vielleicht wäre ein Mix perfekt. Es ist alles so eng geworden im Fussball, die Teams neutralisieren sich, da braucht es manchmal etwas Wildes, Unerwartetes.

Nun kommt das Spiel gegen Serbien, wie an der WM 2018, als es die Doppeladler-Affäre gab. Was denken Sie heute darüber?

Meine Familie kommt aus Nordmazedonien, ich wurde damals weniger stark angefeindet als die gebürtigen Kosovaren Xhaka und Shaqiri. Für mich war vor vier Jahren klar, dass es eskalieren würde, es war alles so emotional.

Granit Xhaka ist sehr ruhig an dieser WM. Nehmen Sie ihm diese Entspanntheit ab?

Auf jeden Fall. Vergessen Sie nicht: Granit ist jetzt Captain, er muss das Team an der WM führen, ein Vorbild sein. Und er hat alle Provokationen schon gehört. Er ist älter geworden und reifer, er hat heute eine Familie. Mir gefällt Granit sehr, weil er ein Spieler ist, der seine Meinung sagt und Verantwortung übernimmt. Ich liebe solche Spielertypen, ich bin ja selber auch einer, der polarisiert. Leider sind heute viele Fussballer ähnlich. Sie erledigen ihren Job, sind fleissig und still, ohne Ecken und Kanten.

Wie erlebt man als Fussballer eigentlich so eine WM, wenn man die ganze Zeit im Hotel sitzt?

Das geht alles so schnell vorbei, es ist nie langweilig. Jetzt sind die Spieler schon im Modus, in dem jederzeit am nächsten Tag der Rückflug sein kann. Es ist wichtig, dass die Spieler raus können, hier in Doha auch einmal in eine Shoppingmall oder in ein Restaurant gehen, Ablenkung finden.

Wie sehr ist man sich während einer WM bewusst, dass man an einer WM ist?

Leider zu wenig. Ich gehe ab und zu Serie-A-Spiele schauen und denke dann: «Wow, da habe ich mitgespielt.» Man realisiert erst später, wie grossartig so eine WM für einen Fussballer ist.

Eine Sache müssen wir mit Ihnen noch besprechen.

Jetzt kommt das Argentinien-Spiel.

Sie vergaben 2014 im WM-Achtelfinal in der Nachspielzeit der Verlängerung eine Riesenchance, als Sie aus kurzer Distanz den Pfosten trafen und das 1:1 vergaben.

Ich hätte ein Volksheld sein können. Es war eine unglückliche Situation. Diese Szene war vielleicht ein Sinnbild für das Verhältnis zwischen dem Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld und mir. Ich hätte gerne mehr gespielt.

Vier Jahre später verlor die energielose Schweiz im WM-Achtelfinal 0:1 gegen Schweden.

Wir waren schwach. Aber einige Fehler waren schon vorher gemacht worden. Es gab die Unruhe nach der Partie gegen Serbien, wir hätten im dritten Gruppenspiel gegen Costa Rica mehr Spieler schonen müssen. Diese Begegnung gegen Schweden würde ich gerne noch einmal spielen. Aber jene Nationalspieler, die noch dabei sind, haben von diesen Erfahrungen profitiert. Das sah man an der EM im letzten Jahr. Und das kann jetzt auch an dieser WM helfen.

Blerim Dzemaili
69 Länderspiele, 11 Tore, 3 Weltmeisterschaften
fcr. · Blerim Dzemaili arbeitet an der WM in Katar als Experte des Tessiner Fernsehens – unter anderem an den Schweizer Spielen. Dem Fussballer des FC Zürich gefällt die lockere Ambiance bei RSI. Er ist knapp zwei Wochen in Katar, am nächsten Montag geht es beim FCZ mit dem Training weiter. Der 36-Jährige hat 69 Länderspiele für die Schweiz bestritten und 11 Tore erzielt. 2006 nahm er als 20-Jähriger ohne Einsatz an der WM in Deutschland teil, 2010 fehlte er verletzt, vier Jahre später in Brasilien wurde Dzemaili dreimal eingewechselt, 2018 in Russland war er Stammspieler. Er schoss 2 WM-Tore. Sein letzter Länderspiel-Einsatz war der verlorene WM-Achtelfinal gegen Schweden.
"we do these things not because they are easy, but because they are hard" jfk

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chnobli
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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon chnobli » 02.12.22 @ 9:17

Pyle hat geschrieben:
chnobli hat geschrieben:
FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:Spanien mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen.

Das war doch kalkuliert. Kroatien im 8tel final ausgewichen und brasilien kann erst im final kommen

So doof es klingt, deutschland hätte das 2-2 erst viel später erzielen sollen um etwas druck auf spanien aufzubauen


Ist das so? Wenn ich es richtig interpretiere, dann spielt der Sieger aus dem Spiel Spanien-Marokko gegen den Sieger vom Spiel zwischen 1. Gruppe H (wohl Brasilien) und 2. Gruppe G (Ghana, Uruguay).

Mal sehen, ob Spanien die Hürde Marokko überhaupt übersteht.

Brasilien ist Gruppe G, nicht H :)

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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon eifachöppis » 02.12.22 @ 9:28

Krönu hat geschrieben:
Demokrit hat geschrieben:
mit 4x100% Lukaku.

Hä?!

4 Hunderprozentige versemmelt, denk ich mal


Genau, war so gemeint ;)

Höi hat geschrieben:
eifachöppis hat geschrieben:(..)
Vielleicht beim nächsten Turnier wieder den Fokuss auf Fussball und nicht auf ein Armbändchen oder Hand vor dem Mund Gruppenphoto, dann reichts auch mal wieder um eine Gruppenphase zu überstehen.

Aha. Das ist der Grund. Ich verfolge diese WM nur hier drin. Bin immer dankbar für profunde Analysen


Immer doch!
Werden noch einige tiefgründige Analysen folgen in den nächsten Tagen.

Pyle
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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon Pyle » 02.12.22 @ 9:34

chnobli hat geschrieben:
Pyle hat geschrieben:
chnobli hat geschrieben:
FCZ1896 mis Läbe hat geschrieben:Spanien mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen.

Das war doch kalkuliert. Kroatien im 8tel final ausgewichen und brasilien kann erst im final kommen

So doof es klingt, deutschland hätte das 2-2 erst viel später erzielen sollen um etwas druck auf spanien aufzubauen


Ist das so? Wenn ich es richtig interpretiere, dann spielt der Sieger aus dem Spiel Spanien-Marokko gegen den Sieger vom Spiel zwischen 1. Gruppe H (wohl Brasilien) und 2. Gruppe G (Ghana, Uruguay).

Mal sehen, ob Spanien die Hürde Marokko überhaupt übersteht.

Brasilien ist Gruppe G, nicht H :)


Mmmmh, stimmt :-)

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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon Demokrit » 02.12.22 @ 10:20

Genau, war so gemeint ;)

100%ige waren das??!!
Ok. Wieder etwas dazu gelernt. :-)
Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart. Noël Coward, britischer Dramatiker (1899 - 1973)

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eifachöppis
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Re: WM 2022 Katar

Beitragvon eifachöppis » 02.12.22 @ 11:58

Demokrit hat geschrieben:
Genau, war so gemeint ;)

100%ige waren das??!!
Ok. Wieder etwas dazu gelernt. :-)


Ich hätte mindestens 1 Tor aus diesen Chancen erzielt ;)



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