St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Diskussionen zum FCZ
Benutzeravatar
zuerchergoalie
Beiträge: 2846
Registriert: 02.03.16 @ 15:59

Re: St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon zuerchergoalie » 31.01.21 @ 8:14

Muss ehrlich sagen, bin total überrascht von M. Kryeziu, Khelifi und Winter.

Bei Mirlind weiss man wohl mittlerweile, dass ich alles andere als ein Fan von ihm bin und es war auch nicht alles gut gestern. Ich sehe aber, wieso ihn Rizzo aufgestellt hat: Der hat gefühlt jedes Kopfballduell gewonnen und diese Veränderung war nach dem Vaduz Spiel dringenst notwendig.

Winter machte seine Sache gut und war vorallem offensiv eine Hilfe. Klar, auf der RV-Position hätte ich in Zukunft dennoch lieber wieder einer der jüngeren Alternativen. Rohner bekam meines Erachtens zu wenig Gelegenheiten, sich auf dieser Position zu zeigen.

Khelifi war hingegen sackstark. Der reihte sich nahtlos in unsere Offensive ein und war für mich zusammen mit Blerim Mann des Spiels. Kreativ, dribbelstark, uneigennützig und vor allem als einer der wenigen eiskalt vor dem Tor. Sein Schuss zum 3:2 ein Hammer. Und nach dem Spiel mit einem sehr sympathischen Interview. Könnte er tatsächlich wieder zu einer Alternative werden?

Ansonsten ist sicher einmal mehr Doumbia zu erwähnen. Wie lange sich dieser Spieler in der Challenge League verstecken konnte ist mir schleierhaft.
MS27: «Die Journalisten schreiben ab und zu einen Mist zusammen. Und wir spielen ab und zu einen Mist zusammen.» Dann lacht er.
Tagesanzeiger, 23.11.2019
Schönbi #27 Immer eine vo ois.


yellow
Beiträge: 6170
Registriert: 08.10.02 @ 20:01

Re: St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon yellow » 31.01.21 @ 8:40

fczlol hat geschrieben:
yellow hat geschrieben:Tosin wurde auch kritisiert, weil unsichtbar. Die Kritik war berechtigt. Nachher legt er aber Ceesay und Gnonto die Bälle pfannenfertig hin. Am Schluss zeigte er dann noch selber, dass wir bei der Verwertung der 100%-igen Chancen offensichtlich noch viel Luft nach oben haben.


Tosin wurde von mir im Liveticker wie folgt kritisiert: Spielt Tosin heute überhaupt? Und vis zu diesem Zeitpunkt war er schlicht unsichtbar. Klar hat er auch davor in dieser Zeit seinen Beitrag geleistet (taktisch, defensiv und auch Abseit der eigentlichen Aktion in dem er die Defensive aufreisst) aber er war wirklich nicht sehr aktiv mit dem Ball.

Nach meiner Kritik und mit den ersten Wechseln ist er dann aber nochmals explodiert und hat den Turbe 2-3 mal mächtig gezündet und hatte noch eine 100%ige auf dem Fuss. Er muss im Abschluss endlich den nächsten Schritt machen damit er und noch mehr bringt! Ich bin ein Tosin Fan um das klar zustellen aber stehe zu meiner ersten Kritik im Livethread :-)


Ich habe etwa zur gleichen Zeit eine sehr ähnliche Frage gestellt. ("Wurde Tosin eigentlich ausgewechselt?") Umso erfreulicher war seine klare Steigerung gegen das Ende des Spiels. Gestern war er auch bedeutend weniger eigensinnig als in letzter Zeit.
Übrigens spielte er auch ganz zu Beginn des Spiels einen herrlichen Steilpass auf Marchesano.
Urs Fischer«Ich staune immer wieder, wie viele Leute sich äussern und das Gefühl haben, dass sie Bescheid wissen»

Benutzeravatar
spitzkicker
Beiträge: 3350
Registriert: 04.03.12 @ 10:36

Re: St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon spitzkicker » 31.01.21 @ 9:12

Allen "Fachleuten" im Forum zu trotz, habe ich immer an Khelifi und sein Talent geglaubt. Und auch geschrieben, dass es nur einen Trainer braucht, der ihn richtig vorbereitet und einsetzt. Ludo war es nicht, Rizzo ist es gelungen. Eine echte Verstärkung für die Mannschaft.

Benutzeravatar
Mushu
Beiträge: 1714
Registriert: 30.03.15 @ 23:18

St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon Mushu » 31.01.21 @ 9:21

spitzkicker hat geschrieben:Allen "Fachleuten" im Forum zu trotz, habe ich immer an Khelifi und sein Talent geglaubt. Und auch geschrieben, dass es nur einen Trainer braucht, der ihn richtig vorbereitet und einsetzt. Ludo war es nicht, Rizzo ist es gelungen. Eine echte Verstärkung für die Mannschaft.


Khelifi hat bisher auch nur wenig negatives zeigen können - im Gegensatz zu anderen -, er wurde bisher, über viele Monate hinweg, schlicht nicht in die Mannschaft aufgenommen. Weshaln auch immer ...

Benutzeravatar
devante
ADMIN
Beiträge: 19366
Registriert: 26.01.05 @ 11:19

Re: St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon devante » 31.01.21 @ 10:08

spitzkicker hat geschrieben:Allen "Fachleuten" im Forum zu trotz, habe ich immer an Khelifi und sein Talent geglaubt. Und auch geschrieben, dass es nur einen Trainer braucht, der ihn richtig vorbereitet und einsetzt. Ludo war es nicht, Rizzo ist es gelungen. Eine echte Verstärkung für die Mannschaft.

Zähle mich auch zu den wenigen, die die hoffnung in Khelifi noch nicht aufgegeben haben. Fussball spielen kann er eigentlich und am einsatz mangelte es ihm nie. Keine ahnung warum er weder unter Magnin noch bei seiner leihe nach DE reussiert hat... hoffe jer kann den tollen Auftritt bestätigen in den nächsten spielen...
BORGHETTI

Benutzeravatar
din Vater
Beiträge: 6079
Registriert: 06.03.08 @ 11:31
Wohnort: Kreis 9

Re: St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon din Vater » 31.01.21 @ 10:26

Für mich war die Brutalo-Grätsche von Blerim gegen Görtler die Spielentscheidende Szene, ab da war das Momentum beim FCZ.
stolzer Träger der Arroganz-Kappe

Benutzeravatar
Mushu
Beiträge: 1714
Registriert: 30.03.15 @ 23:18

St. Gallen - FCZ, Sa. 30.01.2021, 20.30 Uhr

Beitragvon Mushu » 31.01.21 @ 10:29

Warum Blerim Dzemaili den FCZ besser macht
Tagi von heute, Florian Raz

Beim 3:2 des FC Zürich in St. Gallen steigen Männer in die Hosen, die bislang kaum eine Rolle gespielt haben. Und einer zeigt, was für einen Einfluss er hat.

Mirlind Kryeziu – die Freude am Befreiungsschlag

Es ist nicht so, dass sich sein Einsatz abgezeichnet hätte. Null Sekunden ist Mirlind Kryeziu bis zu diesem Abend in St. Gallen in dieser Saison auf dem Feld gestanden. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen. Und Massimo Rizzo setzt nach dem 0:1-Debakel gegen Vaduz auf den 24-jährigen Innenverteidiger, weil er noch immer eine Abwehr sucht, die auch ohne Lasse Sobiech funktioniert.

Es ist auch nicht so, dass Kryezius Einsatz gegen St. Gallen von Beginn weg ein durchschlagender Erfolg wäre. In der ersten Halbzeit hat er mit Partner Nathan mehr Abstimmungsprobleme als eine Kaukasusrepublik. Stellvertretend dafür der St. Galler Führungstreffer, der durch einen Steilpass zwischen Kryeziu und Nathan hindurch entsteht.

Aber Kryeziu gelingt wie der ganzen Mannschaft eine Steigerung. Natürlich wird aus ihm auch in Hälfte zwei kein filigraner Techniker. Er ist eher der Typ Spieler, der den Ball mit einer gewissen Genugtuung gegen die Glasscheibe im zweiten VIP-Stock drischt. Aber in einem tiefer stehenden Block wird er plötzlich zum unangenehmen Duellanten.

Blerim Dzemaili – etwas Vorfreude bleibt

Es gibt einen FCZ ohne Blerim Dzemaili. Der verliert gegen Vaduz 0:1. Und einen mit Blerim Dzemaili. Der gewinnt gegen Basel und St. Gallen. Erstaunlich, wie prägend ein Spieler nach ein paar Tagen gemeinsamer Vorbereitung bereits sein kann. Einer zudem, der zuvor währen einem ganzen Jahr kein einziges Spiel absolviert hat.

Dzemaili ist einer, der seine Nebenleute besser macht. Spieler wie Salim Khelifi – oder auch den sonst schon starken Antonio Marchesano. Fast wirkt er so, als könne er Spieler erden, die sonst ob ihrer feinen Technik manchmal den Hang zum Luftibus haben. Und ja, selbst manchmal eher um Orientierung ringende Stürmer wie Assan Ceesay zwingt er mit seinen Pässen in die richtigen Bahnen. Etwa mit seinem Steilzuspiel vor dem 1:2.

Mit Dzemaili ist der FCZ schlicht eine erwachsenere Mannschaft.

Box to Box steht bei ihm nicht für eine Einkaufsorgie bei Zalando, sondern für sein natürliches Habitat. Er mag nicht immer im Vollsprint unterwegs sein. Das würde sein Körper derzeit gar nicht hergeben. Aber er ist praktisch überall zwischen den Strafräumen anzutreffen und damit offensiver unterwegs als die anderen FCZ-Zentrumsspieler. So sorgt er für Überraschungsmomente wie beim 3:2, zu dem er den Assist gibt. Sowieso hat er bei jedem der drei Zürcher Tore seine Füsse im Spiel.

Nur das mit dem ersten Tor in seinem zweiten Engagement beim FCZ will noch nicht klappen. Zu viel Brechstange, zu wenig Gefühl braucht er bei seiner Grosschance in der 33. Minute. Ist ja aber auch schön, wenn man sich gewisse Dinge für etwas später aufspart. Vorfreude und so …

Antonio Marchesano – viel besser mit Wingman

Der Tessiner ist einfach besser, wenn er einen Wingman hat. Einen Mitspieler, mit dem er sich die Verantwortung teilen kann. Das war im Herbst so, als neben ihm am Flügel Benjamin Kololli zauberte. Und das ist jetzt so, da hinter ihm Blerim Dzemaili die Zügel in der Hand hält.

Antonio Marchesano muss sich dann nicht um die ganze Last des Spielaufbaus alleine kümmern, unter der er manchmal zu ersticken droht. Stattdessen schleicht er sich in jene Zonen des Spielfelds, in denen die entscheidenden Dinge geschehen. So, wie vor Dzemailis Grosschance in der 33. Minute. Oder vor Salim Khelifis 3:2.

Und dann sind ja noch seine beiden Tore an diesem Abend. Ein verwandelter Elfmeter und ein gern angenommenes Geschenk des St. Galler Goalies Lawrence Ati Zigi. Womit Marchesano als aktueller Zürcher Topskorer bei sechs Toren steht. So viele hat er in seiner Zürcher Zeit seit Sommer 2016 noch nie erzielt.

Salim Khelifi – plötzlich wieder aufgetaucht

Noch so einer, der in der Vorrunde kaum eine Rolle gespielt hat. Und der nun in St. Gallen plötzlich in der Startaufstellung auftaucht. Aber irgendwie passt das zur Karriere von Salim Khelifi. Immer wieder taucht der Flügelspieler ab, verschwindet fast vollständig von der Bildfläche – und kommt doch immer wieder hoch.

An diesem Abend nutzt er die seltene Gelegenheit, die ihm Trainer Massimo Rizzo bietet. Und das nicht nur, weil ihm ein feiner Schuss ins hohe Eck zum 3:2-Siegtreffer gelingt.

Khelifi wirkt geradliniger, eingebundener ins Zürcher Spiel als das Konkurrent Wilfried Gnonto am Mittwoch gegen Vaduz war. Und er zeigt, warum sich der FCZ von ihm einmal grosse Dinge versprach. Wendig, unberechenbar – aber auch in der Lage, den Ball zu halten, wenn die eigene Mannschaft unter Druck gerät.

Assan Ceesay – der Mann mit dem grossen Wenn

Natürlich ist da wieder so ein Bild. Assan Ceesay läuft mit dem Ball alleine auf den gegnerischen Torhüter zu. Er zielt, er streichelt den Ball am Goalie vorbei – und der Ball rollt um Zentimeter auf der falschen Seite des Torpfostens vorbei. In St. Gallen müsste der Gambier irgendwann einfach das 4:2 für den FCZ erzielen.

Weil er es nicht tut, wird er sich weiterhin ein enges Duell mit Blaz Kramer um den einen Platz im Zürcher Sturmzentrum liefern. Dabei beweist Ceesay in der Ostschweiz, dass er sehr vieles mitbringt, was einen Stossstürmer auszeichnet. Er ist ständig in Bewegung. Er sucht, wenn er von einem Spieler wie Dzemaili angeleitet wird, im richtigen Moment die Tiefe. Und er kann auch seine Mitspieler in Szene setzen.

All das beweist er bei seinem Lauf, der zum Elfmeter zum 1:2 führt. Und bei seinem feinen Pass auf Marchesano, der den Siegtreffer auslöst. Was, wenn er nun auch noch anfangen würde, seine Chancen zu nutzen? Aber eben, das mit dem Toreschiessen, das will ihm einfach nicht gelingen. Und so bleibt er der Mann mit dem grossen Wenn.
Zuletzt geändert von Mushu am 31.01.21 @ 11:11, insgesamt 1-mal geändert.


Zurück zu „Fussball Club Zürich“



Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: camelos, Cuk, D27, hubi.muench, Kollegah, komalino, likavi, rsab, spitzkicker, vergani und 522 Gäste