Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

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Gibs
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Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon Gibs » 08.05.19 @ 20:18

Hallo zusammen

Letztes Jahr war die Generalversammlung im Mai 2018, dieses Jahr ist noch nichts bekannt. Ich war noch nie dabei und will dieses Mal gehen als Mitglieder (Saisonabo) Grund: Seit Jahren frage ich mich, wie und vor allem wie transparent die Transfererlöse reinvestiert werden.

Mir sind folgende Fakten bekannt:
-Transfers werden meist nicht über die FCZ Betriebsgesellschaft AG abgewickelt, sondern über eine Drittfirma/Investoren. Das im CH Fussball Transfererlöse enorm an Bedeutung gewonnen haben wissen wir alle, siehe YB oder Basel. Basel veröffentlicht sein Ergebnis/Transfererlöse transparent, siehe Geschäftsberichte: https://www.fcb.ch/de-CH/Club/Dokumente#Dokumente
-Unsere Clubführung gibt nie offiziell Transfersummen bekannt.
-Die Transferlöse sind enorm instransparent, da die Jahresrechnung der Drittfirma nicht veröffentlicht werden.
-Die Canepas stopfen allfällige Liquidätsengpässe in der Betriebsgesellschaft mit Kapitalerhöhungen.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege mit obengenannten Fakten.

Um langfristig zu wachsen wäre es enorm wichtig, dass alle Transfers direkt über die FCZ Betriebsgesellschaft abgewickelt werden (so transparent wie bei Basel), somit könnte langfristig Eigenkapital sowie liquide Mittel aufgebaut werden. Alle sagen immer, dass die Canepas enorm viel Geld einschiessen. Ich will nichts behaupten, ja klar Sie schiessen manchmal Geld ein bei der Betriebsgesellschaft, aber nehmen mit anderen Investoren auch "intransparent" Geld ein über diese Drittfirma. Wo werden z.b. die enormen Transfererlöse von diesem Winter gebucht? Investiert wird es ja nicht mehr sondern nur meist ablösefrei Spieler geholt. Hier verdienen ein paar richtig gutes Geld behaupte ich und praktisch niemand merkt es oder sagt etwas da alle davon ausgehen, dass die Canepas Millionen einschiessen. Nach meiner Meinung stimmt dies nicht, da Sie ja auch Geld einnehmen mit den Transfererlösen und diese Bilanz sollte seit Jahren positiv sein.

Nun meine Fragen an alle:
-Hat jemand schon einmal eine Jahresrechnung von dieser Drittfirma/Investoren gesehen?
-seht ihr einen Grund wieso die Transfererlöse nicht immer über die Betriebsgesellschaft abgewickelt werden? Falls z.b. liquide Mittel fehlen für einen Spieler-Kauf könnten die Canepas/Investoren doch einfach direkt ein Darlehen an die Betriebsgesellschaft geben.
-kann ich oder andere Mitglieder an der GV als Mitglied Fragen stellen? Gerne würde ich diese Fragen stellen.
-Nach meiner Meinung machen wir sicher jedes Jahr + mit Transfers, wo ist das Geld?

Ich finde das ganze einfach intransparent und würde gerne andere Meinung hören. Ist für die Zukunft des Vereines schon sehr wichtig, wenn du den Anschluss an die Spitze nicht verlieren willst.

Und dies sind alles nur Annahmen ich behaupte nicht dass es definitiv so ist.


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Gibs
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Re: Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon Gibs » 08.05.19 @ 22:46

Kiyomasu hat geschrieben:Die Abwicklung von Transfers über sogenannte TPOs (Third Party Ownership) ist seit Anfang 2015 eigentlich verboten, wenn du das meinst.

https://fussball-geld.de/third-party-ownership/


Stimmt, du hast wahrscheinlich recht, wurde verboten aber wie es ist gibt es meistens Schlupflöcher. Die Canepas machen viel verstehe mich nicht falsch, trotzdem wünsche ich mir transparenz und daher gehe ich auch einmal an die GV weil die Transfererlöse sollten hoch sein dieses Mal. Will die Jahresrechnung sehen und online nicht verfügbar.

Habe noch interessante Links gefunden, früher wurde durch "nahestende Personen" Transfers finanziert. Canepa selber hat gesagt 75% kommt direkt dem FCZ zugute (v.o. eigene Talente kam alles dem FCZ zugute da nicht vorfibanziert wurde):
https://m.tagesanzeiger.ch/articles/558 ... a5da000594

Hier auch von der Privatbeteiligung von Canepa die Rede:
topic15767-1850.html

Hier die Rede dass 50% der zukünftige Transfererlöse dem Vorfinanzierer zu Gute kommt:
https://www.nzz.ch/sport/fussball/fc-zu ... 1.18105064

Und noch sehr spannend gem. innoffiziellen Zahlen von Transfermarkt hat der FCZ seit 2006 EUR 44 Mio Netto mit Transfers verdient (Einnahmen minus Ausgaben):

https://www.transfermarkt.ch/transfers/ ... =&intern=0


Ja war früher so, nun nimmt mich es Wunder wie es heute ist da wie gesagt, alles dem FCZ zugute kommwn sollte.

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Mushu
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Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon Mushu » 09.05.19 @ 7:01

44 Mio Transfergewinn in 13 Jahren stehen 360 Mio Betriebskosten in derselben Zeit gegenüber. (20 Mio Jahresbudget) ...

camelos
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Re: Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon camelos » 09.05.19 @ 7:48

Mushu-ZSC hat geschrieben:44 Mio Transfergewinn in 13 Jahren stehen 360 Mio Betriebskosten in derselben Zeit gegenüber. (20 Mio Jahresbudget) ...



Also ich komme bei deiner vereinfachten Rechnung auf 260Mio....
Zuletzt geändert von camelos am 09.05.19 @ 9:01, insgesamt 1-mal geändert.
5.2.22 Derby GCN-FCZ 1:3
Transpi in der SK:
ZÜRI SINDER NO NIE GSI, JETZT SINDER NÖD MAL ME GC

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Colo
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Re: Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon Colo » 09.05.19 @ 7:54

Dass diese nahestenden Personen, vorallem Spielermanager oder sie nennen sich "Investmentfirmen", in den Verträgen Klauseln drin haben wie: Kommt ein Verein und bringt für den Spieler mehr als 2.5 Millionen - müsst ihr ihn verkaufen ansonsten zahlt ihr uns das doppelte zurück das wir in den Spieler für euch investiert haben....

So kann man sich Transfers von Palsson und Frey erklären, vermutlich hatte man keine andere Wahl.
Forever-Lucien hat geschrieben:
Kein Problem KRONIK. Du weist, ich habe grosses vor mit Dir. Oder besser gesagt mit Dir und EL HOMO, welcher beachtlichen Erfolg im Forum feiern konnte. Ihr 2 seid wirklich die Senkrechtstarter der letzten Jahren. Jung frisch, knackig und unverbraucht.

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eifachöppis
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Re: Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon eifachöppis » 09.05.19 @ 10:27

camelos hat geschrieben:
Mushu-ZSC hat geschrieben:44 Mio Transfergewinn in 13 Jahren stehen 360 Mio Betriebskosten in derselben Zeit gegenüber. (20 Mio Jahresbudget) ...



Also ich komme bei deiner vereinfachten Rechnung auf 260Mio....


Also das ist wohl die grösste Milchbüechli-Rechnung ever.
Oder wieso setzt du die Transfererlöse neben die Betriebskosten?

Wenn schon Milchbüechli, dann mach doch folgende Rechnung.

Eine Saison vom FCZ ohne Transfererlöse/EL/CL = Strukturelles Defizit von 4-5 Mio Franken.
In 13 Jahren ergibt sich somit ein strukturelles Defizit von 52-65 Mio.



Back to Topic.
Sehr spannendes Thema.
Ja, der FCZ bzw. Canepa wirtschaftet extrem intransparent.
Bis 2011? konnte jeder Einsicht in die Jahresrechnung nehmen.
Die Jahresrechnungen wurden transparent online gestellt.

Dann hat sich der Wind gedreht.
Zuerst wurden Transfers (Rodriguez, Mehmedi, etc.) von einem englischen Hedge-Fonds vorfinanziert.
Doch wer steht als Geldgeber hinter dem Hedge-Fonds? Eine Person, mehrere Personen? Umfeld Canepa?
Fragen über Fragen...

Als diese Machenschaften verboten wurde, hat sich Canepa etwas neues einfallen lassen.
- Kapitalerhöhungen und im Gegenzug sind Rechte an zukünftigen Transfererlöse (25-50%) an die Kapitalgeber (Canepas) gegangen. Dies schreibe ich jedoch nur vom Hörensagen (Zeitungsartikel, etc.)

In den letzten Jahren hat sich jedoch eine andere Massnahme durchgesetzt.
Zukünftige Transfererlöse werden vorfinanziert.
Annahme: Der FCZ schreibt einen Verlust von 3 Mio.
3 Mio werden in die Betriebs AG eingeschossen und erfolgswirksam als vorfinanzierte Transfererlöse verbucht.
Das Jahresergebnis ist somit ausgeglichen.



Ich konnte in den letzten Jahren mehrere revidierte Jahresrechnungen studieren.
Leider ist auch im Anhang überhaupt nicht transparent gelistet, wie dies mit den Spielerverkäufen funktioniert.
Im Anhang eines Revisionsberichtes sollte Transparenz geschaffen werden. Bei der Betriebsgesellschaft FCZ AG ist dies jedoch nicht der Fall.
Mutmassung: Darum wurde auch die Revisionsstelle gewechselt. KPMG hat wohl auf Transparenz bestanden.



Meine persönliche Meinung:
Es ist enorm wichtig, dass 100% der Spielerrechte dem Verein bzw. der Betriebsgesellschaft FCZ AG gehören.
Bei einem Verkauf sollte 100% (abzgl. Beteiligung "alter" Vereine, Honorare Agenten) dem FCZ zu Gute kommen.
Alle anderen Machenschaften sind nicht im Interesse des FCZ.

So wäre es wünschenswert, würden Finanzierungen ablaufen.
Braucht die Betriebs AG kurzfristig Geld, können die Canepas bzw. das Investitionsvehikel der Canepas ein Darlehen (mit Rangrücktritt) gewähren.
Spielt der FCZ eine finanziell erfolgreiche Saison (EL/CL + Transfererlöse) und werden Überschüsse generiert, können die Darlehen mit einem Maximalzins (höchstmöglicher Zins, bevor die Steuerverwaltung Teile der Zinszahlung als versteckte Gewinnausschüttung umdeklariert) zurückbezahlt werden.

Übrigens... dies macht es auch einfacher, zum Zeitpunkt X die Aktien an einen neuen Präsidenten/Mäzen zu verkaufen (dieser Zeitpunkt kommt irgendwann).
Wer will schon eine AG übernehmen, wo Teile der Aktiven einem Investitionsvehikel gehören.



Noch zum Schluss:
In diesem Text steckt viel Interpretation meinerseits.
Ob ich alles richtig darstelle, kann eigentlich nur Canepa bestätigen.
Was ich sagen kann, dass ich was von der Materie verstehe und darum schreibe, was für mich plausibel und nachvollziehbar ist.

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Schmiedrich
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Re: Transfererlöse / Jahresrechnung / GV

Beitragvon Schmiedrich » 09.05.19 @ 11:09

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Zuletzt geändert von Schmiedrich am 20.01.20 @ 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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