Da haben sicher beide Seiten recht. Mir missfällt die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität auch. Aber: Ein reiner Ausbildungsverein wird realistisch kaum funktionieren, denn die (brauchbaren) Talente würden nicht nur schnell in's Ausland abhauen, sondern wir würden zum Fischteich von YB und Basel (ähnlich Thun für YB). Du spielst als Toptalent maximal 1-2 Saisons mit dem Verein gegen den Abstieg. Das ist sportlich unattraktiv und Berater und Klubs winken sowieso schon mit den Geldscheinen. So lässt sich kaum etwas Positives mittel- bis langfristig über Wasser halten.
Ich glaube, das Ziel müsste eine "gesunde" Mischung zwischen starken erfahrenen oder talentierten Zuzügen und den eigenen Talenten sein. Ich bin der Überzeugung, dass Canepa und Bickel das genauso aufziehen wollen. Das Problem ist die Umsetzung. Solange wir das Portemonnaie nicht drastisch öffnen, werden wir immer davon abhängig sein, dass die kostengünstigeren Risikotransfers einschlagen. Das ist eine Herkulesaufgabe, die Canepa und Bickel in letzter Zeit nur ungenügend lösen konnten.
Man darf nicht vergessen, wir haben eine Talfahrt in der Rückrunde hinter uns. Klar, verkaufte sich das Team teilweise sehr, sehr schlecht, aber es ist ein steiniger Weg zu erfolgreichem Fussball, beim dem man sich nicht die Augen auskratzen will. Ich finde, man hat sich einigermassen im (unteren) Mittelfeld stabilisiert. Eine Steigerung zur Rückrunde, wo man nach dem ausserhalb der Konkurrenz spielenden GC im Barragesumpf war. Jetzt hoffe ich, dass man endlich den nächsten Schritt machen kann!