Shorunmu hat geschrieben:eifachöppis hat geschrieben:Don Ursulo hat geschrieben:yellow hat geschrieben:Interessieren würde mich noch, welche Perspektiven ein Schweizer Durchschnittsverein einem 16-Jährigen bieten kann, wenn ein finanziell potenter Club anklopft. Geduld und Weitsicht in der heutigen Welt zu erwarten, ist schon etwas viel verlangt. Ich denke, Canepa kann ein Liedchen davon singen.
Dass man auf ihn setzt, mit der ersten Mannschaft
trainieren kann, und zum Einsatz kommt. Und auch
einen anständigen Lohn zahlt.
Der besagte Fink spielt nun bei der U18 in
Dortmund ...
Aber man muss sich auch bemühen, was ich bei
uns in letzter Zeit vermisse ...
U17, in Deutschland gibt es keine U18
U17 = B-Jugend
U19 = A-Jugend
Nebst deinen bereits genannten Argumenten gibt es noch ein weiteres, welches unbedingt aufgezeigt werden muss.
Von all den Spielern, welche mit 16, 17, 18 ins Ausland wechseln, bevor sie in der Schweiz (Super League) Stammspieler werden schaffen es schlussendlich die wenigsten, sich in einer der Top-Ligen durchzusetzen.
Von den weit über 100 Spieler, welche in den letzten 10-15 Jahren diesen Schritt versuchten, sind praktisch alle gescheitert.
Welchen Spielern gelang es, eine internationale Karriere hinzulegen?
Da kommt mir eigentlich nur Djourou und Sow (muss sich zuerst noch durchsetzen, aber stark bei YB und Nationalspieler) in den Sinn... und Widmer, welcher direkt aus der Challenge League wechselte und sich in der Serie A etablieren konnte.
Ansonsten haben alle Schweizer Top-Shots zuerst ihre Sporen in der Superleague verdient.
Dieses Argument muss man immer und immer wieder den Talenten klar machen.
Willst du eine internationale Karriere starten, dann etablier dich zuerst in der Schweiz.
Und dann müssen die Perspektiven im Verein stimmen.
Stufen überspringen, Talent fördern.
Denn auch beim FCZ werden immer mal wieder bereits 16 Jährige in der U21 eingesetzt, wenn das Talent offensichtlich ist (Elvedi, Rodriguez, Omeragic, etc.)
Behrami hast du noch vergessen. Aber stimmt schon, die meisten scheitern, wenn sie ohne Erfahrung im Erwachsenenfussball ins Ausland wechseln.
Und trotz all dieser Fakten gibt es immer wieder Spieler (und/oder Berater und Eltern), die überzeugt sind, dass man es hier mit einer der erfolgreichen Ausnahmen zu tun hat. Und dann kommt noch die Ungeduld dazu. Canepa könnte sicherlich ein Liedchen davon singen. Ich bin sicher, dass er und Bickel immer wieder auf die besseren Perspektiven beim FCZ hingewiesen haben, aber oft ohne Erfolg. Da waren doch diverse Spieler, die so den Abgang machten und diverse Geschichten von wütenden Vätern und Müttern in Canepas Büro (Spontan kommen mir Janicic, Oberlin und Untersee in den Sinn). Einige Spieler waren sogar schon im Kader der 1. Mannschaft, aber dort wurden sie, ihrer Meinung nach, viel zu wenig eingesetzt.
Aber diese Debatte läuft in eine ganz falsche Richtung. Meine Kritik richtete sich ja nicht gegen die Spieler, sondern ganz klar gegen die Mannschaften, die nicht wissen, wohin mit dem Geld. Da wird einfach mal drauflos gepostet und wer nichts taugt, der soll dann selber schauen, was er weiter machen will.
Wäre interessant zu wissen, wie sich diese Mannschaften um die Spieler kümmern, wenn sie als 16-Jährige in eine ganz neue Kultur kommen und evtl. nicht einmal die Sprache sprechen. Wie werden sie betreut? Und vor allem was unternehmen sie, um gescheiterten Talenten zu helfen?