Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

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Züri Live
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon Züri Live » 28.11.18 @ 22:03

spitzkicker hat geschrieben:
Los Tioz hat geschrieben:
Züri Live hat geschrieben:Dixons Einwechslung rettet über weite Strecken schlechten Auftritt nur halbwegs / Xamax – FCZ 3:3 Analyse und Highlights hier:
http://www.zuerilive.ch/2018/11/dixons- ... ighlights/


Einmal mehr danke für die tolle Analyse! Was wohl Schmiedrich dazu sagt dass Dixon die Note 9 und den MVP erhalten hat?


Bin mir bei der Züri Live Notengebung einmal mehr nicht sicher, ob sie die Noten zur nach Sympathien verteilen, oder einfach provozieren wollen. Wie anders ist es zu erklären, dass ein Palsson mit einer 6 belohnt wird nach einer miserablen und fehlerhaften Vorstellung, die Magnin sogar dazu zwang, seinen Captain zu erlösen und rauszunehmen. Aus der NZZ: Im Mittelfeld ist Victor Palsson gemäss seinem Trainer Ludovic Magnin zwar gesund ins Spiel gestiegen. Trotzdem spielt der Captain, als beeinträchtige schweres Fieber seine Wahrnehmung.


Palssons Leistung war meiner Ansicht nach weit davon entfernt, als miserabel bezeichnet werden zu können, und der Wechsel war taktischer Natur. Dank diesem taktischen Wechsel (und der guten Leistung von Einwechselspieler Dixon) kam es tatsächlich dann noch zum Punktgewinn. Magnin musste für seine Umstellung einen der Zentralen Mittelfeldspieler rausnehmen. Heki kam da sicherlich am wenigsten in Frage und zwischen Domgjoni und Palsson entschied vermutlich der Schonungsaspekt bei Palsson nach dessen Rückkehr von der Verletzung und Reisen/Einsätzen im A-Nationalteam in der «Länderspielpause». Gegen Xamax erhielt Palsson bei Züri Live sechs Punkte im Bereich Top-Offensivaktionen – weit mehr als jemals zuvor in dieser Saison. Wenn einer wie Palsson plötzlich immer mehr offensive Akzente setzt, achtet man als Live-Zuschauer da vielleicht nicht so drauf, weil man es von ihm nicht erwartet.

Wie die NZZ in diesem konkreten Fall bezüglich Palsson zu ihrer Ansicht gekommen ist, kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber ich weiss, wie NZZ, Tagi, Blick etc. üblicherweise zu ihren Bewertungen gelangen, und kann es daher vermuten und nachvollziehen. In der Regel passiert dies auf der Basis von einer einzelnen Szene des Spiels - sei es ein Tor, ein Gegentor oder wie in diesem Fall jetzt eine Auswechslung. Der Journalist fragte sich sehr wahrscheinlich, warum Palsson ausgewechselt wurde, und erinnerte sich wohl an eine einzelne schlechte Szene von Palsson und damit ist dann die einseitige Meinung schnell gemacht: «Palsson hat miserabel gespielt». Er versteigt sich sogar zu der Aussage, Palsson habe gespielt, wie wenn er Fieber gehabt hätte.

Mit seiner vorgefassten Meinung geht der Journalist dann zu den Interviews und in die Pressekonferenz. Dort versucht er dann Quotes zu bekommen, die seine vorgefasste Meinung irgendwie bestätigen helfen. An Quotes, welche der vorgefassten Meinung widersprechen, sind die Journalisten in der Regel nicht interessiert. Vor allem im Tagi, aber zunehmend auch in der NZZ lese ich dann jeweils am nächsten Tag einen Text, in welchem die Meinung des Journalisten mit den Aussagen von Trainern und Spielern auf eine so perfide Art kombiniert werden, dass der Sinn der jeweiligen Aussagen völlig verfälscht wird, manchmal gar um 180 Grad. Was in der Mixed Zone oder an der PK gesagt wird, und wie dies nachher in der Zeitung dargestellt wird, sind häufig völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Daher ist Wettstein vom Blick mit seiner Kamera viel ehrlicher. Er könnte da zwar theoretisch auch relevante Dinge rausschneiden – macht er aber kaum.

Boulevard- und Kampagnenjournalismus gibt es heute in allen Medien – eine Ausnahme zu dieser Regel kommt mir nicht in den Sinn. Und die Fussballberichterstattung widerspiegelt das ebenfalls.

Häufig sitzen die Journalisten der verschiedenen aus Zürich publizierenden Zeitungen auf der Medientribüne nebeneinander / hintereinander (genauso wie die Basler, Berner, Luzerner, Genfer etc.) und schaukeln sich manchmal mit der Meinung über einen konkreten Spieler oder eine Szene gegenseitig hoch, bis alle die gleiche Meinung haben – die deswegen aber keineswegs richtiger sein muss. Nicht selten übernehmen sie auch einfach eins-zu-eins die Ansicht eines vorschnell urteilenden SRF- oder Teleclub-Kommentators, den man parallel im Ohr hat. Der «Blick» betreibt von allen den grössten Aufwand und hat beispielsweise zusätzlich häufig noch einen zweiten Mann (in der Redaktion oder anderswo), der die Partie am TV guckt. Es wird dann über gewisse Szenen oder Spieler per Telephon Rücksprache gehalten, was die Qualität der Beurteilung manchmal tatsächlich verbessert, aber bei weitem nicht immer.

Wie kommen nun die Bewertungen auf Züri Live zustande? Erstmal nehme ich mir mehr Zeit dafür – viel mehr Zeit. Die anderen Medien müssen ihre Artikel natürlich schneller fertig haben. Etwas genauer hingucken und weniger vorschnell urteilen könnten sie in vielen Fällen trotzdem. Und zudem hindert sie ja niemand daran, zusätzlich in der Dienstagsausgabe mal eine richtig sorgfältige und detaillierte Analyse des Wochenendspiels mit allen graphischen PiPaPos zu bringen. Anstatt immer die gleichen Stories über Erich Vogel, Kookie und die Rauchgewohnheiten von Familie Canepa jahrein jahraus wieder aufzuwärmen wie alte Weggli. Ehrlich gesagt: sollte beispielsweise der Tagi irgendwann beschliessen, so eine fundierte Spieltagsanalyse einzuführen, dann wäre mein Ziel erreicht. Ob dieses Ziel realistisch ist, ist wieder eine andere Frage. ;-)

Für die Züri Live-Bewertungen und -Statistiken seziere ich jede einzelne Aktion des Spiels im Detail. Speziell wichtige Szenen oder Standards schaue ich manchmal 10x hintereinander nochmal an. Zum Beispiel fokussiere ich bei jedem Durchlauf einer einzelnen Szene auf einen anderen Spieler und schaue, wie dieser sich verhalten hat. Was hat Brecher gemacht? Was Pa Modou? Was Maxsö? Wichtig ist auch, jede Szene im Kontext ihrer Entstehung zu bewerten. Wenn bei einem gegnerischen Angriff ein Spieler nicht auf seiner Position ist, springe ich nochmal zurück auf die vorhergehende Szene und versuche zu verstehen, warum. Ist der Spieler zum Beispiel bei Rückstand ein verständliches Risiko eingegangen und konnte danach aus diesem Grund beim schnellen Gegenstoss unmöglich rechtzeitig zurück sein, dann wäre es unfair, dem Spieler einen Minuspunkt zu geben. Bei Defensivstandards halte ich das Bild immer vor der Ausführung an und merke oder notiere mir die daraus ersichtliche Zuteilung. Die TV-Kommentatoren und anderen Journalisten tendieren ja meist dazu, demjenigen Spieler die Schuld zu geben, der am Ende am nächsten beim gegnerischen Torschützen stand. Aber es kommt häufig vor, dass dieser keineswegs der «Schuldige» ist, sondern ein Spieler ist, der am Ende noch den Fehler eines Mitspielers auszubügeln versuchte – und aus diesem Grund am nächsten steht.

Bei Toren und Torchancen springe ich jeweils nochmal zurück an den Anfang der Szene und notiere danach jede Ballberührung, die zu diesem Tor / dieser Torchance geführt hat. Jeder Spieler wird aber pro Tor / Torchance schlussendlich nur einmal gezählt, damit nachher die Anzahl Torbeteiligungen und Chancenbeteiligungen ermittelbar ist. Der gefoulte Spieler bei einem Penalty wird als Assistgeber gezählt und allfällige Passgeber vor diesem Foul als Pre-Assists. Assists und Vorlagen werden gezählt, falls es nicht mehr als eine Ballberührung eines Gegners zwischendurch gegeben hat. Berührt der Gegner den Ball zwischen zwei Ballberührungen des FCZ nur einmal, kann man nicht von einem Ballverlust sprechen. Typisches Beispiel das 2:2 bei Xamax. Die Flanke von Dixon war so scharf, dass der Gegner den Ball nicht unter Kontrolle bringen oder kontrolliert klären konnte – der FCZ faktisch immer noch in Ballbesitz, daher nur eine Ballberührung bevor Kryeziu den Abpraller versenkte - daher Assist Dixon.

Neben dem profanen Zählen von Cornern, Freistössen in Strafraumnähe, Steilpässen, Flanken etc. verteile ich den Spielern Pluspunkte und Minuspunkte Spielszene für Spielszene. Es gibt natürlich auch viele Spielszenen, wo die Aktion/das Verhalten einfach im (auf Super League-Niveau) erwartbaren Rahmen war, weder speziell positiv, noch negativ – dann gibt es keine Punkte. Bei den Pluspunkten differenziere ich nach Offensiv- und Defensivszenen. Diese erscheinen auch in den Stats. Die Minuspunkte weise ich bewusst nicht separat aus, sie werden aber für die Note genauso gezählt, wie die Pluspunkte. Eine gute / schlechte Szene gibt einen halben Plus- oder Minuspunkt. Eine sehr gute / sehr schlechte Szene einen ganzen Plus-/Minuspunkt. Es gibt pro Szene und Spieler nie mehr als einen ganzen Pluspunkt, es kann aber in Ausnahmefällen wie beispielsweise dem Brecher-Fehler beim 0:1 in der Maladière auch mal zwei ganze Minuspunkte geben. Am Ende wird zusammengezählt bzw. subtrahiert. Thema Torhüter: für mich ganz entscheidend in der Bewertung ist die Position, Schärfe und Präzision des Abschlusses des gegnerischen Stürmers und die Frage, ob man von einem Super League-Torhüter erwarten kann, einen solchen Ball zu halten. Manche Torhüter sehen in ihren Paraden spektakulärer aus, als andere, aber das ist für mich nicht wirklich relevant, da es sich ja nicht um Eiskunstlaufen handelt und es keine B-Note für den künstlerischen Ausdruck gibt. Sehr wohl relevant für die Bewertung ist aber, wenn ein Torhüter sich in einer Szene eigentlich schlecht verhalten und den Ball nur mit Glück gehalten hat.

Die Skala der Bewertung sieht dann folgendermassen aus:
+10 oder mehr Punkte = Note 10
+8 bis +9 Punkte = Note 9
+6 bis +7 Punkte = Note 8
+4 bis +5 Punkte = Note 7
+2 bis +3 Punkte = Note 6
-1 bis +1 Punkte = Note 5
-2 bis -3 Punkte = Note 4
-4 bis -5 Punkte = Note 3¨
-6 bis -7 Punkte = Note 2
-8 oder noch weniger Punkte = Note 1

Die sich aus dieser Kalkulation ergebenden Noten gehe ich dann nochmals durch, um zu prüfen, wie sie zustande gekommen sind (welche positiven und negativen Szenen haben zu dieser Note geführt) und ob sie auch in Bezug auf den Gesamteindruck des Spielers Sinn ergeben. In 90-95% der Fälle behalte ich die errechnete Note bei. In Ausnahmefällen passe ich die Bewertung um maximal eine Note nach oben oder unten an:

1) Wenn ein Spieler an ausserordentlich vielen spielentscheidenden Szenen (positiv oder negativ) beteiligt war und dies in der Note zu wenig zum Ausdruck kommt
2) Wenn wichtige Aspekte der Leistung des Spielers durch die Bewertung von einzelnen Szenen nicht genügend berücksichtigt werden konnten
3) Als zusätzliches Argument bei 1) und 2): wenn der Spieler «halbe Punkte» hat, die sonst nicht gezählt werden
4) Wenn ein Spieler rechnerisch eine «10» erreicht, ohne wirklich eine (nahezu) perfekte Leistung abgeliefert zu haben – oder rechnerisch eine «1» erhielte, aber trotzdem einige Dinge gut gemacht hat

Punkt 4) kam bei diesem Spiel ausnahmsweise gleich zwei Mal zur Anwendung. Dixon hatte rein rechnerisch eine «10» und Kololli rein rechnerisch eine «1». In diesem Zusammenhang ist noch die Regel für Spieler, die nicht 90 Minuten spielen, relevant. Bei einem Einsatz von ca. 30 Minuten wie bei Dixon werden die Punkte verdoppelt. Mit anderen Worten: von einem Spieler mit einem 30 Minuten-Einsatz kann man nach dieser Logik etwa gleich viele Top-Aktionen erwarten, wie in 45 Minuten bei einem Spieler, der 90 Minuten spielt, da er ja mehr Energie in diese 30 Minuten stecken kann. Bei einem Spieler, der 5 Minuten spielt, werden die Punkte verdreifacht. Bei einem Spieler, der 60 Minuten spielt, etwa mit einem Faktor von ca. 1,2 multipliziert – etc. Ab 80 Minuten Einsatz gelten wie 90 Minuten.

Zusätzlich zur Video-Analyse schneide ich ja jeweils die Live-Übertragung von Züri Live zu «Highlights» und «Spielinfos» und gehe dabei auf der Audio-Schiene gleich noch ein weiteres Mal das ganze Spiel komplett durch. Beurteilungen der anderen Medien klingen manchmal auf den ersten Blick einleuchtend, sind bei genauerer Betrachtung aber häufig nicht fundiert. Schlussendlich muss aber natürlich jeder selbst wissen, ob er den «Autoritäten» Blick, Tagi, NZZ, SRF, Teleclub mit ihren wechselnden Protagonisten und häufig aus dem Ärmel geschüttelten Kommentaren mehr glauben schenken will, oder einem. der so gut wie alle Wettbewerbs- und Testspiele des FCZ der letzten Jahre verfolgt, kommentiert und detailliert analysiert hat. ;-) Am besten ist sowieso, wenn jeder seine eigene Meinung hat. Ich finde es super, wenn die Analysen von Züri Live die Diskussion weiter anregen und andere Meinungen vertreten werden. 100%-ige Objektivität gibt es nicht. Von niemandem. Aber eines kann ich versichern: ich versuche wirklich alles, was möglich ist, um die Bewertung so objektiv wie möglich zu gestalten. Würde ich eine Benotung gleich nach dem Spiel vornehmen ohne dieses nochmal durchanalysiert zu haben, würde diese anders (weniger objektiv) aussehen. Denn vieles sieht man nun mal erst auf den zweiten Blick. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich nach Sympathie bewerte. Die Noten von grundsätzlich allen Spielern verändern sich bei Züri Live im Saisonverlauf ziemlich stark basierend auf der jeweiligen Formkurve.


camelos
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon camelos » 28.11.18 @ 22:25

spitzkicker hat geschrieben:
camelos hat geschrieben:
spitzkicker hat geschrieben:Bei der ganzen Kontroverse um Züri Live muss man zwei Dinge auseinanderhalten:

Da ist auf der einen Seite der Superservice an live Berichten, vor allem natürlich von Testspielen, die man sonst nirgends verfolgen kann.

Und auf der anderen Seite sind die Spielernoten, die nur so von Sympathikundgebungen triefen und meist (nicht immer) jeden Sachverstand vermissen lassen. Warum das so ist, warum man sich hier tatsächlich der Notengebung des Blick anschliesst, weiss ich nicht. Es ist einfach schade. Es geht ja nicht darum, ob man einem Spieler eine 9 oder 8, eine 5 oder 4 gibt. Sondern dass die einen vergoldet, andere aber höchstens verzinkt werden.



....und es dir zu 99% egal ist, solange deine Lieblinge(Toni, Brecher und Bangura) nicht involviert sind.. ;-)
Ich verstehe echt nicht, warum man sich so nervt. Züri Live hat schon mehrmals erklärt , nach welchen Kriterien er seine Noten vergibt.Das bedeutet nicht das ich immer einverstanden bin, aber immerhin respektiere ich seine(subjektive) Meinung, ohne gleich am Rad zu drehen..Wer das nicht schafft, sollte seine Beiträge mit Benotung vielleicht einfach überfliegen... ;-)


So, soooo - und warum lässt du nicht einfach das Lesen von Forumsbeiträgen, die dir nicht passen und du dafür hier am Rad drehst? Kommentar überflüssig.


Okay....
Da hab ich anscheinend einen Nerv getroffen.. Nicht das erste Mal, das du besser austeilen, den argumentieren, geschweige den einstecken kannst..
Aber easy, danke für deinen konstruktiven Beitrag..
5.2.22 Derby GCN-FCZ 1:3
Transpi in der SK:
ZÜRI SINDER NO NIE GSI, JETZT SINDER NÖD MAL ME GC

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spitzkicker
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon spitzkicker » 28.11.18 @ 22:54

Züri Live hat geschrieben:
spitzkicker hat geschrieben:
Los Tioz hat geschrieben:
Züri Live hat geschrieben:Dixons Einwechslung rettet über weite Strecken schlechten Auftritt nur halbwegs / Xamax – FCZ 3:3 Analyse und Highlights hier:
http://www.zuerilive.ch/2018/11/dixons- ... ighlights/


Einmal mehr danke für die tolle Analyse! Was wohl Schmiedrich dazu sagt dass Dixon die Note 9 und den MVP erhalten hat?


Bin mir bei der Züri Live Notengebung einmal mehr nicht sicher, ob sie die Noten zur nach Sympathien verteilen, oder einfach provozieren wollen. Wie anders ist es zu erklären, dass ein Palsson mit einer 6 belohnt wird nach einer miserablen und fehlerhaften Vorstellung, die Magnin sogar dazu zwang, seinen Captain zu erlösen und rauszunehmen. Aus der NZZ: Im Mittelfeld ist Victor Palsson gemäss seinem Trainer Ludovic Magnin zwar gesund ins Spiel gestiegen. Trotzdem spielt der Captain, als beeinträchtige schweres Fieber seine Wahrnehmung.


Palssons Leistung war meiner Ansicht nach weit davon entfernt, als miserabel bezeichnet werden zu können, und der Wechsel war taktischer Natur. Dank diesem taktischen Wechsel (und der guten Leistung von Einwechselspieler Dixon) kam es tatsächlich dann noch zum Punktgewinn. Magnin musste für seine Umstellung einen der Zentralen Mittelfeldspieler rausnehmen. Heki kam da sicherlich am wenigsten in Frage und zwischen Domgjoni und Palsson entschied vermutlich der Schonungsaspekt bei Palsson nach dessen Rückkehr von der Verletzung und Reisen/Einsätzen im A-Nationalteam in der «Länderspielpause». Gegen Xamax erhielt Palsson bei Züri Live sechs Punkte im Bereich Top-Offensivaktionen – weit mehr als jemals zuvor in dieser Saison. Wenn einer wie Palsson plötzlich immer mehr offensive Akzente setzt, achtet man als Live-Zuschauer da vielleicht nicht so drauf, weil man es von ihm nicht erwartet.

Wie die NZZ in diesem konkreten Fall bezüglich Palsson zu ihrer Ansicht gekommen ist, kann ich nicht mit letzter Sicherheit sagen, aber ich weiss, wie NZZ, Tagi, Blick etc. üblicherweise zu ihren Bewertungen gelangen, und kann es daher vermuten und nachvollziehen. In der Regel passiert dies auf der Basis von einer einzelnen Szene des Spiels - sei es ein Tor, ein Gegentor oder wie in diesem Fall jetzt eine Auswechslung. Der Journalist fragte sich sehr wahrscheinlich, warum Palsson ausgewechselt wurde, und erinnerte sich wohl an eine einzelne schlechte Szene von Palsson und damit ist dann die einseitige Meinung schnell gemacht: «Palsson hat miserabel gespielt». Er versteigt sich sogar zu der Aussage, Palsson habe gespielt, wie wenn er Fieber gehabt hätte.

Mit seiner vorgefassten Meinung geht der Journalist dann zu den Interviews und in die Pressekonferenz. Dort versucht er dann Quotes zu bekommen, die seine vorgefasste Meinung irgendwie bestätigen helfen. An Quotes, welche der vorgefassten Meinung widersprechen, sind die Journalisten in der Regel nicht interessiert. Vor allem im Tagi, aber zunehmend auch in der NZZ lese ich dann jeweils am nächsten Tag einen Text, in welchem die Meinung des Journalisten mit den Aussagen von Trainern und Spielern auf eine so perfide Art kombiniert werden, dass der Sinn der jeweiligen Aussagen völlig verfälscht wird, manchmal gar um 180 Grad. Was in der Mixed Zone oder an der PK gesagt wird, und wie dies nachher in der Zeitung dargestellt wird, sind häufig völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Daher ist Wettstein vom Blick mit seiner Kamera viel ehrlicher. Er könnte da zwar theoretisch auch relevante Dinge rausschneiden – macht er aber kaum.

Boulevard- und Kampagnenjournalismus gibt es heute in allen Medien – eine Ausnahme zu dieser Regel kommt mir nicht in den Sinn. Und die Fussballberichterstattung widerspiegelt das ebenfalls.

Häufig sitzen die Journalisten der verschiedenen aus Zürich publizierenden Zeitungen auf der Medientribüne nebeneinander / hintereinander (genauso wie die Basler, Berner, Luzerner, Genfer etc.) und schaukeln sich manchmal mit der Meinung über einen konkreten Spieler oder eine Szene gegenseitig hoch, bis alle die gleiche Meinung haben – die deswegen aber keineswegs richtiger sein muss. Nicht selten übernehmen sie auch einfach eins-zu-eins die Ansicht eines vorschnell urteilenden SRF- oder Teleclub-Kommentators, den man parallel im Ohr hat. Der «Blick» betreibt von allen den grössten Aufwand und hat beispielsweise zusätzlich häufig noch einen zweiten Mann (in der Redaktion oder anderswo), der die Partie am TV guckt. Es wird dann über gewisse Szenen oder Spieler per Telephon Rücksprache gehalten, was die Qualität der Beurteilung manchmal tatsächlich verbessert, aber bei weitem nicht immer.

Wie kommen nun die Bewertungen auf Züri Live zustande? Erstmal nehme ich mir mehr Zeit dafür – viel mehr Zeit. Die anderen Medien müssen ihre Artikel natürlich schneller fertig haben. Etwas genauer hingucken und weniger vorschnell urteilen könnten sie in vielen Fällen trotzdem. Und zudem hindert sie ja niemand daran, zusätzlich in der Dienstagsausgabe mal eine richtig sorgfältige und detaillierte Analyse des Wochenendspiels mit allen graphischen PiPaPos zu bringen. Anstatt immer die gleichen Stories über Erich Vogel, Kookie und die Rauchgewohnheiten von Familie Canepa jahrein jahraus wieder aufzuwärmen wie alte Weggli. Ehrlich gesagt: sollte beispielsweise der Tagi irgendwann beschliessen, so eine fundierte Spieltagsanalyse einzuführen, dann wäre mein Ziel erreicht. Ob dieses Ziel realistisch ist, ist wieder eine andere Frage. ;-)

Für die Züri Live-Bewertungen und -Statistiken seziere ich jede einzelne Aktion des Spiels im Detail. Speziell wichtige Szenen oder Standards schaue ich manchmal 10x hintereinander nochmal an. Zum Beispiel fokussiere ich bei jedem Durchlauf einer einzelnen Szene auf einen anderen Spieler und schaue, wie dieser sich verhalten hat. Was hat Brecher gemacht? Was Pa Modou? Was Maxsö? Wichtig ist auch, jede Szene im Kontext ihrer Entstehung zu bewerten. Wenn bei einem gegnerischen Angriff ein Spieler nicht auf seiner Position ist, springe ich nochmal zurück auf die vorhergehende Szene und versuche zu verstehen, warum. Ist der Spieler zum Beispiel bei Rückstand ein verständliches Risiko eingegangen und konnte danach aus diesem Grund beim schnellen Gegenstoss unmöglich rechtzeitig zurück sein, dann wäre es unfair, dem Spieler einen Minuspunkt zu geben. Bei Defensivstandards halte ich das Bild immer vor der Ausführung an und merke oder notiere mir die daraus ersichtliche Zuteilung. Die TV-Kommentatoren und anderen Journalisten tendieren ja meist dazu, demjenigen Spieler die Schuld zu geben, der am Ende am nächsten beim gegnerischen Torschützen stand. Aber es kommt häufig vor, dass dieser keineswegs der «Schuldige» ist, sondern ein Spieler ist, der am Ende noch den Fehler eines Mitspielers auszubügeln versuchte – und aus diesem Grund am nächsten steht.

Bei Toren und Torchancen springe ich jeweils nochmal zurück an den Anfang der Szene und notiere danach jede Ballberührung, die zu diesem Tor / dieser Torchance geführt hat. Jeder Spieler wird aber pro Tor / Torchance schlussendlich nur einmal gezählt, damit nachher die Anzahl Torbeteiligungen und Chancenbeteiligungen ermittelbar ist. Der gefoulte Spieler bei einem Penalty wird als Assistgeber gezählt und allfällige Passgeber vor diesem Foul als Pre-Assists. Assists und Vorlagen werden gezählt, falls es nicht mehr als eine Ballberührung eines Gegners zwischendurch gegeben hat. Berührt der Gegner den Ball zwischen zwei Ballberührungen des FCZ nur einmal, kann man nicht von einem Ballverlust sprechen. Typisches Beispiel das 2:2 bei Xamax. Die Flanke von Dixon war so scharf, dass der Gegner den Ball nicht unter Kontrolle bringen oder kontrolliert klären konnte – der FCZ faktisch immer noch in Ballbesitz, daher nur eine Ballberührung bevor Kryeziu den Abpraller versenkte - daher Assist Dixon.

Neben dem profanen Zählen von Cornern, Freistössen in Strafraumnähe, Steilpässen, Flanken etc. verteile ich den Spielern Pluspunkte und Minuspunkte Spielszene für Spielszene. Es gibt natürlich auch viele Spielszenen, wo die Aktion/das Verhalten einfach im (auf Super League-Niveau) erwartbaren Rahmen war, weder speziell positiv, noch negativ – dann gibt es keine Punkte. Bei den Pluspunkten differenziere ich nach Offensiv- und Defensivszenen. Diese erscheinen auch in den Stats. Die Minuspunkte weise ich bewusst nicht separat aus, sie werden aber für die Note genauso gezählt, wie die Pluspunkte. Eine gute / schlechte Szene gibt einen halben Plus- oder Minuspunkt. Eine sehr gute / sehr schlechte Szene einen ganzen Plus-/Minuspunkt. Es gibt pro Szene und Spieler nie mehr als einen ganzen Pluspunkt, es kann aber in Ausnahmefällen wie beispielsweise dem Brecher-Fehler beim 0:1 in der Maladière auch mal zwei ganze Minuspunkte geben. Am Ende wird zusammengezählt bzw. subtrahiert. Thema Torhüter: für mich ganz entscheidend in der Bewertung ist die Position, Schärfe und Präzision des Abschlusses des gegnerischen Stürmers und die Frage, ob man von einem Super League-Torhüter erwarten kann, einen solchen Ball zu halten. Manche Torhüter sehen in ihren Paraden spektakulärer aus, als andere, aber das ist für mich nicht wirklich relevant, da es sich ja nicht um Eiskunstlaufen handelt und es keine B-Note für den künstlerischen Ausdruck gibt. Sehr wohl relevant für die Bewertung ist aber, wenn ein Torhüter sich in einer Szene eigentlich schlecht verhalten und den Ball nur mit Glück gehalten hat.

Die Skala der Bewertung sieht dann folgendermassen aus:
+10 oder mehr Punkte = Note 10
+8 bis +9 Punkte = Note 9
+6 bis +7 Punkte = Note 8
+4 bis +5 Punkte = Note 7
+2 bis +3 Punkte = Note 6
-1 bis +1 Punkte = Note 5
-2 bis -3 Punkte = Note 4
-4 bis -5 Punkte = Note 3¨
-6 bis -7 Punkte = Note 2
-8 oder noch weniger Punkte = Note 1

Die sich aus dieser Kalkulation ergebenden Noten gehe ich dann nochmals durch, um zu prüfen, wie sie zustande gekommen sind (welche positiven und negativen Szenen haben zu dieser Note geführt) und ob sie auch in Bezug auf den Gesamteindruck des Spielers Sinn ergeben. In 90-95% der Fälle behalte ich die errechnete Note bei. In Ausnahmefällen passe ich die Bewertung um maximal eine Note nach oben oder unten an:

1) Wenn ein Spieler an ausserordentlich vielen spielentscheidenden Szenen (positiv oder negativ) beteiligt war und dies in der Note zu wenig zum Ausdruck kommt
2) Wenn wichtige Aspekte der Leistung des Spielers durch die Bewertung von einzelnen Szenen nicht genügend berücksichtigt werden konnten
3) Als zusätzliches Argument bei 1) und 2): wenn der Spieler «halbe Punkte» hat, die sonst nicht gezählt werden
4) Wenn ein Spieler rechnerisch eine «10» erreicht, ohne wirklich eine (nahezu) perfekte Leistung abgeliefert zu haben – oder rechnerisch eine «1» erhielte, aber trotzdem einige Dinge gut gemacht hat

Punkt 4) kam bei diesem Spiel ausnahmsweise gleich zwei Mal zur Anwendung. Dixon hatte rein rechnerisch eine «10» und Kololli rein rechnerisch eine «1». In diesem Zusammenhang ist noch die Regel für Spieler, die nicht 90 Minuten spielen, relevant. Bei einem Einsatz von ca. 30 Minuten wie bei Dixon werden die Punkte verdoppelt. Mit anderen Worten: von einem Spieler mit einem 30 Minuten-Einsatz kann man nach dieser Logik etwa gleich viele Top-Aktionen erwarten, wie in 45 Minuten bei einem Spieler, der 90 Minuten spielt, da er ja mehr Energie in diese 30 Minuten stecken kann. Bei einem Spieler, der 5 Minuten spielt, werden die Punkte verdreifacht. Bei einem Spieler, der 60 Minuten spielt, etwa mit einem Faktor von ca. 1,2 multipliziert – etc. Ab 80 Minuten Einsatz gelten wie 90 Minuten.

Zusätzlich zur Video-Analyse schneide ich ja jeweils die Live-Übertragung von Züri Live zu «Highlights» und «Spielinfos» und gehe dabei auf der Audio-Schiene gleich noch ein weiteres Mal das ganze Spiel komplett durch. Beurteilungen der anderen Medien klingen manchmal auf den ersten Blick einleuchtend, sind bei genauerer Betrachtung aber häufig nicht fundiert. Schlussendlich muss aber natürlich jeder selbst wissen, ob er den «Autoritäten» Blick, Tagi, NZZ, SRF, Teleclub mit ihren wechselnden Protagonisten und häufig aus dem Ärmel geschüttelten Kommentaren mehr glauben schenken will, oder einem. der so gut wie alle Wettbewerbs- und Testspiele des FCZ der letzten Jahre verfolgt, kommentiert und detailliert analysiert hat. ;-) Am besten ist sowieso, wenn jeder seine eigene Meinung hat. Ich finde es super, wenn die Analysen von Züri Live die Diskussion weiter anregen und andere Meinungen vertreten werden. 100%-ige Objektivität gibt es nicht. Von niemandem. Aber eines kann ich versichern: ich versuche wirklich alles, was möglich ist, um die Bewertung so objektiv wie möglich zu gestalten. Würde ich eine Benotung gleich nach dem Spiel vornehmen ohne dieses nochmal durchanalysiert zu haben, würde diese anders (weniger objektiv) aussehen. Denn vieles sieht man nun mal erst auf den zweiten Blick. Und ich habe nicht das Gefühl, dass ich nach Sympathie bewerte. Die Noten von grundsätzlich allen Spielern verändern sich bei Züri Live im Saisonverlauf ziemlich stark basierend auf der jeweiligen Formkurve.


Besten Dank für deine ausführliche Schilderung zur Notengebung. Und für den Riesenaufwand zur Erstellung der Wertungen zolle ich Respekt. Das Problem ist halt: Am Schluss bleibt immer der subjektive Einfluss stärker hängen als vielleicht die objektiven Aspekte. Du kannst hundert Szenen akribisch auseinanderklauben, aber ob du am Schluss eine Aktion als Top oder nicht beurteilst, einen Schuss als haltbar oder nicht, eine Goalieparade als Big Save oder als Showflieger ist dann halt subjektiv und beeinflusst die Wertung (Note).

Ein interessantes Experiment wäre, wenn zehn Leute haargenau nach deinem "Manual" einen Match sezieren und die Spieler benoten würden. Wäre sicher spannend zu sehen, wie gross die Differenzen wären. Ich sage bewusst "Experiment", weil es einmalig sein müsste. Denn sobald man versucht, den Sport (nicht nur den Fussball) "wissenschaftlich" zu erklären, gehen Emotionen mit all ihren subjektiven Reaktionen, alle Diskussionen bachab. Und das wäre schade.

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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon Züri Live » 28.11.18 @ 23:13

Kanga82 hat geschrieben:Die Notengebung bei Züri Live ist schon die ganze Saison ein schlechter Witz! Da geht es NUR nach Sympathien. Das Gegenteil von fundiert.
Punkt. Palsson oder auch Heki kommen immer sau-gut weg, auch wenn diese den grössten Stiefel auf den Platz zementieren.


Eine Behauptung, die den Fakten nicht standhält. Heki hat bisher in dieser Saison eine Züri Live-Durchschnittsnote von 5,6, Palsson gar nur 5,3. Von den regelmässig eingesetzten Spielern liegen nur noch Brecher (5,2) und Bangura (5,1) darunter, dazu die kaum eingesetzten Vanins (5,0), Maouche (5,0) und Dwamena (4,0).

Es ist eines der häufigsten Probleme in solchen Diskussionen, dass von einem Einzelfall verallgemeinert wird und dann Worte wie "immer" sehr schnell fallen, ohne dass man sich aber an letzte Woche geschweige den letzten Monat erinnern kann.

Blenden wir zurück an den Saisonstart. Die allgemeinen Bewertungen zu Heki waren gut oder zumindest nicht schlecht - selbst nach dem 0:4 bei YB wurden andere "Schuldige" an erster Stelle genannt. Ich habe dann das Spiel durchanalysiert und bin darauf gestossen, dass Hekis Unkonzentriertheiten für die Niederlage entscheidend waren. Er erhielt bei Züri Live die mit Abstand schlechteste Note von allen Spielern (2): http://www.zuerilive.ch/2018/08/alibiak ... ighlights/ - das war ziemlich gegen die allgemeine Meinung von damals.

Mit der Zeit wurde diese Kritik an Hekis Auftritten aber auch von Anderen mehr und mehr bestätigt. Nun hat sich Heki aber in den letzten Wochen gesteigert - speziell das "Rückspiel" gegen YB im Letzigrund war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung (Note 9, MVP): http://www.zuerilive.ch/2018/10/fcz-auf ... pielinfos/ - konnten einige mit meiner Kritik an Heki zu Saisonbeginn nichts anfangen, können jetzt andere mit meinem Lob seiner Leistungen nichts anfangen. So oder so: was auf keinen Fall stimmt, ist dass er "immer sau-gut wegkommt".


spitzkicker hat geschrieben: warum man sich hier tatsächlich der Notengebung des Blick anschliesst, weiss ich nicht.


Also eines ist sicher: die Noten von Züri Live und diejenigen des Blick unterscheiden sich stark. Weil eben der Blick hauptsächlich auf einzelnen Aktionen abstellt und Züri Live die ganzen 90 Minuten analysiert. Am Wochenende waren beim Blick Bangura (ZL-Note: 6), Nef (ZL-Note: 4), Palsson (ZL-Note: 6) und Odey (ZL-Note: 4) im Flop-Team der Runde (dafür bräuchte es wohl auf der ZL-Skala eine Note von 3 oder tiefer). Bei Heki Kryeziu (im Blick Top-Team, ZL-Note 8) waren wir uns offenbar einig.

yellow hat geschrieben:PS. Sorry, ich weiss, ich widerspreche mir gerade, aber wenn ich schon mal so am Schreiben bin, möchte ich doch noch eine Frage aufwerfen: Warum wird Brecher wegen seines groben Schnitzers nur noch eine 3 zugestanden und Winter bekommt trotz seiner aktiv praktizierten Zuschauerrolle beim Corner zum 3:2 eine 6? Verstehe ich nicht, zumal ich mich bei Brecher noch an ein oder zwei tolle Paraden erinnern kann und mir bei Winter einfach einmal mehr seine zu 90% unbrauchbaren Flanken im Gedächtnis haften blieben.


Das 0:1 war nicht die einzige schlechte Aktion von Brecher. Es war nur die einzige, die zu einem Gegentor geführt hat. Es gab vereinzelt auch Pluspunkte für Brecher, aber nicht alle im Teleclub abgefeierten Paraden waren aus meiner Sicht wirklich so grossartig, Teilweise waren es einfach selbstverständliche Aktionen eines Super League-Torhüters.

Winter war nicht Zuschauer aber er verlor tatsächlich das Kopfballduell genau wie Bangura gegen Leverkusen. Das gab einen halben Minuspunkt. Warum nur einen halben? Weil wenn ein Gegner wie Veloso/Doudin oder Brandt/Jedvaj einen Corner an den nahen Pfosten mit so hervorragendem Timing ausführt, es einfach sehr schwer zu verteidigen ist. Winter arbeitet sehr viel und punktet immer wieder mit kleinen aber sehr wichtigen Aktionen, weniger mit Spektakulärem - ausser jeweils zu Saisonstart, wo er jeweils sein ganzes Tore-Pulver so schnell wie möglich zu verballern scheint.

ouagi hat geschrieben:
Und die 2 für Kololli ist ja wohl ein schlechter Witz. Hätte man ihm nicht mal dann geben können, wenn er den Penalty verschossen hätte.


Er hatte sehr viele unnötige Ballverluste. Und nach praktisch jedem seiner eigenen Fehler verwarf er die Hände in Richtung eines Mitspielers. Auch die defensive Mitarbeit war abgesehen von einer Szene mangelhaft. Er schien häufig vergessen zu haben, dass er auf seiner Seite grundsätzlich als hinterster Mann aufgestellt war. Vorne fehlte aus dem Spiel heraus die Zielstrebigkeit und Spielintelligenz und die meisten Standards waren eher alibimässig getreten, es fehlte ebenfalls wieder die Präzision und Zielstrebigkeit.

@Alle: Vielen Dank für die aufmunternden Worte!

Zhyrus
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon Zhyrus » 29.11.18 @ 1:33

Ich finde deine Arbeit auch top und akzeptiere, dass ich nicht immer gleicher Meinung bin. Ich finde es gehört zum Fussball dazu, dass man Aktionen - Fehler und Geniestreiche - unterschiedlich gewichtet.

So könnte man beim BVB heute anführen, dass Reus alleine vor dem Tor kläglich versiebt, auf der anderen Seite hat er defensiv unglaublich für die Mannschaft gearbeitet. Es ist subjektiv, ob man nun das fehlende Tor oder eben die Emsigkeit höher bewertet.

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MetalZH
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon MetalZH » 29.11.18 @ 2:22

camelos hat geschrieben:Ich verstehe echt nicht, warum man sich so nervt. Züri Live hat schon mehrmals erklärt , nach welchen Kriterien er seine Noten vergibt.Das bedeutet nicht das ich immer einverstanden bin, aber immerhin respektiere ich seine(subjektive) Meinung, ohne gleich am Rad zu drehen..Wer das nicht schafft, sollte seine Beiträge mit Benotung vielleicht einfach überfliegen... ;-)


+1!

Züri Live ist etwas vom Grossartigsten, das wir im Umfeld des FCZ haben. Der Aufwand, den er betreibt, ist beeindruckend und das jeweilige Resultat in den meisten Fällen spannend und interessant. Dass jedes Bewertungssystem subjektive Komponenten hat, versteht sich von selbst, ebenso wie die untetschiedlichen Sichtweisen und Empfindungen der anderen Fans.

Dass Züri Live hier mamchmal scharf attakiert wird, finde ich sehr schade. Und kommt mir jetzt nicht mit "im Forum darf jeder seine Meinung sagen", denn einen gewissen Respekt wird man ja wohl noch erwarten dürfen vor jemandem, der uns eine dermassen grosse Dienstleistung gratis liefert. Da könnte man sich trotz Anonymität doch auch mal ein wenig zurückhalten, statt mit markigen Worten irgendwelche Unterstellungen und Verallgemeinerungen rauszuhauen.

Und sonst nehmt euch bitte camelos Tipp zu Herzen und lest einfach seine Bewertungen nicht, wenn ihr den Unterschied zu euren eigenen Einschätzungen nicht vertragen könnt.
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Re: Xamax - FC Zürich, Samstag, 24. November 2018, 19:00

Beitragvon ouagi » 29.11.18 @ 7:39

MetalZH hat geschrieben:
camelos hat geschrieben:Ich verstehe echt nicht, warum man sich so nervt. Züri Live hat schon mehrmals erklärt , nach welchen Kriterien er seine Noten vergibt.Das bedeutet nicht das ich immer einverstanden bin, aber immerhin respektiere ich seine(subjektive) Meinung, ohne gleich am Rad zu drehen..Wer das nicht schafft, sollte seine Beiträge mit Benotung vielleicht einfach überfliegen... ;-)


+1!

Züri Live ist etwas vom Grossartigsten, das wir im Umfeld des FCZ haben. Der Aufwand, den er betreibt, ist beeindruckend und das jeweilige Resultat in den meisten Fällen spannend und interessant. Dass jedes Bewertungssystem subjektive Komponenten hat, versteht sich von selbst, ebenso wie die untetschiedlichen Sichtweisen und Empfindungen der anderen Fans.

Dass Züri Live hier mamchmal scharf attakiert wird, finde ich sehr schade. Und kommt mir jetzt nicht mit "im Forum darf jeder seine Meinung sagen", denn einen gewissen Respekt wird man ja wohl noch erwarten dürfen vor jemandem, der uns eine dermassen grosse Dienstleistung gratis liefert. Da könnte man sich trotz Anonymität doch auch mal ein wenig zurückhalten, statt mit markigen Worten irgendwelche Unterstellungen und Verallgemeinerungen rauszuhauen.

Und sonst nehmt euch bitte camelos Tipp zu Herzen und lest einfach seine Bewertungen nicht, wenn ihr den Unterschied zu euren eigenen Einschätzungen nicht vertragen könnt.


Doch, lieber Metal, dieses Forum ist genau dafür da: Damit jeder der will seine Meinung sagt. Ich stehe sogar dafür ein, dass diese Meinungen jeweils auch nicht jedes Mal mit dem Schema der wissenschaftlichen Urteilsbildung untermauert werden müssen.

@zuerilive: Ich finde Deine Beiträge eine Wucht und lese fast jeden davon. Vielen Dank dafür! Trotzdem: Ich bin weiterhin nicht einverstanden mit der Notengebung an Kololli. Ein Spieler, der uns mit einem verwandelten Elfmeter den Punkt gerettet hat, kann man nicht mit einer 2 abkanzeln. Vor allem dann nicht, wenn die (Deine) Notenskala ja nicht bis 6, sondern bis 10 geht. Ja, ich weiss schon, wie Deine Noten zu Stande kommen. Dass er kein gutes Spiel gezeigt hat steht ausser Frage. Nichtsdestotrotz empfinde ich diese 2 als ein wenig, ja, respektlos.

Aber nochmals: Danke für Deine hoch geschätzten Dienste!
Glarona hat geschrieben:der hält woll kaum in ziegelbrücke ;-( ????


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