Tschik Cajkovski hat geschrieben:zwischenstation challenge league als schritt von U18 zum A team, hier stimme ich dir zu. das sieht man bei unseren drei leihspieler, die nun bei wil sind. U21 war für die ein ,verlorenes, jahr. in der CL machen sie viel wichtigere und schnellere entwicklungsschritte. ein partnerteam in der CL ist m.e. mehr wert als die U21 in der PL.
Aber das Konzept "Partnerteam in der Challenge League" hat noch nie funktioniert. Nicht einmal zwischen zwei Klubs wie GC und Rapperswil-Jona, die im Nachwuchsbereich schon seit Jahren sehr eng zusammenarbeiten. Auch Wil ist nicht ein Partnerteam des FCZ. Sie nehmen Spieler aus allen Himmelsrichtungen. Vier von St. Gallen, vier vom FCZ, zwei von YB, zwei von Lugano, zwei aus ausländischen Nachwuchsabteilungen.
Man muss den Fall jedes einzelnen Spielers separat anschauen. Man muss schauen, auf welcher Position das Talent spielt und ihn dann einem Challenge League-Klub schmackhaft machen, der auf der entsprechenden Position noch keinen klaren Stammspieler/Leistungsträger hat und auch nicht zu verpflichten plant. Für den Einen ist vielleicht Kriens das Beste, für einen Anderen Vaduz. Und wenn man es schafft, wie aktuell, gleich vier Spieler in die Challenge League auszuleihen, so ist dies relativ viel und man darf dankbar dafür sein (auch wenn die Challenge League-Klubs aktuell im Unterschied zum Teil zu früheren Jahren sportlich wirklich von den Zürcher Leihspielern klar profitieren).
Auch Challenge League-Klubs wollen grundsätzlich im Idealfall lieber eigene Spieler statt Leihspieler haben. Sind auf der gleichen Position zwei Konkurrenten gleich gut, spielt derjenige, welcher dem Klub gehört. Ein Leihspieler muss sportlich schon deutlich mehr auf den Platz bringen und dies sofort! Vor allem das "sofort" ist für ein Talent, welches auf diesem Niveau vorher noch nie gespielt hat, nicht einfach. Und beim Challenge League-Klub hat man mit so einem Leihspieler deutlich weniger Geduld, als "zu Hause" beim FCZ.
In den letzten Jahren hat der FCZ Talente verliehen, die bei Ankunft häufig nicht die notwendigen 20-30% besser waren, als ihre Konkurrenten im jeweiligen Challenge League-Team. Vor allem Rohner und Krasniqi haben hingegen diese Saison bereits zu Saisonbeginn diese überdurchschnittlichen Qualitäten unter Beweis stellen können. Kamberi hat nicht viel Konkurrenz. Und auch Sadrijaj spielt in Kriens. Das ist alles andere als selbstverständlich.
Ich würde aber bezweifeln, ob Krasniqi, Kamberi und Rohner vor einem Jahr schon die gleiche Rolle bei Wil gespielt hätten, wie jetzt. Das Promotion League-Jahr hats schon noch gebraucht (bei Rohner, um seine gesundheitlichen Probleme zu lösen und in gewohnten Gefilden wieder mehr Sicherheit zu gewinnen). Vor allem war damals auch noch nicht Sforza Trainer und das macht ebenfalls viel aus. Mirlind hatte bei Biel Probleme mit dem Challenge League-Niveau, aber als im Winter aus finanziellen Gründen Ferati nach Sion und Manière nach Lausanne transferiert werden mussten, blieben nur noch Lucas (heute Luzern) und Mirlind als einzige Innenverteidiger übrig - und so spielte er in der Rückrunde immer, völlig unabhängig davon, wie viele Fehler ihm damals noch unterliefen.
Bei einem Domgjoni oder Elvedi hats mit den zwei Schritten von der U18 über die Promotion League in die Super League gut gestimmt. Andere brauchen noch einen Zwischenschritt in der Challenge League. Bei Rohner aus seiner Krankheitsgeschichte heraus. Bei Krasniqi, um sich physisch noch mehr zu verbessern und zu einem konstanten und spielbestimmenden Profi zu reifen.